Tirol. Bei den Landtagswahlen in Tirol am gestrigen Sonntag musste die Volkspartei ein deutliches Minus einstecken. Die ÖVP verlor knapp 10 Prozentpunkte und fährt laut vorläufigem Wahlergebnis mit 34,7 Prozent ihr historisch schlechtestes Ergebnis ein.
Den Platz 2 erreichte die FPÖ mit 18,84 Prozent und damit einem Plus von 3,31 Prozent. Die SPÖ stagniert bei 17,48 Prozent und kam lediglich auf den dritten Platz. Dahinter reihten sich die Liste Fitz (9,90 Prozent), die Grünen (9,20 Prozent) und die NEOS (6,29 Prozent). MFG (2,78 Prozent), KPÖ (0,67 Prozent) und MACH MIT (0,13 Prozent) zogen nicht in den Landtag ein.
ÖVP-Spitzenkandidat Anton Mattle sieht trotz der hohen Verluste für seine Partei den Regierungsauftrag. Als stimmenstärkste Partei stelle die ÖVP den „Führungsanspruch“. Er wolle nun alles tun, um das Vertrauen zurückzugewinnen, erklärte Mattle. Der Vertrauensfrage werde er sich nicht stellen.
Eine Zweierkoalition mit der FPÖ werde es nicht geben, erklärte Mattle am Wahlabend und erneuerte damit die Aussage aus dem Wahlkampf. Eine Zweierkoalition würde sich rechnerisch sonst nur mit der SPÖ ausgehen. Mattle sei aber auch von einer Dreierkoalition nicht grundsätzlich abgeneigt.
Die Partei der Arbeit (PdA) rief dazu auf, am vergangenen Sonntag ungültig zu wählen. Die Grundorganisation der PdA betonte in ihrer Stellungnahme: „Das heißt aber nicht, dass man passiv bleiben soll: Organisiert euch in der Partei der Arbeit Österreichs für die sozialen und politischen Rechte der arbeitenden Menschen!“ Sie hielt auch fest, weshalb sie nicht zu dieser Wahl stand: „In den vergangenen vier Jahren, seit der letzten Landtagswahl, konnten wir zwar große Fortschritte beim Aufbau unserer Strukturen machen, eine Kandidatur bei der Landtagswahl entspricht zum momentanen Zeitpunkt aber nicht unseren Möglichkeiten. Wir konnten in den letzten fünf Jahren unsere Strukturen festigen und ausbauen. Seit mehr als zwei Jahren geben wir bundesweit die Zeitung der Arbeit heraus, die täglich online und vierteljährlich als Printausgabe erscheint.“
Quelle: ORF / Zeitung der Arbeit