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Kika/Leiner baut weiter Personal ab

Kika/Leiner schrumpft weiter: Das Auslagern eines Teils der Logistik an JCL Logistics Austria führt zur Entlassung von 67 Mitarbeitern. Nach dem Verkauf des operativen Geschäfts meldete das Unternehmen im Juni 2023 Insolvenz an, schloss bis Ende Juli 23 Filialen und baute über 1.600 Arbeitsplätze ab.

St. Pölten. Die Möbelkette kika/Leiner setzt ihren Schrumpfkurs fort, indem sie einen Teil ihrer Logistik an JCL Logistics Austria auslagert. Am Dienstag gab der Möbelhändler bekannt, dass dies zu einer Kündigung von 67 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern führen wird, von insgesamt 431 Beschäftigten in diesem Bereich.

Einige dieser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden von JCL übernommen. Ab März soll JCL den Fuhrpark und Teile der Lagerlogistik übernehmen. Die beiden Logistikstandorte von kika/Leiner in St. Pölten und Vösendorf bleiben weiterhin im Besitz des Unternehmens. Zum Stand vom 1. Januar 2024 beschäftigte das Möbelunternehmen insgesamt 1.867 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in seinen 17 Möbelhäusern, Logistikstandorten, Restaurants und der Zentralverwaltung.

Kurz nachdem die Immobiliengruppe Signa das operative Geschäft von kika/Leiner an den österreichischen Handelsmanager und Investor Hermann Wieser verkauft hatte, meldete die Möbelkette Mitte Juni 2023 Insolvenz an. Die Grazer Supernova-Gruppe erwarb die Immobilien der Einrichtungshäuser. Im Zuge des Insolvenzverfahrens wurden bis Ende Juli insgesamt 23 der 40 Filialen geschlossen und über 1.600 Arbeitsplätze abgebaut.

Im Zuge dieser größten Firmenpleite des vergangenen Jahres wurde ursprünglich ein Sanierungsplan vereinbart, bei dem den Gläubigern eine Quote von 20 Prozent der Schulden zugesprochen wurde, ergänzt durch Zahlungen von der Signa Holding. Die österreichischen Steuerzahlerinnen und ‑zahler müssen am Ende einen Fehlbetrag von 131 Millionen Euro decken, da der größte Gläubiger die Republik Österreich ist. Während Milliardär René Benko und seine Partner vergleichsweise geringe Verluste hinnahmen, waren und sind die Beschäftigten die Hauptleidtragenden, wobei mehr als die Hälfte der ursprünglichen 3.900 Mitarbeiter ihre Jobs in der „sanierten“ Fortführung des Betriebs verloren. Dies spiegelte eindrücklich die klassischen Ergebnisse kapitalistischer Misswirtschaft wider, bei denen das Kapital „saniert“ wird, während die Arbeiterklasse die Kosten trägt.

Quelle: ORF

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