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Vorarlberg steht vor ÖVP/FPÖ-Koalition

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Die Wahl in Vorarlberg zeigt vor allem eines: Fast überall in Österreich kommen ÖVP und FPÖ auf gemeinsame Mehrheiten, große Städte eventuell ausgenommen. Früher oder später wird sich dies auf Bundesebene realisieren wollen – vielleicht nicht heute, aber absehbar.

Bregenz. Die Landtagswahl in Vorarlberg am vergangenen Sonntag erbrachte nicht nur erwartbare Ergebnisse, sondern auch naheliegende Koalitionsvarianten. Das aus PR-Gründen von der ÖVP erfundene Kopf-an-Kopf-Rennen mit der FPÖ fand natürlich nicht statt, erfüllte aber seinen mobilisierenden Zweck. Die ÖVP verlor zwar über fünf Prozentpunkte, behält mit 38,4 Prozent der Stimmen jedoch eine deutliche relative Mehrheit und wird mit Markus Wallner weiterhin den Landeshauptmann stellen. Im 36 Sitze umfassenden Landtag kommt die seit 1945 regierende ÖVP nun auf 15 Mandate.

Auf Platz 2 verdoppelte sich der große Wahlgewinner FPÖ (28,2 Prozent, elf Mandate), dahinter musste der bisherige Juniorpartner der ÖVP, die Grünen, Verluste hinnehmen (12,3 Prozent, minus 6,4 Prozentpunkte, vier Mandate). Weiterhin ein Dasein am Rande der realpolitischen Relevanz im Ländle ist der SPÖ beschieden: Die Sozialdemokratie verlor weitere 0,4 Prozentpunkte, steht nun bei 9,1 Prozent und drei Mandaten. Damit wurden die NEOS nur knapp auf Distanz gehalten, die bei 8,8 Prozent zu liegen kamen (plus 0,4 Prozentpunkte, drei Mandate). Unter den “Sonstigen” landete die KPÖ mit 0,7 Prozent der Stimmen, was angesichts des zwischenzeitlichen “Medienhypes” seit Graz und Salzburg sowie des als fast sicher, aber trotzdem erfolglos hergeigeredeten NR-Einzuges ein bescheidenes Resultat ist. Ein direkter Vergleich ist schwer, da die KPÖ 2019 in Vorarlberg nicht kandidierte, damals kam allerdings der diesmal nicht antretende “Wandel” auf 0,9 Prozent.

Was die Landesregierung zu Bregenz betrifft, so ist die Fortsetzung der bisherigen schwarz-grünen Koalition über eine dritte Periode zwar mathematisch möglich, aber politisch eher unwahrscheinlich. Aller Voraussicht nach wird sich die ÖVP für eine Zusammenarbeit mit der FPÖ entscheiden, abermals entlarvend, dass ihre Abgrenzung von der “Kickl-FPÖ” eine lächerliche Komödie ist. Sodann gäbe es unter neun Bundesländern schon vier schwarz-blaue Koalitionsregierungen – und es könnten mit der Steiermark und dem Burgenland in den nächsten Monaten weitere folgen. Früher oder später wird dies auch auf der Bundesebene die Karten neu mischen – vielleicht nicht in der laufenden Sondierungsphase, aber in einer nächsten, womöglich vorgezogenen. Wichtigen Teilen des österreichischen Kapitals wäre dies jedenfalls recht.

Quelle: Land Vorarlberg

80 Jahre Befreiung vom Faschismus: KKE erinnert an antifaschistischen Kampf

Am 12. Oktober 2024 jährt sich die Befreiung Athens vom Faschismus zum 80. Mal. An diesem historischen Tag erinnert die Kommunistische Partei Griechenlands (KKE) an den entscheidenden Beitrag der griechischen Widerstandsbewegung und ihre zentrale Rolle im Kampf gegen die faschistische Besatzung durch die Achsenmächte. Die KKE betont, dass der Sieg über den Faschismus maßgeblich auf den entschlossenen Widerstand des griechischen Volkes und insbesondere auf die Führung der Nationalen Befreiungsfront (EAM) zurückzuführen sei. An Massenkundgebungen in Athen und anderen griechischen Städten beteiligten sich tausende Menschen.

