HomeInternationalesFaschistoider Amoklauf in Buffalo

Faschistoider Amoklauf in Buffalo

Auf einer Befreiungsmission der weißen „Rasse“ tötete ein Achtzehnjähriger zehn Menschen in einem Supermarkt in Buffalo.

Buffalo/New York. Am 14. Mai ereignete sich in einem Supermarkt von Buffalo, im Norden des Bundesstaats New York, eine grauenvolle Tragödie. Aktuellen Angaben zufolge starben dabei 10 Personen, drei wurden schwer verletzt. Elf der Opfer sind Afroamerikanerinnen und Afroamerikaner.

Bevölkerungsaustausch

Vor der grausamen Tat veröffentlichte der Killer ein 106 Seiten langes Schriftstück, das seine Beweggründe erhellen soll. Es enthält US-amerikanischen Medienberichten zufolge, die sich wiederum auf FBI-Arbeit stützen, rassistische Verschwörungstheorien, die der Ideologie der White Supremacy angehören. Davon ausgehend, dass Menschen weißer Hautfarbe benachteiligt würden und dass in den USA eine Art Bevölkerungsaustausch vonstattengehen würde, machte sich der erst achtzehnjährige zukünftige Mörder für einen Bevölkerungszuwachs der Weißen stark:

„Ich möchte, dass ihr aus diesem Schreiben nur eine Sache versteht. Die Geburtenrate der Weißen muss sich ändern. Die weiße Bevölkerung ist rückläufig. Um die Bevölkerung zu erhalten, müssen wir eine Fruchtbarkeitsrate erreichen, die im Westen bei 2,06 Kindern pro Frau liegt.“

Payton Gendron, so der Name des Verfassers dieser Zeilen, wurde bei seiner Tat von dem Mörder inspiriert, der am 5. März 2019 in Christchurch, Neuseeland, 50 Menschen tötete, indem er eine Moschee und ein islamisches Zentrum angriff.

Was danach geschah, wurde von einem Polizisten vor Ort folgendermaßen beschrieben:

„Es ist, als würde man in einen Horrorfilm hineinlaufen, aber alles ist real.“

10 Tote, 13 verletzt

Gendron machte sich auf den Weg zum Supermarkt. Dabei war er mit einem geladenen AR-15 ausgestattet, ein halbautomatisches Gewehr, das nicht viel wiegt, viele Modifikationen zulässt und verhältnismäßig billig zu haben ist. Bürgermeister Byron Brown machte später darauf aufmerksam, dass Gendron mehrere „Stunden von außen angereist“ sei, um die Tat zu verüben. Es musste gerade ein Supermarkt dieses Viertels von Buffalo sein, da es überwiegend von Afroamerikanerinnen und Afroamerikanern bewohnt wird. Der Täter stammt überdies aus Conklin (ebenfalls Bundesstaat New York).

Schon auf dem Parkplatz angelangt, schoss Gendron auf vier Menschen, von denen drei starben. Im Supermarkt schoss er weiter um sich. Ein Mann leistete Widerstand: Er schoss zurück und traf Gendron mehrmals. Dieser war jedoch mit einer kugelsicheren Weste ausgestattet und überlebte. Der Mann, der zurückgeschossen und Gendron zu stoppen versucht hatte, war ein pensionierter Polizist, der sich nach dem Ruhestand jedoch genötigt sah, den Job als Sicherheitsmann zu übernehmen.

Der Killer richtete bei Eintreffen der Polizeikräfte die Waffe gegen sich, konnte aber von den Polizisten dazu überredet werden, sich zu stellen. Die Polizei dürfte auch nicht lange auf sich haben warten lassen, da Gendron die besonders makabre Idee hatte, den Amoklauf über Twitch zu streamen. Der Stream brach zwar nach zwei Minuten der Übertragung ab, da sie der Streamingdienst selbst beendete, jedoch war die Polizei bereits alarmiert. 

Vor Gericht plädierte Gendron auf nicht schuldig, eine Freilassung auf Kaution wurde ihm daraufhin nicht gewährt. Bei einer definitiven Verurteilung drohen ihm eine lebenslange Haftstrafe ohne Möglichkeit auf Begnadigung.

Faschismus doch nicht so ganz koscher

Nach der Tat reagierte die Öffentlichkeit bestürzt auf Fotos im Internet, in denen Payton Gendron mit einem riesigen Symbol der Schwarzen Sonne auf der Brust abgebildet war. Sehr schnell wurde der Bezug zu den in letzter Zeit immer häufiger im Rampenlicht stehenden Schergen des Azov-Bataillons erstellt. Viele Menschen hinterfragen nun die Entscheidung des US-Parlaments, der Ukraine 40 Milliarden Dollars in den Rachen zu werfen, um Neofaschisten bei der Arbeit zu unterstützen und aufzurüsten. In der Tat befindet sich auf dem Logo des Azov-Bataillons (wiewohl hinter der eindeutig im Vordergrund stehenden Wolfsangel) eine klar sichtbare schwarze Sonne, häufig sieht man sie auch als Schmuckstück am Hals ihrer Kommandanten. 

Quellen: ORF/ilfattoquotidiano/Techno Trenz

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