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Tod durch Arbeit

„Die Dividenden steigen, und die Proletarier fallen. Und mit jedem sinkt ein Kämpfer der Zukunft, ein Soldat der Revolution, ein Retter der Menschheit vom Joch des Kapitalismus ins Grab.“
Rosa Luxemburg, Die Krise der Sozialdemokratie

Es gilt als allgemein bekannt mit welchen Methoden die Arbeiterklasse vom Kapital im 19. Jahrhundert bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ausgebeutet wurden, um einen größtmöglichen Profit zu erwirtschaften. Das diese Zeiten, auch wenn es anders erscheint, nicht vorbei sind, zeigt eine neue Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Allein im Jahr 2016 starben rund 398.000 Menschen an Schlaganfällen und etwa 347.000 an koronarer Herzerkrankung, weil sie mehr als 55 Stunden in der Woche arbeiteten, wie die beiden Organisationen schätzen.

Überarbeitung wird damit zum größten Faktor für die Schädigung der Gesundheit am Arbeitsplatz und löst damit Verletzungen und Fehlbelastungen ab, die bisher als die häufigste Ursache für Gesundheitsschäden angesehen wurden.

Mehr als 55 Stunden in der Woche zu arbeiten, erhöht der Studie zu Folge das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Mitautor Jian Li von der Universität von Kalifornien in Los Angeles erläutert. Die erhöhte Arbeitsbelastung führe zu einer körperlichen und psychischen Belastung, die solche Krankheiten begünstigen.

Bisher wurde Tod durch Überarbeitung hierzulande vordergründig mit ostasiatischen Ländern und dort insbesondere mit Japan in Verbindung gebracht. In Japan gibt es mit „Karoshi“ sogar ein eigenes Wort dafür. Die Studie zeigt allerdings, dass es sich dabei nicht um etwas handelt, dass auf diese Weltregion beschränkt ist, sondern global auftritt.

Ausweitungen der gesetzlichen täglichen und wöchentlichen Höchstarbeitszeit begünstigen die Zunahme solcher Erkrankungen in Folge von Überausbeutung. Einmal mehr zeigt sich, dass für die Arbeiterklasse mit der Einführung des 12h Tages und der 60h Woche durch die Regierung Kurz I nichts gewonnen wurde. Ganz im Gegenteil zeigt nun auch eine internationale Studie zumindest indirekt, dass damit die Gesundheit der österreichischen Arbeiterklasse zugunsten der Profite des Kapitals angegriffen wurde und wird. WHO und ILO gehen davon aus, dass auch das Homeoffice in Folge der globalen Pandemie solche Erkrankungen in Folge von erhöhten Arbeitsdruck und ‑zeiten weiter ansteigen lässt.

Quelle: ZDF

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