Linz. Nach mehreren schweren Krankheitsverläufen bei Kindern warnt das Kepler Universitätsklinikum in Linz eindringlich vor den gesundheitlichen Risiken einer FSME-Infektion und ruft Eltern zur Zeckenschutzimpfung ihrer Kinder auf. Anlass für den Impfappell ist die kürzliche stationäre Behandlung von vier Kindern mit einer schweren Form der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), einer durch Zecken übertragenen Virusinfektion, die das zentrale Nervensystem betrifft.
Alle betroffenen Kinder waren nicht gegen FSME geimpft. Sie waren zwischen vier und zehn Jahre alt und mussten aufgrund teils schwerwiegender neurologischer Symptome intensivmedizinisch versorgt werden. Zwei der Kinder wiesen entzündliche Veränderungen im Gehirn auf. In Folge kam es zu Problemen im Bereich von Nacken und Armen – ein Hinweis auf mögliche bleibende Schäden. Generell sind Lähmungen an Armen, Beinen oder im Gesicht eine bekannte Komplikation nach einer FSME-Infektion. Nach Angaben des Klinikums tritt bei etwa einem Drittel der Patientinnen und Patienten eine bleibende Beeinträchtigung auf.
Da es gegen FSME keine ursächliche Therapie gibt, ist eine Impfung die einzig wirksame Möglichkeit, sich vor der Krankheit zu schützen. Die Behandlung beschränkt sich auf die Linderung der Symptome, sobald die Infektion einmal ausgebrochen ist.
Das Kepler Klinikum appelliert daher an alle Eltern, die FSME-Impfung ihrer Kinder ernst zu nehmen und rechtzeitig durchzuführen. Der Vater eines der betroffenen Kinder unterstützt diesen Appell und macht auf die potenziell gravierenden Folgen aufmerksam, die auch junge und zuvor gesunde Kinder treffen können.
FSME ist in vielen Regionen Österreichs weit verbreitet. Besonders im Frühjahr und Sommer ist das Risiko eines Zeckenstichs deutlich erhöht. Expertinnen und Experten empfehlen die Grundimmunisierung ab dem vollendeten ersten Lebensjahr sowie regelmäßige Auffrischungsimpfungen, um den Impfschutz aufrechtzuerhalten.
Quelle: ORF