Der Widerstand in Griechenland: Ein sozialistischer Kampf

Athen. Die KKE hebt hervor, dass der Widerstand gegen die deutsche Besatzung in Griechenland nicht nur ein nationaler Befreiungskampf war, sondern auch eine sozialistische Dimension hatte. Die Nationale Befreiungsfront (EAM), gegründet und geführt von der KKE, vereinte verschiedene Kräfte des Widerstands. Ihre militärische Organisation, die Griechische Volksbefreiungsarmee (ELAS), spielte eine zentrale Rolle bei der Befreiung des Landes. Die KKE betont, dass der antifaschistische Kampf stets eng mit den Zielen des Sozialismus verbunden war: Der Widerstand gegen den Faschismus sei auch ein Kampf gegen den Kapitalismus, der den Faschismus als seine extreme Ausprägung hervorbringe.

Die KKE betont, dass die Frühjahrsoffensive von 1941, als deutsche und italienische Truppen die Verteidigungslinien des griechischen Militärs durchbrachen, eine tiefgreifende Krise im politischen System des Landes zur Folge hatte. In dieser Zeit verschärften sich die innerkapitalistischen Widersprüche. Während ein Teil der griechischen Kapitalisten mit den zurückziehenden griechischen und britischen Truppen und dem König floh und eine Exilregierung im Kairo bildete, blieben andere in Griechenland und arbeiteten mit den Besatzungsbehörden zusammen. Sie alle überließen die Arbeiterklasse und das griechische Volk den Entscheidungen der Besatzungstruppen, unter den Bedingungen von Massenhungersnöten und weit verbreiteten Verfolgungen und Hinrichtungen, während sie die Wiederherstellung ihrer Macht nach dem Krieg mit der Aufrechterhaltung der passiven Rolle der Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten verknüpften.

Fehler der KKE im Widerstand und deren Folgen

In ihren eigenen Analysen charakterisiert die KKE mehrere strategische Fehler, die während des Widerstands und in der Zeit nach der Befreiung begangen wurden. Zunächst wird die mangelnde Fähigkeit der KKE hervorgehoben, die sich verändernde Dynamik der Klassenkämpfe im Kontext der Befreiung adäquat zu bewerten. Trotz der mächtigen Position des EAM und der ELAS gelang es der KKE nicht, die Möglichkeiten einer revolutionären Übernahme und die Errichtung der Arbeiterherrschaft in Griechenland rechtzeitig zu nutzen.

Ein zentraler Fehler war die fortwährende Forderung nach einer nationalen und antifaschistischen Einheit, während die reaktionären Kräfte im Land und ihre britischen Verbündeten bereits aktiv daran arbeiteten, die KKE und das Arbeiter- und Volksbewegung zu unterdrücken. Anstatt diese Bedrohung ernsthaft zu konfrontieren, unterzeichnete die KKE die umstrittenen Libanon- (Mai 1944) und Kaserta-Vereinbarungen (September 1944), die die Rückkehr der exilierten bürgerlichen Regierung unter Georgios Papandreou ermöglichten. Diese Entscheidungen trugen dazu bei, die Grundlagen für die Rückkehr zur kapitalistischen Herrschaft zu schaffen, während die KKE sich verpflichtete, nicht mit den ELAS-Truppen in Athen einzumarschieren.

Die KKE erkennt an, dass diese strategischen Fehleinschätzungen und die Unfähigkeit, sich auf die revolutionäre Situation während der Befreiung vorzubereiten, schwerwiegende Folgen hatten. Trotz der Bereitschaft und Bewaffnung der Bevölkerung fanden sich die KKE und die progressiven Kräfte in einer „anhängenden“ Position wieder und verloren wertvolle Zeit. Dies führte dazu, dass die bürgerlichen politischen Kräfte, unterstützt von imperialistischen Verbündeten, in der darauffolgenden harten Klassenauseinandersetzung an Boden gewannen, was tragische Konsequenzen für das griechische Volk und die Widerstandsbewegung hatte.

