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Arbeitsplatzabbau in Oberösterreich

Vöcklabruck. Bereits am Freitag wurde öffentlich, dass die Lenzing AG im Bezirk Vöcklabruck Arbeitsplätze vernichten will. Heute wurde nun bekannt, was genau passieren soll. Die Lenzing AG ist ein börsennotiertes Unternehmen und produziert Spezialfasern.

Der Konzern soll seine Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2022 deutlich nach unten revidieren müssen. Die Konsequenz, die daraus gezogen wird, ist die Vernichtung von 200 Arbeitsplätzen. Ein Drittel der Arbeitsplätze soll durch Pensionierungen, ein Drittel durch Arbeitszeitverkürzung und ein Drittel durch Kündigungen eingespart werden. Der Aufsichtsrat der Lenzing AG hat bereits einen sogenannten Sozialplan beschlossen. Fest steht auch, dass die Gespräche über die Auflösung der Dienstverhältnisse mit 70 bis 80 Personen im ersten Quartal des neuen Jahres beginnen sollen.

Das Betriebsergebnis soll vor Abschreibungen (EBITDA) 250 Millionen Euro betragen und damit unter den Markterwartungen liegen, wie die Unternehmensleitung mitteilte. Anfang November war noch verkündet worden, dass das Betriebsergebnis für die ersten drei Quartale bei 263 Millionen Euro liegen würde. Das entspreche einem Rückgang von 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wurde damals erklärt. Zum Halbjahr war ein Rückgang des EBITDA im Vergleich zum Vorjahr von 13,3 Prozent veröffentlicht worden. Am Gesamtziel für dieses Jahr hatte man trotz allem bis jetzt festgehalten. Dieses war von einer deutlichen Steigerung ausgegangen.

Der Reichtum (Mehrwert), den die Arbeit schafft, wird von den Konzernen abgeschöpft. Gerät die Produktion ins Stocken und der Profit kann nicht mehr alleine durch das Abschöpfen des Mehrwerts maximiert werden, muss die Arbeiterklasse erneut dafür bezahlen. Ihre Arbeitsplätze werden einfach gestrichen und gekürzt bis der Profit wieder stimmt.

Was nützt den 70 bis 80 Angestellten, Arbeiterinnen und Arbeiter ein sogenannter Sozialplan, wenn sie ihre Arbeit und damit ihr Einkommen verlieren? Oder den Kolleginnen und Kollegen, die gezwungen werden, ihre Arbeitsstunden und damit ihr Einkommen zu reduzieren? Am Ende schauen sie durch die Finger, während die Profite des Unternehmens weiter maximiert werden.

Quelle: ORF

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