HomeKlassenkampfPreistreiber Nahrungsmittel: Teuerungsrate bleibt hoch

Preistreiber Nahrungsmittel: Teuerungsrate bleibt hoch

Die Inflation befindet sich in Österreich mit sieben Prozent weiterhin auf einem unerträglichen Niveau, weit über internationalen Vergleichswerten und EZB-Zielen. Nach Energie und Wohnen zählen nun Nahrungsmittel zu den größten Preistreibern.

Wien. Gemäß Statistik Austria bleibt die Inflation in Österreich auf einem hohen Niveau: Für Juli 2023 wurde ein Wert von sieben Prozent ausgewiesen. Dies ist zwar ein Prozentpunkt weniger als noch im Juni dieses Jahres, eine wirkliche Entlastung markiert dieser geringe Rückgang jedoch nicht: Die Zahlen bedeuten immer noch, dass die Preise um eben sieben Prozent höher sind als vor einem Jahr.

Dass in Österreich etwas falsch läuft, zeigt der internationale Vergleich: In der Euro-Zone liegt man im wenig erbaulichen Spitzenfeld. Die größten Nachbarländer, Deutschland und Italien, weisen eine Quote von sechs Prozent auf – und in Spanien oder Belgien ist die Teuerungsrate zuletzt auf vergleichsweise harmlose 1,6 Prozent gesunken. Zur Erinnerung: Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt grundsätzlich eine Inflation von zwei Prozent an. Auch davon ist Österreich weit entfernt.

Bezüglich der Gesamtinflation erwiesen sich zuletzt einige Bereiche als besondere Preistreiber: Während die Kosten für Haushaltsenergie nicht mehr so stark wie bislang stiegen, liegen Nahrungsmittel, Gastronomie und Hotellerie deutlich über dem Schnitt. Weiteren Grund zur Sorge bereiten die in der Tendenz wieder anziehenden Treibstoffpreise – bei Diesel könnte die Zwei-Euro-Marke pro Liter bald wieder erreicht werden.

Die Bundesregierung aus ÖVP und Grünen sowie die diversen Landesregierungen mit bunten Zusammensetzungen bleiben weiterhin untätig. Mit den bisherigen Almosen ist nichts anzufangen, vermutlich haben diese die Teuerung sogar befeuert. Damit sich die Bevölkerung das Leben wieder leisten kann, braucht es wirkungsvolle Markteingriffe, Regulierungen und Preisdeckel – und natürlich höhere Löhne.

Quelle: Der Standard

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