Eine aktuelle Umfrage unterstreicht die wachsenden finanziellen Probleme der Bevölkerung durch die kapitalistische Krise. Kreditaufnahmen erscheinen als Rettung, verschlimmern die Lage jedoch zumeist.
Wien. Viele Menschen geben in einer Umfrage im Auftrag des Online-Vergleichsportals „durchblicker“ an, sie müssten Kredite aufnehmen, um die regelmäßigen Fixkosten noch zu stemmen. Zwölf Prozent der österreichischen Bevölkerung sind nicht in der Lage, wiederkehrende und unerlässliche Zahlungen zu begleichen, die z.B. Mieten, Energie, Kommunikation oder Versicherungen betreffen. Als Gründe werden vorrangig die gestiegenen Preise sowie anhaltende Einkommensverluste genannt. Daher ist eine wachsende Zahl von Menschen auf Kredite angewiesen, um nur das tägliche Leben bestreiten zu können.
Damit ist freilich eine zusätzliche Schuldenfalle vorprogrammiert. Während jeder siebente Befragte angibt, das Konto zu überziehen oder auf Ratenzahlungen bei diversen Fixkosten angewiesen zu sein, sind direkte Bankkredite erstrecht ein Risiko für sich: Die Kreditzinsen sind zuletzt bereits um bis 1,5 Prozentpunkte gestiegen, bis Jahresende sind weitere Zinserhöhungen zu erwarten. Die Banken machen aus finanziellen Schwierigkeiten und Armut noch ein profitables Geschäft, doch viele Menschen werden bei den gegenwärtigen Lohn-Preis-Entwicklungen am Ende auch die Kreditzinsen nicht mehr bezahlen können und vor dem Ruin stehen. Dann bleibt ihnen – im „Idealfall“ – nur noch die Privatinsolvenz, die wiederum mit erheblichen Entbehrungen verbunden ist.
Quelle: Die Presse