Die “einzige Demokratie im Nahen Osten”: Weil er in seiner Rede im israelischen Parlament den Gazakrieg mit klaren Worten kritisierte, wurde der Abgeordnete Ayman Odeh mit Gewalt aus dem Saal entfernt – nicht zum ersten Mal.
Jerusalem. Der israelische Knesset-Abgeordnete und Chadasch-Vorsitzende Ayman Odeh wurde am vergangenen Mittwoch, den 21. Mai, nach einem Wortgefecht mit Mitgliedern der rechtsextremen Regierungskoalition, in dem er die Verlängerung des Gaza-Krieges kritisierte, gewaltsam vom Podium des Parlaments entfernt.
Zuvor hatte er die israelische Besatzungsarmee beschuldigt, für die steigende Zahl toter palästinensischer Kinder verantwortlich zu sein. „Es ist ein Krieg gegen unschuldige Menschen, ein Massaker“, sagte Odeh in seiner Wortmeldung für die Liste Chadasch, die maßgeblich von der Kommunistischen Partei Israels getragen wird.
In seiner Rede über die Nakba oder „Katastrophe“, die die Palästinenser zum Gedenken an den Verlust ihres Landes nach dem Krieg von 1948 begehen, wandte sich Ayman Odeh an Abgeordnete der Koalition, die seine Rede immer wieder unterbrachen – daraufhin schützte die Knessetvorsitzende Amir Ohana (Likud) aber nicht etwa Odehs ungehindertes Rederecht, sondern wies den Knessetwachdienst an, den langjährigen Abgeordneten mit Gewalt fortzuschaffen.
Eine ähnliches Situation hatt es bereits im November 2024 gegeben. Damals hatte Odeh in der Knesset über einen palästinensischen Mann berichtet, dessen Wohnung durch einen israelischen Lufangriff zerstört wurde, als er grade die Geburtsurkunden für seine neugeborenen Zwillinge erhalten hat: Beide Babys und die Mutter starben dabei. Mit diesem Beispiel hatte Odeh Premierminister Netanjahu als “Serienmörder des Friedens” bezeichnet und war ebenfalls auf brutale Weise aus dem Sitzungssaal gezerrt worden.
Quelle: Kommunistische Partei Israels