HomeKlassenkampfJugendJugendfront: „Das Kapital braucht lächelnde Sklaven!“

Jugendfront: „Das Kapital braucht lächelnde Sklaven!“

Wie zuletzt in den Medien berichtet wurde, lag Österreich bei den Drogentoten im Jahr 2021 in der Europäischen Union auf Platz acht. Die Jugendfront macht anlässlich des Internationalen Tages gegen Drogen auf den Zusammenhang von Drogenkonsum und ‑sucht mit dem Kapitalismus aufmerksam.

Wien. Österreich liegt mit 39 Drogentoten auf eine Million Einwohnerinnen und Einwohner über dem EU-Durchschnitt. Dieser lag im Jahr 2021 bei 18,3 Toten. Auch der Konsum von Drogen nimmt in Österreich überdurchschnittlich zu. Lediglich beim Konsum von Cannabis liegt Österreich mit 22,7 Prozent der Bürgerinnen und Bürger, die im Laufe ihres Lebens damit in Berührung kommen, unter dem Schnitt.

Heroin ist in der Europäischen Union immer noch das am häufigsten konsumierte Opioid. Österreich rangiert bei der Einschätzung der Hochrisiko-Fälle im Heroinkonsum auf Platz drei. Lediglich in Finnland und Irland gibt es eine höhere Zahl an solchen Fällen. Ebenso liegt Österreich über dem EU-Durchschnitt was den Konsum von MDMA (etwa Ecstasy) und Amphetaminen („Speed“) angeht.

Eine der am weitesten verbreiteten Drogen in Österreich bleibt der Alkohol. Österreich rangiert beim Alkoholkonsum im oberen Drittel in Europa. 15 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher konsumieren zu häufig und zu viel Alkohol.

Drogen als Mittel zur Leistungssteigerung

Mit dem zunehmenden Leistungsdruck an den Schulen und Universitäten für Schülerinnen, Schüler und Studierende nimmt auch der Konsum von kurzfristig leistungssteigernden Drogen wie Ritalin zu. In den USA sollen bis zu 25 Prozent der Studierenden auf Ritalin zurückgreifen, um die Konzentration zu erhöhen und besser auf Prüfungen lernen zu können.

Ob und in welchem Umfang in Österreich Schülerinnen, Schüler und Studierende Ritalin konsumieren, wird nicht erhoben. Allerdings hat sich der Konsum im Zeitraum von 2002 bis 2014 in Österreich verzehnfacht. Bestellten Apotheken im Jahr 2002 noch rund vier Kilogramm des Medikaments gegen ADHS, waren es 2014 bereits 49,7 Kilogramm.

Ritalin ist trotz zunehmender Verbreitung nicht harmlos. Die Jugendfront der Partei der Arbeit Österreichs führt in ihrer Erklärung aus, dass die gesundheitlichen Folgen „von Konzentrationsschwäche und Appetitlosigkeit über Magenschmerzen und Schweißausbrüchen bis hin zu Depressionen, Psychosen und Unfruchtbarkeit“ reichen können.

„Das Kapital braucht lächelnde Sklaven!“

Die Jugendfront der Partei der Arbeit schreibt in ihrer Erklärung zum Internationalen Tag gegen Drogen, dass „Drogenkonsum und Sucht … mit Ausbeutung und Perspektivlosigkeit im Kapitalismus“ zusammenhängen. Jugendliche sind zunehmendem Leistungsdruck und Zukunftsängsten ausgesetzt und haben damit einhergehend mit psychischen Problemen zu kämpfen. Der Konsum von Drogen kann von diesen Problemen zwar ablenken, gelöst werden sie dadurch allerdings nicht.

Die Jugendfront hält fest: „Weil der Drogenkonsum vortäuscht, zeitweise einen individuellen Ausweg aus diesen Problemen zu finden, hält er die Konsumentinnen und Konsumenten davon ab, zu erkennen, dass es sich bei diesen um gesellschaftliche Probleme handelt und die Hauptursache ihrer Sorgen das kapitalistische System ist. Der Konsum von Drogen erfüllt also auch den Zweck, die Arbeiterklasse sowie die unterdrückten Volksschichten vom Kampf gegen ihre Unterdrücker – die Kapitalisten – abzulenken.“ Die Jugendfront macht auch auf die gesundheitlichen Konsequenzen infolge von Drogenkonsum und ‑sucht, die mitunter drastisch sein können, aufmerksam.

Die Jugendfront betont, dass es ihr nicht „um einen „Krieg gegen Drogen“, oder gar einen gegen Konsumentinnen und Konsumenten“ geht. Mit der Erklärung sollte auf die „systemstabilisierende Rolle von Drogenkonsum im gegenwärtigen Wirtschaftssystem“ hingewiesen werden, denn „das Kapital braucht lächelnde Sklaven“. Die Jugendfront schließt ihre Erklärung mit einer Einladung zum gemeinsamen Kampf mit „klarem Kopf“ gegen den Kapitalismus, der Perspektivlosigkeit und Zukunftsängste für große Teile der Jugend hervorbringt.

Quellen: Jugendfront/SN/Heute/Puls24

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