Erinnerungskultur und die Lehren für heute

Die Kommunistische Partei betont, dass die Befreiung Athens und der Sieg über den Faschismus heute nicht nur historisch gefeiert werden sollten, sondern auch wichtige Lehren für die Gegenwart bieten. Die KKE warnt vor dem Wiederaufleben faschistischer Ideologien und Nationalismen in Europa. Sie ruft dazu auf, den historischen Revisionismus zu bekämpfen, der versuche, die Verbrechen des Faschismus und die Rolle der kommunistischen Bewegung im antifaschistischen Kampf zu relativieren. Die Partei betont die Notwendigkeit eines erneuten und verstärkten Kampfes gegen imperialistische Kriege, die Ausbeutung der Arbeiterklasse und soziale Ungerechtigkeit – allesamt Ursachen, die zum Aufstieg reaktionärer Kräfte führen könnten.

Ein Blick auf den internationalen Kontext

Die KKE stellt den griechischen Widerstand in einen breiteren internationalen Kontext. Sie verweist darauf, dass der antifaschistische Sieg in Griechenland Teil des globalen Sieges über den Faschismus im Zweiten Weltkrieg war. Besonders der Beitrag der Sowjetunion zur Niederlage Nazideutschlands wird von der KKE hervorgehoben. Gleichzeitig kritisiert die Partei die nachfolgende Entwicklung in Griechenland: Die imperialistischen Mächte, allen voran Großbritannien und die USA, hätten nach der Befreiung Athens versucht, den Einfluss der KKE zu schwächen und die fortschrittlichen Kräfte des Widerstands zu zerschlagen, was letztlich im Bürgerkrieg gipfelte.

80 Jahre danach: Der Kampf geht weiter

Anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung Athens ruft die KKE dazu auf, den antifaschistischen Kampf nicht nur als historisches Ereignis zu betrachten, sondern als lebendige Aufgabe der heutigen Generation. Die sozialen und politischen Kämpfe, die die KKE seit ihrer Gründung 1918 führte, setzen sich fort. Der Kampf gegen den Kapitalismus, den Imperialismus und jede Form von Unterdrückung sei heute aktueller denn je.

Mit Veranstaltungen und Gedenkfeiern erinnert die Partei an den heroischen Einsatz der griechischen Widerstandskämpfer und fordert die internationale Arbeiterklasse dazu auf, im Geiste der Solidarität und des Internationalismus den Kampf gegen Faschismus und Krieg fortzusetzen.

Quelle: 902​.gr

27 Bombendrohungen in Österreich: Schweizer unter Verdacht

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Die Serie von Droh-E-Mails begann am 30. September und richtete sich gegen verschiedene Einrichtungen in ganz Österreich, darunter Bahnhöfe, Schulen und öffentliche Gebäude. Insgesamt 27 Drohungen wurden bisher registriert, die unter anderem die Städte Graz, Linz, Bregenz und Salzburg betrafen. Die Polizei geht aufgrund des ähnlichen Inhalts der E‑Mails davon aus, dass alle Drohungen von derselben Person verfasst wurden.

Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen konnte ein 20-jähriger Schweizer lokalisiert werden, der im Verdacht steht, für die Drohungen verantwortlich zu sein. Gegen den Verdächtigen wurde bereits ein europäischer Haftbefehl ausgestellt, der nun den Schweizer Behörden zur Prüfung und Vollstreckung vorliegt. Hintergründe und mögliche Motive sind derzeit noch nicht bekannt.

Zuletzt war der Bahnhof in Leoben, Steiermark, Ziel einer der anonymen Drohungen. Wie auch in den vorherigen Fällen wurde das Gebäude evakuiert, bis die Polizei nach einer Untersuchung Entwarnung geben konnte.

