HomeKlassenkampfVW streicht abermals 5.000 Jobs

VW streicht abermals 5.000 Jobs

Mittels Altersteilzeit und Vorruhestand will man bei Volkswagen weiterhin Personal abbauen – dies bedeutet „Krisenbewältigung“ zulasten der Arbeiterklasse.

Wolfsburg. Der deutsche Automobilkonzern Volkswagen strebt weiterhin ein strenges Sparprogramm an: Wie nun bekannt wurde, sollen weitere 5.000 Stellen an den westdeutschen Standorten abgebaut werden. Dieses Ziel soll jedoch nicht über Kündigungen erreicht werden – dies ist hier bis 2029 sogar ausgeschlossen –, sondern durch die Forcierung von Altersteilzeit (Jahrgang 1964 und älter) und Vorruhestand (Jahrgänge 1956 bis 1960). Der VW-Konzern, der freilich durch die kapitalistische Krise betroffen ist, möchte durch massive Einsparungen die Profite erhalten. Zwar kosten die fraglichen Programme für die ältere Belegschaft zunächst ca. 400 bis 500 Millionen Euro, doch insgesamt werden die Ausgaben natürlich reduziert, wobei es ohnedies nach wie vor einen Umsatz von hunderten Milliarden gibt. Darüber hinaus ist mit dem Stellenabbau ein fortgesetzter Einstellungsstopp zumindest bis zum Jahresende verknüpft.

Mit diesen Maßnahmen will die Konzernleitung das Unternehmen weiterhin auf Kosten der Arbeiterklasse konsolidieren. Den betroffenen Kollegen und Kolleginnen drohen entsprechende Einkommensverluste und im schlimmsten Fall Altersarmut. Der VW-Betriebsrat hat den Plänen trotzdem zugestimmt, offenbar ruht man sich dort bequem auf der Beschäftigungssicherung bis 2029 aus, weswegen man der indirekten Jobvernichtung nicht nur zusieht, sondern sie sogar mitträgt. Freilich gilt diese Vereinbarung ohnedies nur für die BRD-Kernmarke und deren Betriebe, während bei diversen VW-Töchtern, z.B. bei MAN Steyr in Österreich, trotzdem ganz klassisch gekündigt bzw. überhaupt zugesperrt werden soll. Doch das ist nicht die einzige befremdliche Facette in der Angelegenheit, denn auch der 20-Prozent-Stimmenanteil des sozialdemokratisch geführten Bundeslandes Niedersachsen an der Volkswagen AG ist eindeutig kein Garant für eine „soziale“ Konzernpolitik – eine solche gibt es im Kapitalismus eben nicht, auch nicht von der SPD und schon gar nicht in der Krise.

Quelle: Der Spiegel

- Advertisment -spot_img
- Advertisment -spot_img

MEIST GELESEN