HomeKlassenkampfTeuerungsrate sprang im April auf 7,2 Prozent

Teuerungsrate sprang im April auf 7,2 Prozent

Die Preissteigerungen in Österreich erreichen neue Rekordwerte. Auch wenn sich die Regierung auf Pandemie und neuerdings Krieg ausredet, ist der wahre Kern des Problems die nicht funktionierende kapitalistische Wirtschaftsform.

Wien. Mit ihrer ersten Schnellschätzung verkündet die Statistik Austria für April 2022 eine Inflationsrate von 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dieser Rekordwert, den es seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat, könnte sich mit der endgültigen Berechnung Mitte Mai noch erhöhen, denn die Schnellschätzungen waren zuletzt stets zu optimistisch angelegt. Besondere Preistreiber waren offenbar wiederum Energie und Treibstoffe, aber auch die Lebensmittel sind inzwischen signifikant von der Teuerung betroffen.

Es ist offensichtlich, was das für die Bevölkerung in Österreich bedeutet: Die Kosten für Wohnen, Gas und Strom, Mobilität und Nahrung explodieren förmlich, was immer mehr Menschen in finanzielle und existenzielle Schwierigkeiten bringt. Die Löhne und Gehälter sind zu niedrig und liegen in ihren Zuwächsen weit unterhalb der Inflationsrate, vom unzulänglichen Arbeitslosengeld und den Sozialleistungen gar nicht zu sprechen. Es drohen soziale Verwerfungen, wie es sie lange nicht mehr gegeben hat, Armutsgefährdung und tatsächliche Armut steigen natürlich mit den Preisen. Die „Gegenmaßnahmen“ der Bundesregierung sind diesen Tatsachen gegenüber geradezu lächerlich: Sie kommen zu spät und sind zu gering, um eine ernsthafte Wirkung zu entfalten. Wieder zeigt sich, dass die Bevölkerung von den selbst fürstlich „entlohnten“ Politikern und Politikerinnen im Stich gelassen wird.

Daneben ist freilich nicht zu vergessen, dass es sich bei der Teuerung nicht um ein unerklärliches Naturphänomen handelt – sie ist ein logisches Ergebnis der kapitalistischen Wirtschaft, die lediglich auf die Profitmacherei für das Kapital und die Ausbeutung der arbeitenden Menschen ausgelegt ist. Dieser Widerspruch ist der wahre Grund für Krisen, Arbeitslosigkeit und steigende Preise. Pandemie und Krieg spielen nur eine zusätzlich verstärkende Rolle und werden von den Kapitalisten und ihren Regierungen sogar noch zu ihren Gunsten ausgenützt. 

Quelle: Der Standard

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