Madrid/Gaza. Spanien hat in den vergangenen Monaten 44 verletzte oder schwer kranke Kinder aus dem Gazastreifen evakuiert, dazu rund hundert enge Angehörige. Vier Evakuierungsmissionen, koordiniert mit internationalen Organisationen, weg aus dem Bombenhagel und der systematischen Zerstörung ziviler Infrastruktur. Ein Tropfen auf den heißen Stein, ja – aber immerhin ein Tropfen.
Denn während Madrid zumindest begrenzte Rettungsaktionen wagt, steht die österreichische Bundesregierung daneben, faltet die Hände – und tut, was sie am besten kann: Schweigen, abwiegeln, billigen. Nicht einmal das Minimum – verletzte Kinder retten – bringt diese Regierung zustande. Stattdessen biedert sie sich weiter der israelischen Kriegs- und Besatzungspolitik an, die seit Jahrzehnten auf der Entrechtung, Vertreibung und Ermordung des palästinensischen Volkes basiert.
Während in Gaza Krankenhäuser bombardiert, ganze Stadtviertel ausgelöscht und die Bevölkerung in Hunger, Krankheit und Verzweiflung getrieben wird, spricht der offizielle österreichische Diskurs lieber von den „Sicherheitsinteressen Israels“ – ein Zynismus, mit dem man jeden Massakerbefehl rechtfertigen kann. Dass hier längst ein Genozid im Gange ist, will man in Wien nicht wahrhaben. Lieber beteiligt man sich an der moralischen Weißwaschung, anstatt den politischen und wirtschaftlichen Druck auf den Aggressor zu erhöhen.
Die Kinder, die Spanien nun aufgenommen hat, sind Überlebende. Aber klar ist, neben jedem geretteten Kind sterben unzählige andere – im Schutt ihrer Häuser, an unbehandelten Verletzungen, an Hunger und Durst. Wer ernsthaft glaubt, man könne diese humanitäre Katastrophe mit punktuellen Rettungsaktionen beheben, ignoriert bewusst, dass es die westlichen Kriegstreiber selbst sind, die diese Not produzieren.
Und solange die kapitalistischen Kernstaaten – Österreich eingeschlossen – ihre Bündnisse mit imperialistischen Aggressoren wie Israel aufrechterhalten, wird sich nichts ändern. Denn für sie zählt nicht das Leben der Menschen, sondern die Aufrechterhaltung geopolitischer und ökonomischer Interessen. Die 44 Kinder in Spanien erinnern uns daran, dass Hilfe möglich ist. Die Untätigkeit Österreichs erinnert uns daran, wie tief diese Regierung im Sumpf der Komplizenschaft steckt.
Quelle: ORF