HomeKlassenkampfKahlschlag in burgenländischem Kludi-Werk

Kahlschlag in burgenländischem Kludi-Werk

Obwohl die Geschäftszahlen positiv sind, vernichtet der deutsche Armaturenhersteller Kludi in Hornstein 80 Jobs. Der neue Eigentümerkonzern aus den Emiraten fordert wohl größere Profite.

Eisenstadt/Menden. Das deutsche Management des Armaturenherstellers Kludi streicht am burgenländischen Standort Hornstein (Eisenstadt-Umgebung) mehr als die Hälfte der Jobs. Von 140 Stellen werden 80 „eingespart“. Bislang wurden vor Ort Bad- und Küchenarmaturen produziert, nun soll man sich auf letzteres konzentrieren. Für die betroffenen Arbeiter und Arbeiterinnen sowie die 3.000-Einwohner-Gemeinde Hornstein, in der das Kludi-Werk 1980 errichtet worden ist, stellt diese Maßnahme einen schweren Schlag dar.

Neuer Eigentümer aus den VAE

Offenbar handelt es sich bei dem Personalabbau um eine geplante Rationalisierungsmaßnahme: Das deutsche Unternehmen Kludi aus dem Sauerland wurde erst vor einem halben Jahr von RAK Ceramics, einem Konzern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, übernommen – um den Wachstumskurs fortzusetzen, wie es damals hieß. Wachsen sollen aber v.a. die Profite des Milliardenkonzerns, weshalb Einsparungen in Österreich opportun sein sollen. Einerseits wird in den Kludi-Werken in Ungarn und Polen natürlich billiger produziert, andererseits wurde auch in Indien bereits 2010 ein neuer Standort geschaffen.

Profitmaximierung durch Jobvernichtung

Verweise des Kludi-Managements auf sinkende Nachfrage und den Ukrainekrieg (!) zur Begründung der Jobvernichtung im Burgenland erscheinen als lasche Ausrede, denn die Geschäfte laufen tadellos: Zuletzt (2021) ist der Jahresumsatz um zehn Prozent auf 118,3 Millionen Euro gestiegen. Dass nun trotzdem fast zehn Prozent der international ca. 860 Kludi-Angestellten gehen müssen, dient allein der Profitmaximierung – und die Leidtragende ist die burgenländische Arbeiterklasse.

Quelle: ORF

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