HomePolitikWer ein „Gfrast“ ist, bestimmt die SPÖ?

Wer ein „Gfrast“ ist, bestimmt die SPÖ?

Der Wiener Bürgermeister Ludwig spricht sich für Abschiebungen aus und erfindet hierfür eine nützliche Kategorie.

Wien. In der sonntäglichen ORF-Pressestunde war der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig zu Gast – und gab einen interessanten Einblick in die tatsächliche Gedankenwelt der SPÖ-Asyl- und Migrationspolitik. Zwar kritisierte er die jüngsten Abschiebungen von Kindern durch die Bundesregierung, doch grundsätzlich gab er zu Protokoll: „Ich bin sehr für Abschieben.“ Und er führte auch eine neue Kategorie in die Diskussion um das Aufenthaltsrecht ein: Man müsse „Gfraster“ sofort und ohne Rücksicht deportieren. Nun bleibt ein wenig unklar, wie diese „Gfraster“ von Ludwig definiert sind, eine belastbare asylpolitische und/oder fremdenrechtliche Einordnung erscheint auf Basis dieser Terminologie schwierig und rechtsstaatlich problematisch. 

Aber es ist wohl einfach so: Wer immer brav die Goschen hält und sich überall unterordnet, darf nach SPÖ-Ansicht bleiben; wer den Wiener Bürgermeister mal schief anschaut oder nicht auf jedes sozialdemokratische Kommando pariert, ist unerwünscht. Allzu lang hat es jedenfalls nicht gedauert, bis der mächtigste SPÖ-Politiker der Republik jede sozialdemokratische Betroffenheit – auch seine eigene – der letzten Tage konterkariert und selbst Abschiebungen fordert. Gut, dass man weiß, woran man ist.

Quelle: ORF

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