HomeInternationalesHäftling in Georgia nach drei Monaten tot aufgefunden: Bettwanzen- und läuseverseucht

Häftling in Georgia nach drei Monaten tot aufgefunden: Bettwanzen- und läuseverseucht

Ein 35-jähriger körperlich gesunder Schwarzer wird wegen einer Schlägerei eingebuchtet und kommt nicht wieder lebend aus dem Gefängnis heraus. Die Umstände, die zu seinem Tod führten, sind unklar – die Verhältnisse, unter denen er starb, waren von menschenunwürdigem Dreck und Erniedrigung gekennzeichnet.

Atlanta. Der Anwalt der Familie von Lashawn Thompson geht davon aus, dass er „bei lebendigem Leibe von Insekten und Bettwanzen aufgefressen“ worden sei. Es ist ein zutiefst verstörender und schockierender Fall von Vernachlässigung und Erniedrigung im US-amerikanischen Gefängnissystem, der verständlicherweise Schlagzeilen gemacht hat. Thompson, ein 35-jähriger körperlich gesunder, jedoch unter psychischen Problemen leidender Afroamerikaner, wird wegen einer Schlägerei verhaftet. Der Richter entscheidet sich dafür, Thompson in den psychiatrischen Flügel des Fulton County Jail in Atlanta zu verlegen, nachdem nachgewiesen werden konnte, dass er an einer Persönlichkeitsstörung litt.

„Praktisch ausgesetzt“

Nach drei Monaten wird er in seiner Zelle tot aufgefunden – dem Gerichtsmediziner zufolge soll Thompson aber bereits im September verschieden sein. Die Leiche wird in einer winzigen, ungeheuer verdreckten und von Wanzen befallenen Zelle aufgefunden, wo „nicht einmal Tiere“ Platz gehabt hätten, so der Anwalt der Familie, Michael Harper. Dort habe man ihn „praktisch ausgesetzt“.

„Sie sollten ihn in die medizinische Beobachtungseinheit verlegen, aber das geschah nie, und man fand ihn tot, von Bettwanzen zerfressen“, fügte der Anwalt hinzu und zeigte Fotos von den schmutzigen und verwahrlosten Zuständen in der Zelle sowie den Bericht des Gerichtsmediziners, der von einem „schweren Bettwanzenbefall“ spricht.

Todesursache noch zu klären

Aus dem Bericht des Gerichtsmediziners geht hervor, dass an Thompsons Körper keine „offensichtlichen Anzeichen eines Traumas“ festgestellt wurden. Er betonte, dass die Todesumstände zwar noch zu klären seien, dass man aber mit Gewissheit sagen könne, dass der Körper des Mannes vollständig von Insekten befallen war.

„Sie haben nichts getan, um ihm zu helfen. Nichts. Sie fanden ihn tot in seiner Zelle, die mit Bettwanzen und Läusen verseucht war. Daran ist er gestorben“, bekräftigte Harper, der auch davon ausgeht, dass das Gefängnispersonal von Thompsons Gesundheit und seinem Zustand gewusst haben musste, jedoch nichts unternahm, um Abhilfe zu schaffen. Er pochte darauf, dass es „keine Entschuldigung“ dafür gebe, „dass ein psychisch kranker Häftling in einem Gefängnis allein gelassen und dem Tod überlassen wird“. Der Anwalt schloss damit, dass jemand dafür „verantwortlich gemacht werden“ müsse.

Das Büro des Sheriffs von Fulton County teilte daraufhin mit, dass es eine Untersuchung der Umstände von Thompsons Tod eingeleitet hat. Nach deren Abschluss soll weiters eine Überprüfung durch das Georgia Bureau of Investigations stattfinden, um festzustellen, ob eine strafrechtliche Anklage erforderlich ist.

Quellen: CNN / ilFattoQuotidiano

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