Die Ermittlungen werden von den Landesämtern für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) in Zusammenarbeit mit der Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) durchgeführt. Auch Schweizer Behörden sind in den Fall involviert. Details zu den Ermittlungen und der genauen Anzahl der Drohungen, die dem Schweizer zur Last gelegt werden, wurden bisher aus ermittlungstaktischen Gründen nicht veröffentlicht.

Das Innenministerium erklärte, dass die Vollstreckung des europäischen Haftbefehls einige Wochen in Anspruch nehmen könnte, da der Verdächtige sich weiterhin auf freiem Fuß in der Schweiz befindet.

Die Bombendrohungen hatten weitreichende Auswirkungen auf das öffentliche Leben, insbesondere auf den Zugverkehr. Mehrere Bahnhöfe, darunter in Linz und Salzburg, mussten für Stunden evakuiert und gesperrt werden. Dies führte zu erheblichen Störungen, die laut der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) hunderte Züge und Tausende Fahrgäste betrafen.

Polizeieinsätze mit Bombensuchhunden und Spezialgeräten können Kosten in Höhe von mehreren Zehntausend Euro verursachen. Die Drohungen werden nach österreichischem Recht als gefährliche Drohung oder Landzwang eingestuft, je nachdem, wie viele Personen betroffen sind. Bei massenhaften Bedrohungen, wie in diesen Fällen, kann das Strafmaß bis zu zehn Jahre Freiheitsstrafe betragen.

Bereits im Mai dieses Jahres musste der Bahnhof in Linz aufgrund einer Bombendrohung evakuiert werden. Damals wurde ein junger Schweizer als möglicher Täter ermittelt, der sich zu diesem Zeitpunkt in psychiatrischer Behandlung befand. Ob dieser Vorfall in Zusammenhang mit den aktuellen Drohungen steht, ist bislang noch unklar.

Quelle: Krone

Palästina-Demonstration in Salzburg

Salzburg. Die Gruppe Voice For Palestine Salzburg organisierte vergangenen Sonntag in Salzburg eine Demonstration, um auf die Situation in Gaza aufmerksam zu machen. Unter dem Titel „Freiheit für Palästina – Ein Jahr Völkermord“ zogen rund 200 Salzburgerinnen und Salzburger trotz schlechtem Wetter und Regen vom Hauptbahnhof über die Staatsbrücke zum Festspielhaus, vor dem eine Abschlusskundgebung stattfand. 

Die Demonstration stand ganz unter dem Zeichen der jüngsten Angriffe auf den Libanon, bei denen in den letzten Wochen hunderte Libanesinnen und Libanesen starben. Erst vergangenen Donnerstag beschossen israelische Truppen das Hauptquartier der Interimstruppe der Vereinten Nationen im Libanon.

Außerdem wurde die Unterstützung Österreichs für die israelische Regierung angeprangert und ein Waffenstillstand gefordert. Die verfassungsmäßige Neutralität wird mit der bedingungslosen Unterstützung des mörderischen Staates von Tag zu Tag ausghölt.

Auch die Partei der Arbeit Österreichs (PdA) und ihre Jugendfront beteiligten sich an der Demonstration um ihre Solidarität mit dem palästinensischen und libanesischen Volk zum Ausdruck zu bringen. 

Trotz großem Polizeiaufgebot verlief der Protest friedlich und ohne Zwischenfälle. Die Organisatoren kündigten bereits an, weitere Demonstration in Solidarität mit dem palästinensischen Volk in nächster Zeit in Salzburg organisieren zu wollen.

Boeing streicht 17.000 Stellen und verklagt Gewerkschaft

Boeing streicht 17.000 Stellen, verzögert die Auslieferung des 777X-Jets und verzeichnet Verluste von fünf Milliarden USD aufgrund eines Streiks von 33.000 Beschäftigten, der die Produktion mehrerer Flugzeugmodelle gestoppt hat.

