Die taiwanesische Regierung legt ihren Untertanen gerade dringend Cocktailrezepte ans Herzen. So soll litauischer Rum, auf den die VR China künftig dankend verzichtet, Abnehmer finden.
Vilnius/Taipeh/Peking. Durch sein diplomatisches Irrlichtern gegen Moskau und Peking – wir berichteten – erschwerte sich Litauen jüngst die Handelsbeziehungen mit der Volksrepublik China. Weil diese Ende Dezember im Gegenzug eine Lieferung Rum ablehnte, sprang das als abtrünnige Provinz einzustufende Taiwan – in Form der staatseigenen Taiwan Tabacco and Liquor Corporation (TTL) – ein und orderte 20.400 Flaschen des baltischen Destillats. So solle „Litauen unterstützt werden“, verkündete TTL stolz. Wie der britische „Guardian“ berichtet, posten derweil taiwanesische Regierungsvertreter rumbasierte Cocktailrezepte, die nach Ankunft der hochprozentigen Flaschen Mitte/Ende Jänner auszuprobieren sind.
Was dem liberal-westlichen „Guardian“ als subversive Widerstandshandlung erscheinen mag, ist real vor allem im Interesse des zweitreichsten Mannes Litauens, Darius Mockus. Der Oligarch besitzt den Konzern „MG Baltic“, und zu diesem gehört der involvierte Rumproduzent. Die Bevölkerung Litauens hat von der buchstäblichen Schnapsidee Taiwans jedenfalls nichts. Jüngsten Umfragen zufolge vertrauen nur mehr knapp 17 Prozent der rechten Regierung in Vilnius, die sich geradezu als Speerspitze Washingtons gegen Russland und China hervortun möchte.
Letztklassige Provokationen auch gegen Russland
So behauptete der (mittlerweile zurückgetretene) Außenminister Litauens, Gabrielius Landsbergis, dass Russland einen „totalen Krieg“ gegen die Ukraine vorbereite. Der reale, faschistische „totale Krieg“ wurde vor 80 Jahren als Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion geführt – auch mit Unterstützung litauischer NS-Kollaborateure, die bis heute im Land geehrt werden.
Quellen: The Guardian, South China Morning Post
