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Neuer Rekord bei katholischen Kirchenaustritten

Der Katholikenschwund in Österreich setzt sich fort: Über 90.000 Menschen verließen 2022 die Glaubensgemeinschaft, die ihre absolute Mehrheit in der Bevölkerung verloren hat. Bereits mehr als zwei Millionen Menschen sind konfessionslos.

Wien. Die römisch-katholische Kirche in Österreich blickt auf ein negatives Rekordjahr zurück: Noch nie – oder zumindest nicht mehr seit der Reformationszeit – haben so viele Schäfchen wie 2022 die einst staatstragende Religionsgemeinschaft des Landes verlassen. Exakt 90.975 Personen erklärten im vergangenen Jahr ihren Austritt aus der katholischen Kirche. Eingedenk der Zahlen von 2021 (72.222 Austritte) und 2020 (58.727) geht der Trend weiter steil nach oben.

Trotz dieses neuerlichen Rückgangs um nicht ganz zwei Prozent verbleiben 4,733 Millionen Katholikinnen und Katholiken in Österreich, die die mit Abstand größte Glaubensgemeinschaft mit einem Anteil von nun knapp unter 50 Prozent der Gesamtbevölkerung stellen. Dahinter folgen der Islam (ca. 745.600 Gläubige) und das orthodoxe Christentum (436.700). Gleichzeitig sind erstmals über zwei Millionen Österreicherinnen und Österreicher konfessionslos – sie kommen ohne Gott oder zumindest ohne institutionelle Kirche aus.

Seitens der römisch-katholischen Kirche ist man mit der Entwicklung freilich nicht zufrieden, obgleich man 2022 immerhin einen Anstieg bei den Taufen vermerken konnte – diese machen jedoch die Abgänge nicht wett. Auch die Zahl der sonntäglichen Gottesdienstteilnehmerinnen und ‑teilnehmer (309–366.000) ist im Steigen begriffen, liegt aber trotzdem weit unter dem Wert vor der Corona-Pandemie (497–533.000). Und immerhin: Die Einnahmen der Diözesen durch die Kirchenbeiträge bleiben mit rund 500 Millionen Euro stabil.

Quelle: Der Standard

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