Arlington. Boeing wird 17.000 Stellen streichen (d.h. rund zehn Prozent seiner weltweiten Belegschaft), die ersten Auslieferungen seines 777X-Jets um ein Jahr verzögern und im dritten Quartal Verluste in Höhe von fünf Mrd. USD verbuchen, da der US-Flugzeughersteller während eines einmonatigen Streiks weiter in der Krise steckt. CEO Kelly Ortberg erklärte in einer Mitteilung an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass der erhebliche Stellenabbau notwendig sei, „um uns an die finanzielle Realität anzupassen“, nachdem ein andauernder Streik von 33.000 Beschäftigten an der US-Westküste die Produktion der Jets 737 MAX, 767 und 777 erfolgreich gestoppt hatte.

„Wir haben unseren Personalbestand an die finanzielle Realität angepasst und uns auf eine Reihe von Prioritäten konzentriert. In den kommenden Monaten planen wir, unsere Gesamtbelegschaft um etwa 10 % zu reduzieren. Dieser Stellenabbau wird Führungskräfte, Manager und Mitarbeiter betreffen“, heißt es in Ortbergs Mitteilung. weitreichenden Veränderungen sind ein großer Schritt von Ortberg, der im August an die Spitze des angeschlagenen Flugzeugherstellers trat und versprochen hatte, die Beziehungen zur Gewerkschaft und den Beschäftigten neuzugestalten.

Boeing verzeichnete Gewinneinbußen vor Steuern in Höhe von insgesamt fünf Milliarden Dollar für sein Verteidigungsgeschäft und zwei kommerzielle Flugzeugprogramme. Am 20. September entließ Boeing den Leiter der angeschlagenen Raumfahrt- und Verteidigungssparte Ted Colbert. Boeing rechnet nun mit einem Umsatz von 17,8 Mrd. USD, einem Verlust pro Aktie von 9,97 USD und einem negativen operativen Cashflow von 1,3 Mrd. USD, der über den Erwartungen liegt.

Massiver Druck auf Streikende

Thomas Hayes, Aktienmanager bei Great Hill Capital, gab zu, dass die Entlassungen Druck auf die streikenden Beschäftigten aufbauen sollen: „Streikende Arbeiter, die vorübergehend keinen Lohn erhalten, wollen nicht zu arbeitslosen Arbeitern werden, die dauerhaft keinen Lohn erhalten“, so Hayes in einer E‑Mail. „Ich gehe davon aus, dass der Streik innerhalb einer Woche beendet sein wird, da diese Beschäftigten nicht zu den nächsten 17.000 Entlassungen gehören wollen.“

Eine Einigung zur Beendigung der Arbeitsniederlegung ist für Boeing von entscheidender Bedeutung. Das Unternehmen hat in der Zwischenzeit sogar beim National Labor Relations Board eine Klage wegen unlauterer Arbeitspraktiken eingereicht, in der der Gewerkschaft der Maschinenbauer vorgeworfen wird, nicht in gutem Glauben verhandelt zu haben. Die Rating-Agentur S&P schätzt, dass der Streik Boeing monatlich 1 Milliarde Dollar kostet und das Unternehmen Gefahr läuft, sein wertvolles Investment-Grade-Rating zu verlieren.

Ablenkungsmanöver mit schweren Folgen

Die International Association of Machinists and Aerospace Workers (IAM), die Gewerkschaft, die die streikenden Arbeiterinnen und Arbeiter vertritt, bezeichnete die Klagen von Boeing gegen die Gewerkschaft vor dem National Labor Relations Board als unbegründet. Sie sagte, dass sowohl diese Behauptungen als auch die Einstellung des 767-Frachtflugzeugs offenbar davon ablenken sollten, dass der Konzern „nicht an den Verhandlungstisch mit seinen Beschäftigten an vorderster Front zurückgekehrt ist“.

Jon Holden, Präsident des IAM-Distrikts 751, sagte in der Erklärung, Boeings Versuch, in der Presse zu verhandeln, „wird nicht funktionieren und ist dem Verhandlungsprozess abträglich“. Er sagte auch, dass die mangelnde Bereitschaft zu verhandeln den Streik nur verlängern würde. Boeing erklärte, dass es angesichts des Stellenabbaus ein im September angekündigtes Entlassungsprogramm für Angestellte beenden werde.


