Mauthausen. Am Sonntag fanden auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen die internationalen Befreiungsfeierlichkeiten statt. Beim KZ Mauthausen handelte sich um ein Lager der Kategorie III, die Maxime lautete „Vernichtung durch Arbeit“. Hier waren vor allem politische Gegner des Faschismus interniert und wurden ermordet.
Das diesjährige Gedenken verzeichnete mit 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Besucherrekord. Nach dem Einzug der offiziellen Delegationen der verschiedensten Nationen fand der Gedenkmarsch der Jugend und der Opferverbände zum Kenotaph am Appellplatz statt.
Die Partei der Arbeit Österreichs (PdA) und die Jugendfront √beteiligten sich wie jedes Jahr am Gedenken und hatten heuer auch einen Vertreter der Partido Comunista de los Trabajadores de España (PCTE) zu Gast. Das Gedenken begann mit einer Kundgebung der PdA gemeinsam mit dem KZ-Verband/VdA Oberösterreich an der „Tafel der 42“. Diese 42 Männer, davon 34 Kommunisten, wurden in einer letzten Vergasungsaktion auf direkten Befehl des Gauleiters Eigrubers nur wenige Tage vor der Befreiung ermordet. Es handelte sich vor allem um Mitglieder einer von der Gestapo „Welser Gruppe“ getauften Widerstandsgruppe, die in mehreren Orten Oberösterreichs aktiv war. Die Niederlage Deutschlands war zu diesem Zeitpunkt schon klar, die Nazis wollten jedoch „aufbaufähige Kräfte“ vernichten.
Im Anschluss beteiligten sich PdA und Jugendfront an der Gedenkkundgebung der Kubanischen Botschaft und der Österreichisch-Kubanischen Gesellschaft (ÖKG). Fünf kubanische Antifaschisten, die als Mitglieder der Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg für die Republik kämpften, wurden über Frankreich ins KZ Mauthausen gebracht und starben dort.
Vor dem Gedenkmarsch der Jugend und der Opferverbände Domenec Merino, der Vertreter der PCTE am spanisch Republikanischen Denkmal. Der Gedenkmarsch der Jugend und der Opferverbände an dem sich die PdA und Jugendfront gemeinsam mit dem Bund Tiroler AntifaschistInnen sowie dem KZ-Verband/VdA Oberösterreich beteiligten bildete einen Zentralen Punkt des Gedenkens an die Opfer des Deutschen Faschismus.
Die Jugendfront gedachte am Nachmittag außerdem gemeinsam mit der Sozialistischen Jugend Osterreichs (SJ) sowie der Kommunistischen Jugend Österreichs (KJÖ) der jungen Ermordeten aus dem Kommunistischen Jugendverband (KV) und der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ). Junge Kommunistinnen und Kommunisten waren an vorderster Front im antifaschistischen Widerstand aktiv. So war etwa die Gruppe „Soldatenrat“ mit gleichnamiger Zeitung eine wichtige Struktur des Widerstandes, die eng mit dem Kommunistischen Jugendverband verknüpft war und die von KJV-Mitgliedern mitbegründet wurde. Die Gruppe organisierte zahlreiche antifaschistische Schulungen primär für Soldaten, verschickte Feldpostbriefe an die Front und führte punktuell auch Akte der Sabotage erfolgreich durch.
Am Sowjetdenkmal widmete sich die Jugendfront gemeinsam mit der KJÖ abschließend noch dem Beitrag der Roten Armee im antifaschistischen Kampf. Über 27 Millionen Menschen aus der Sowjetunion kamen beim Krieg gegen Deutschland ums Leben – ein Großteil davon Zivilistinnen und Zivilisten. So wie der Beitrag der Sowjetunion am Sieg über die Nazis der größte unter den Alliierten war, so war auch der Blutzoll, der dafür gezahlt werden musste, der höchste.


