HomeKlassenkampfArbeitsbedingungen führen zu Personalmangel in Gastronomie

Arbeitsbedingungen führen zu Personalmangel in Gastronomie

Oberösterreich. Immer häufiger ist zu lesen, dass Lokale aufgrund von Personalmangel geschlossen haben. Die harten Arbeitsbedingungen sowie der schlechte Lohn könnten als Gründe hierfür ausgemacht werden. In der Gastronomie wird gearbeitet, wenn alle anderen freihaben. Das Geschäft ist am größten, wenn alle anderen etwas feiern. Geteilte Schichten, Frühschichten, späte Schichten, Wochenend- und Feiertagsdienste, all das bietet die Gastronomie, bei vergleichsweise geringem Lohn. Dieser wird vielfach mit dem Trinkgeld begründet, was aber auf Kosten der Arbeitenden geht, denn bleiben die Gäste aus, bleibt eben auch das Trinkgeld aus. Aber man haftet in der Regel für das Minus, das Kundinnen und Kunden verursachen, denn die meisten Jobs werden mit Inkasso ausgeschrieben. Während Corona hat sich dies gerecht, denn selbst wenn die Kolleginnen und Kollegen in Kurzarbeit geschickt wurden, wurde ihnen der Lohn natürlich ohne die überlebenswichtigen Trinkgelder ausgezahlt. Vor diesem Hintergrund haben viele sich umorientiert und festgestellt, dass beispielsweise eine Anstellung im Handel auch keinen großen Lohn einbringt, jedoch andere Vorteile gegenüber der Gastronomie mit sich bringt.

Der Spartenobmann der Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich, Mario Pulker, sagte am Rande einer Veranstaltung im Innviertel, dass die Probleme mittlerweile massiv seien gegenüber dem ORF. Er thematisiert bereits, dass man über 4‑Tage-Wochen versuche attraktivere Beschäftigungsbedingungen zu schaffen, jedoch ist jedem und jeder, die oder der in der Gastronomie tätig war oder ist klar, dass dies in der Saison Wunschdenken ist. In den Hauptzeiten stehen 6‑Tage-Wochen mit 12 und mehr Stundenschichten an. Im Zweifel unter der Hand. Auf die Idee höhere Löhne zu zahlen kommt man offenbar nicht, denn der Profit muss schließlich stimmen, weswegen wir uns wahrscheinlich an Schilder wie „Wegen Personalmangels geschlossen! Keine Mitarbeiter – darum Sommerpause!“ gewöhnen müssen.

Quelle: ORF

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