Quelle: Reuters

Ermittlungen gegen Linzer Schüler wegen Freiheitsentzug und NS-Wiederbetätigung

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Linz. Vier Schüler des Linzer Privatgymnasium Aloisianum, die zum Zeitpunkt der Tat die sechste Klasse der Schule besuchten, stehen im Verdacht, eine Mitschülerin eingesperrt und zu Massagen genötigt zu haben. Dieser Fall, der zunächst wegen Freiheitsentziehung, Nötigung und gefährlicher Drohung untersucht wurde, hat nun weitere beunruhigende Aspekte zum Vorschein gebracht.

Wie die Ermittlungen ergaben, soll eine 15-jährige Schülerin von den vier Burschen während einer Reise nach Assisi eingesperrt worden sein. Sie wurde unter Druck gesetzt, Massagen an den Jugendlichen vorzunehmen. Nach Bekanntwerden des Vorfalls wurden die betroffenen Schüler umgehend von der Schule verwiesen. Die Ermittlungen gegen sie laufen, und die Vorwürfe wiegen schwer. Es geht um Freiheitsentziehung, Nötigung und gefährliche Drohungen.

Im Zuge der Ermittlungen, die ursprünglich auf den Vorfall in Assisi konzentriert waren, kam bei den Einvernahmen der Verdacht auf, dass zumindest einer der Jugendlichen rechtsextreme Inhalte verbreitet haben soll. Die Staatsanwaltschaft bestätigte gegenüber der Kronenzeitung, dass einschlägige Videos und Fotos im Zusammenhang mit den Schülern untersucht werden.

Ein Bild soll einen der Schüler beim mutmaßlichen Hitlergruß zeigen. Dies hat dazu geführt, dass nun auch wegen des Verdachts auf Wiederbetätigung nach dem Verbotsgesetz ermittelt wird. Wie die Polizei weiter berichtet, soll einer der Schüler auch beschuldigt worden sein, Gegenstände aus der Nazi-Zeit zu Hause zu besitzen. 

Quelle: ORF

USA bereiten direkte Kriegsbeteiligung vor

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Während der nördliche Teil des Gazastreifens weiter unter Belagerung durch die israelische Armee steht und die israelischen Angriffe auf den Libanon fortgesetzt werden, bereiten die USA eine direkte Beteiligung am Krieg vor. Der katarische Nachrichtensender Al Jazeera berichtet, dass die USA planen ein THAAD-Raketenabwehrsystem nach Israel zu verlegen. Ohne eine Stationierung von US-Soldaten vor Ort, um das System zu bedienen wäre das nicht möglich.

Abseits der verbalen Behauptungen der USA, der NATO und der EU für einen Waffenstillstand einzutreten, wird schon seit längerem offensichtlich, dass ein Krieg gegen den Iran vorbereitet wird. Dies zeigt sich sowohl in den fortgesetzten Waffenlieferungen an Israel als auch in der permanenten einseitigen Parteinahme für Israel. Immer wieder wird behautet Israel würde sich in Gaza und Libanon nur selbstverteidigen gegen palästinensische Terrorgruppen und die Hisbollah. Mit keinem Wort werden die Massaker Israels am palästinensischen und am libanesischen Volk erwähnt und ein Genozid in Gaza geleugnet. Zudem wurden in großer Zahl Truppen in das Rote Meer verlegt und mehrmals der Jemen angegriffen.

Der Bericht bei Al-Jazeera, dass die USA überlegen ein THAAD-Raketenabwehrsystem nach Israel zu verlegen, bedeutet eine weitere Steigerung der Beteiligung und Eskalation des israelischen Krieges gegen Gaza und den Libanon. Eine Stationierung des Raketenabwehrsystems in Israel würde die Verlegung von mindestens 95 US-Soldaten nach Israel notwendig machen, um das System zu bedienen. Gleichzeitig offenbart es, dass der sogenannte Iron Dome, das israelische Raketenabwehrsystem wohl doch nicht so effizient ist, wie immer wieder versucht wurde, den Eindruck zu erwecken.

