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Semmering-Basistunnel: Erste Röhre durchgeschlagen

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Eine Meisterleistung des Proletariats ist fast fertig. Die Semmering-Basistunnel-Großbaustelle vermeldet den Durchschlag einer Tunnelröhre. Die zweite soll im Frühjahr 2025 folgen.

Gloggnitz/Semmering. Zwei Röhren mit je 27,3 km sind für den Semmering-Basistunnel zu graben. Die ersten Tunnelbauarbeiten haben 2014 begonnen. Gestern ist in der Streckenröhre 1 im Bauabschnitt Gloggnitz der letzte Durchschlag gelungen, somit ist Gloggnitz mit Mürzzuschlag unterirdisch fertig verbunden. In der zweiten Röhre ist mit einem Abschluss der Arbeiten im ersten Quartal 2025 zu rechnen, dann sind die Vortriebe komplett beendet. Trotz der schwierigen Geologie im Abschnitt Gloggnitz haben die Mineure in den letzten Monaten unter gewaltigem Einsatz große Fortschritte verzeichnen können und jetzt diesen Meilenstein erreicht, wie die österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) bekannt gaben.

Über 99 Prozent des Tunnels sind gegraben

Mehr als 27 Kilometer der insgesamt 27,3 Kilometer des zweiröhrigen Tunnels sind bereits gegraben. Der Tunnel wurde von fünf Stellen und insgesamt 14 Vortrieben aus gleichzeitig gebaut, zwölf der 14 Vortriebe (vier im Fröschnitzgraben, vier in Grautschenhof, drei in Göstritz und einer von Gloggnitz aus) sind bereits abgeschlossen. 2020 begann auch der „Innenausbau“ der Tunnelröhren. Dabei wird der Tunnel mit einer Betoninnenschale ausgekleidet, mehr als 40 Kilometer (von insgesamt 55 Kilometern in zwei Röhren) sind bislang schon geschafft. Nach Fertigstellung der Innenschale erfolgt als letzter Schritt noch die bahntechnische Tunnelausrüstung (Gleise, Leitungen, technische Anlagen), bevor letztendlich die Züge durch den Tunnel fahren können. Baubeginn für die Tunnelausrüstung ist im Sommer 2025. 

Das Bauwerk ist ein weiterer Beweis dafür, dass es in Österreichs Proletariat hochradig spezialisierte und organisierte Ingeneure, Techniker, Mineure und Arbeiter anderer Berufe gibt, die mit ihrem Zusamenwirken Großartiges leisten können. Das Proletariat sollte diese Talente auch dafür anwenden, sich selbst besser zu organisieren im gemeinsamen Kampf gegen die Ausbeuterklasse.

Teil der „baltisch-adriatischen Achse“

Der Weg von Wien nach Graz und Klagenfurt wird nach der geplanten Inbetriebnahme des Semmering-Basistunnels um 50 Minuten beschleunigt. Der Tunnel ist Teil eines großen EU-Projektes, der „baltisch-adriatischen Achse“, die vorerst vom polnischen Gdansk (Danzig) an der Ostseeküste bis nach Triest und Venedig führen soll. In ferner Zukunft ist auch eine Anbindung der baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen geplant. Wenngleich der Ausbau der Strecke entscheidende Verbesserungen des Personenverkehrs bringen wird, ist der Güterverkehr der wichtigere Zweig. Dass sich so auch Panzer und andere Rüstungsgüter rasch von Süden nach Norden und umgekehrt transportieren lassen, ist angesichts der immer kriegerischeren Rolle der EU kein abwegiger Gedanke.

Quelle: ÖBB

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