HomeInternationalesÖlpreis-"Deckel" wird der eigenen Bevölkerung am meisten schaden

Ölpreis-„Deckel“ wird der eigenen Bevölkerung am meisten schaden

Brüssel/Washington/Moskau. Die EU und die G7-Staaten führen die lang diskutierte Preis-Obergrenze für russisches Erdöl, das mit dem Schiff transportiert wird, ein. Nach langem Ringen wurde der höchste Preis, der für russisches Erdöl bezahlt werden darf, auf 60 Dollar (57 Euro) festgelegt. Innerhalb des EU-Rats soll es heftige Auseinandersetzungen gegeben haben. Polen soll einen Höchstpreis von 30 Euro gefordert haben – das würde in etwa den durchschnittlichen Produktionskosten entsprechen. Auch die Ukraine hatte diese Forderung aufgestellt und übt heftige Kritik an der Entscheidung für 60 Euro, was aber ohnehin niemand ernst nimmt.

Russland liefert weiterhin, aber nicht an alle

Russland hingegen hatte schon im Vorfeld angekündigt, dass es an Länder, die sich an dieser Sanktionsmaßnahme beteiligen, kein Öl mehr liefern wird. Zumindest direkt, wäre zu ergänzen. Denn das russische Rohöl findet andere Wege nach Europa und in die USA. Insbesondere drei Staaten haben den Einkauf in Russland drastisch erhöht, nämlich China, Indien und die Türkei. Während die russischen Öllieferungen an alle EU-Länder zusammen im Oktober nur mehr 600.000 Barrel pro Tag ausmachten (gegenüber 1,6 Millionen noch im März), kauften China, Indien und Russland zweieinhalb mal so viel russisches Öl als noch vor einem Jahr. Die Türkei alleine importiert mit 500.000 Barrell pro Tag fast so viel wie alle EU-Länder zusammen.

Die selbsternannten „Herren der Welt“

Die selbsternannten „Herren der Welt“ des westlichen Blocks aus EU und G7 wollen auch Drittstaaten sanktionieren, die sich nicht an die Obergrenze halten. Insbesondere Reedereien und Schiffsversicherer dürfen keine Kontrakte mehr abschließen, ohne diese Regel zu befolgen. Diese werden kreative Wege finden, die neuen Vorschriften zu umgehen, und es gibt auch Reedereien und Versicherer in anderen Ländern, wie etwa China und Indien, die sich von der EU nichts vorschreiben lassen.

Russland wird Wege finden, sein Öl zu verkaufen. Es hat still und heimlich eine „Schattenflotte“ von 103 Tankern aufgekauft, gründet eigene Versicherungsgesellschaften und es wird weiterhin Länder beliefern, die sein Öl zu vernünftigen Bedingungen kaufen wollen. Auch einen leichten Rückgang des Verkaufs wird es verkraften können.

Österreichs Regierung sagt Ja und Amen

Was die westlichen Staaten hier aber in Gang setzen, ist zunächst ziemlich sicher eine Erhöhung der globalen Ölpreise und im schlimmsten Fall eine weltweite Rezession. Die OPEC+, deren Mitglieder etwa 40 Prozent des Weltverbrauchs fördern und der auch Russland angehört, hält an seiner Politik fest, die Ölförderung zu drosseln. 

Auch Österreichs Regierung hat wieder einmal Ja und Amen zu diesem riskanten Spiel der EU gesagt, wie es das ständig tut. Sie wird damit der eigenen Bevölkerung schaden, denn die Folge werden höhere Preise für Benzin, Diesel und Heizöl, eine weiterhin hohe Inflationsrate und zunehmende Verarmung der unteren Volksschichten sein. Und das alles nur, um den Kurs der wirtschaftlichen Kriegsführung gegen Russland mitzutragen.

Quellen: thehill​.com/iz​.ru

- Advertisment -spot_img
- Advertisment -spot_img

MEIST GELESEN