Die Stationierung des THAAD-Raketenabwehrsystems ist zugleich auch eine Drohung gegen den Iran, dass die USA nicht davor zurückschrecken, werden sich an einem israelischen Krieg gegen den Iran auch direkt zu beteiligen. Seit dem Raketenangriff des Iran auf Israel droht Israel dem Iran mit einem Gegenschlag. Während die USA behaupten auf Israel einzuwirken einen solchen erneuten Angriff Israels auf den Iran nicht gegen dessen Atom- oder Ölförderanlagen zu richten, fordert die israelische Opposition genau das. Auch die israelische Regierung droht dem Iran immer wieder und lässt dabei offen, wie Israel Iran angreifen möchte. Iran kündigt unterdessen immer wieder an auf einen israelischen Angriff mit einem härteren Gegenschlag antworten zu wollen.

Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi setzt unterdessen seine Reise durch die arabischen Länder des Nahen und Mittleren Ostens fort. Araghtschi traf am Sonntag im Irak ein und traf sich dort mit dem irakischen Außenminister Fuad Hussein. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz sagte Hussein, dass die „Kommunikation (…) im Gange“ sei, „um das Gespenst des Krieges von der Region zu vertreiben“. Der iranische Außenminister sprach davon, dass Teheran sowohl auf einen Waffenstillstand als auch auf einen Krieg vorbereitet sei. Er drängte auf eine Beendigung des Krieges in Gaza und im Libanon. Nach dem Treffen reiste Araghtschi weiter in den Oman nach dem er zuvor bereits den Libanon, Syrien und Saudi-Arabien besucht hatte.

Die Berichte, dass der Generalsekretär der Hassan Nasrallah kurz vor seiner Ermordung einem Waffenstillstand mit Israel zugestimmt hätte, wurden am Wochenende neuerlich bestätigt. Den Bericht zu Folge hatte Nasrallah einem separaten Waffenstillstand mit Israel ohne, dass der Krieg in Gaza beendet, wird zugestimmt. Kurz danach wurde er von der israelischen Armee bei einem brutalen Angriff auf Beirut ermordet. Einmal mehr zeigt sich, dass Israel und seine Verbündeten kein Interesse an einer Deeskalation in der Region haben und alles tun um die Region weiter in einen großen Krieg hineinzuziehen.

Israel setzt unterdessen den Genozid in Gaza weiter fort. Berichten zufolge darf niemand den nördlichen Teil des Gazastreifens verlassen trotz den Evakuierungsaufforderungen der israelischen Armee. Jeder der sich auf der Straße bewegt würde on israelischen Drohnen aus der Luft beschossen. Viele Bewohner betonen, dass es der israelischen Agression ohnehin kein Entkommen gäbe. Immer wieder bombardiert die israelische Armee auch Gebiete, die sie zuvor als sichere Zonen ausgewiesen hat.

Im Libanon gibt es weiter heftige Kämpfe zwischen israelischer Armee und Hisbollah. Am heutigen Sonntag sollen bei Gefechten 24 israelische Soldaten verletzt und evakuiert worden sein. Israel setzt unterdessen auch seinen Bombenterror im Libanon fort und bombardiert gezielt Wohnviertel, Krankenhäuser und ähnliche zivile Infrastruktur. Wie schon im Gazastreifen wird behauptet es handle sich um Einrichtungen der Hisbollah.

Polizist belästigt Kolleginnen: Disziplinarstrafe statt Konsequenzen

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Weyregg. Ein leitender Polizist aus dem Mühlviertel sorgt derzeit für mediale Schlagzeilen, nämlich aufgrund schwerwiegender Vorwürfe sexueller Belästigung gegenüber seinen Kolleginnen. Sechs Frauen aus dem Polizeidienst werfen ihm vor, sie auf privaten Feiern sexuell belästigt zu haben. Der Beamte soll sie mehrfach an Brust und Gesäß begrapscht haben. Trotz der Schwere dieser Vorwürfe bleibt ein Gerichtsverfahren aus – die betroffenen Frauen lehnten strafrechtliche Ermittlungen ab.

