HomeKlassenkampfMetaller-KV: Zweite Runde ohne Einigung

Metaller-KV: Zweite Runde ohne Einigung

Lächerliches „Angebot“ der Unternehmervertreter von lediglich 2,2 Prozent reicht den Gewerkschaften nicht.

Wien. Nach vier Stunden wurde gestern die zweite Verhandlungsrunde zum Kollektivvertrag im Bereich der Metallstechnischen Industrie abgebrochen. Die Gewerkschaften gingen mit 4,5 Prozent Lohnforderung in die Verhandlungen. Die Konzernvertreter des Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) boten heute läppische 2,2 Prozent, also kaum eine Inflationsbereinigung an. Dieses schlechte Angebot wird mit der Pandemie begründet, wie bereits bei der letzten Runde, in der die Arbeiterinnen und Arbeiter sowie die Angestellten die Zeche zahlen mussten, während die Konzerne mit großzügigen Corona-Hilfen bedacht wurden. 

Konzerne jammern

Christian Knill, Obmann und Sprecher der FMTI hielt fest: „Die Vorgangsweise der Gewerkschaften ist absolut unverständlich und unverantwortlich. Wir sind mitten in der vierten Corona-Welle und haben noch nicht einmal eine der schwersten Wirtschaftskrisen der letzten Jahrzehnte überwunden.“ Das Gejammer der Konzerne war zu erwarten, sie wollen schließlich ihre Profite trotzdem weiter erhöhen. Zu ähnlich besorgten Wortmeldungen Knills angesichts extrem gestiegener Gewinnausschüttungen ist nichts bekannt.

„Während die Konzerne vom Staat weich gebettet durch Kurzarbeit, Kredithaftungen und Subventionen durch die Krise geführt wurden, hatten und haben die Lohnabhängigen das volle Risiko von Arbeitslosigkeit und Armut, wenn sie ihren Arbeitsplatz verlieren“, hält Tibor Zenker, Vorsitzender der Partei der Arbeit Österreichs, demgegenüber fest.

Gewerkschaften drohen

Die Verhandlungen gehen am 21. Oktober mit der dritten Runde weiter. In der Zwischenzeit sollen Betriebsrätekonferenzen stattfinden. Die Gewerkschaften geben sich unterdessen empört. „Die Gegenforderungen sind eine bodenlose Frechheit. Damit sollen die Beschäftigten Tag und Nacht ausgepresst werden. Das Angebot für Lohn- und Gehaltserhöhungen ist angesichts der rasanten Konjunkturerholung, der hohen Inflation und der steigenden Produktivität eine Respektlosigkeit“, merken die beiden Chefverhandler Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA) in einer APA-Aussendung an.

Die Gewerkschaften drohen mit Kampfmaßnahmen, sofern es nicht zu einem besseren Angebot seitens der Konzerne käme. Ob das Realität wird, ist jedoch mehr als ungewiss. 

Zenker hielt in diesem Zusammenhang fest: „Wir sind davon überzeugt, dass nur die Arbeiterklasse selbst dafür sorgen kann, dass entscheidende Änderungen zu ihren Gunsten durchgesetzt werden, ihre sozialdemokratischen Gewerkschaftsvertreter knicken schlussendlich immer ein.“

Quelle: APA-OTS/APA-OTS/Partei der Arbeit

BILDQUELLEPiqsels
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