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Salzburger Guides in Existenznöten

Stadtführungen zahlen sich im Sommer 2020 wegen der Corona-Krise nicht aus. Der Großteil der ausgebildeten Stadtführer kommt nur schwer über die Runden. In Salzburg schließen sich nun 40 Guides zusammen, um sich gebuchte Führungen aufzuteilen.

Salzburg. Noch vor einem Jahr waren die Stadtführerinnen und Stadtführer in Salzburg regelmäßig ausgebucht. Touristen kamen massenweise aus aller Welt und wollten die Stadt mit den vielen Sehenswürdigkeiten mit neuen Augen erleben und professionell erklärt bekommen. 2020 aber sieht die Sache anders aus.

Vergebliches Warten auf Aufträge

In diesem Sommer gingen viele Guides leer aus. In Salzburg gibt es insgesamt 190 ausgebildete Fremdenführerinnen und Fremdenführer, davon sind 185 aktiv. Diese warten momentan vergeblich auf Aufträge, weil die Stadt u.a. vielfach von Tagestouristen bereist wird, die nicht genügend Zeit oder Geld für eine Führung haben. Viele Touristen aus den Niederlanden und Belgien würden zudem traditionsgemäß hauptsächlich auf dem Land Urlaub machen und dementsprechend selten in die Stadt kommen, meint die Sprecherin der Salzburger Fremdenführer, Inez Reichl. Dies betreffe auch mehrsprachige Stadtführerinnen und Stadtführer, die ursprünglich etwa aus Korea Japan, China oder auch Italien kommen und die Führungen in ihrer Muttersprache halten könnten.

Ein Auftrag im Monat

Die Guides in Salzburg müssen zurzeit, wenn vorhanden, auf eigene Ersparnisse zurückgreifen oder von ihrer Familie finanziell unterstützt werden. Nicht nur finanziell, sondern auch psychisch stellen diese Zustände eine große Belastung dar, beklagt Reichl. Sie sind mehr oder weniger auf sich allein gestellt. 40 Guides haben sich nun dazu entschlossen, sich zusammenzuschließen und die gebuchten Führungen aufzuteilen. Trotzdem aber fällt im Schnitt nur ein Auftrag im Monat pro Guide zu.

Quelle: ORF

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