HomeInternationalesJournalisten der New York Times streiken zum ersten Mal seit 40 Jahren

Journalisten der New York Times streiken zum ersten Mal seit 40 Jahren

New York City. Hunderte Journalistinnen, Journalisten und Angestellte der einflussreichen Zeitung The New York Times legten am vergangenen Donnerstag ihre Arbeit für 24 Stunden nieder. Grund hierfür ist, dass der Vertrag zwischen der Times und der New York Times Guild im März 2021 auslief – seither haben etwa 40 Verhandlungssitzungen stattgefunden. Die Verhandlungsführer erzielten weder eine Einigung über Gehälter noch über Gesundheits- und Rentenleistungen und anderen Themen.

Mehr als 1.100 Angestellte entschieden sich bewusst für einen 24-stündigen Streik, weil sie mit den langwierigen Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und Unternehmensleitung unzufrieden waren, die eben seit März 2021 andauern. Die Gewerkschaft, die den Vertrag aushandelt und der NewsGuild of New York angehört, vertritt etwa 1.450 Beschäftigte in der Nachrichtenredaktion, der Werbung und anderen Bereichen des Unternehmens. 

Die Gewerkschaft wies darauf hin, dass die Beschäftigten „nun offiziell die Arbeit niedergelegt haben, was der erste Fall dieser Größenordnung in dem Unternehmen seit 40 Jahren ist“. Sie forderte außerdem eine der Realität entsprechende Lohnerhöhung von der Unternehmensleitung:

„Ihr Lohnvorschlag entspricht immer noch nicht der wirtschaftlichen Situation und bleibt weit hinter der Inflation und den durchschnittlichen Lohnsteigerungen in den USA zurück“, so die Gewerkschaft in ihrer Streikankündigung.

Die Unternehmensleitung bot der Gewerkschaft ursprünglich eine 5,5‑prozentige Gehaltserhöhung bei der Ratifizierung des Vertrags, dreiprozentige Gehaltserhöhungen in den Jahren 2023 und 2024 sowie eine vierprozentige rückwirkende Prämie an, um das Ausbleiben von Gehaltserhöhungen seit Auslaufen des Vertrags auszugleichen. Die Gewerkschaft und ihre Mitglieder fordern jedoch eine zehnprozentige Lohnerhöhung bei der Ratifizierung, 5,5‑prozentige Erhöhungen in den Jahren 2023 und 2024 sowie eine 8,5‑prozentige rückwirkende Prämie. Die Gewerkschaft demonstrierte am Donnerstagnachmittag vor dem Hauptsitz der Times in New York.

Streiks von Journalistinnen und Journalisten der New York Times sind äußerst selten: 1981 streikten sie für weniger als einen Tag, 2017 gab es eine kurze Arbeitsniederlegung, um gegen die Abschaffung des Redaktionsbüros zu protestieren. Seit einem Streik von Presseleuten und anderen im Jahr 1978, der 88 Tage dauerte, hat kein Arbeitskampf die Veröffentlichung der New York Times je wieder unterbrochen.

Quellen: The New York Times / Interfaks

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