Bemerkenswert ist, dass der beschuldigte Polizist die Übergriffe gestanden hat. Man könnte also meinen, dass der Weg zu einer klaren strafrechtlichen Aufarbeitung vorgezeichnet sei. Doch die Realität sieht anders aus: Anstatt sich vor einem Gericht verantworten zu müssen, wurde der Fall lediglich der polizei-internen Disziplinarkommission übergeben. Diese sprach gegen den Beamten eine Geldstrafe aus – drei Monatsgehälter, was in etwa 10.000 Euro entspricht.

Dass die sechs betroffenen Frauen auf ein Gerichtsverfahren verzichteten, lässt Raum für Spekulationen. Haben sie auf den enormen Druck reagiert, der oft auf Opfern von Übergriffen lastet, insbesondere wenn der Täter eine höhere Position in der eigenen Behörde innehat? Oder wollten sie schlichtweg den langwierigen und emotional belastenden Prozess eines Verfahrens vermeiden? Diese Entscheidung, ob freiwillig oder aus Angst vor Konsequenzen getroffen, könnte durchaus mit den Machtstrukturen innerhalb der Polizei zu tun haben oder auch mit dem schwierigen Weg, den Opfer sexueller Belästigung oft gehen müssen.

Ob der Mann weiterhin in einer leitenden Position bleibt, nachdem er mehrfachen sexuellen Übergriff zugegeben hat, ist nicht bekannt.

Quelle: ORF

Selenskyj auf Europareise: Unterstützung trotz wachsendem Widerstand in der Bevölkerung

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Inmitten eines andauernden Krieges, der seit über einem Jahr andauert, unternahm der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in der vergangenen Woche eine Reise durch Europa, um finanzielle und militärische Unterstützung zu sichern. Die Stationen seiner Reise – London, Paris, Rom und Berlin – zeigten, dass die Regierungen der europäischen Staaten trotz wachsender Skepsis und Widerstand in der Bevölkerung weiterhin an der Seite der Ukraine stehen.

In London traf Selenskyj den britischen Premierminister Keir Starmer und NATO-Generalsekretär Mark Rutte, um erneut die Erlaubnis zu erbitten, Langstreckenraketen für Angriffe auf russische Ziele einsetzen zu dürfen. Die Antwort auf diese Anfrage fiel eher vorsichtig aus, da das Risiko einer weiteren Eskalation des Konflikts droht. Die NATO-Führung bleibt zwar ein enger Verbündeter der Ukraine, ist jedoch in dieser Frage zurückhaltend, da die Spannungen mit Russland stetig zunehmen.

Während seines Besuchs in Paris dementierte Selenskyj Gerüchte über mögliche Friedensverhandlungen mit Russland und bekräftigte damit die Entschlossenheit der Ukraine, ihre territoriale Integrität zu verteidigen.

In Berlin sicherte Bundeskanzler Olaf Scholz zusätzliche wirtschaftliche und militärische Unterstützung zu. Dies ist ein bedeutendes Zeichen der Solidarität, obwohl Deutschland selbst mit einer gespaltenen öffentlichen Meinung zu kämpfen hat. Gleichzeitig kündigte die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bei ihrem Treffen mit Selenskyj in Rom an, dass Italien im kommenden Jahr einen Ukraine-Gipfel abhalten wolle. Auch dies ist ein Zeichen der fortdauernden Unterstützung aus Südeuropa.

Allerdings bleibt die Lage in Europa angespannt. Die Drohungen aus Moskau, im Falle weiterer NATO-gestützter Angriffe auf russisches Territorium Atomwaffen einzusetzen, schüren die Befürchtung einer weiteren Eskalation. Ein solches Szenario könnte den Konflikt zu einem großen imperialistischen Krieg auf europäischem Boden ausweiten.

Die Reise von Präsident Selenskyj verdeutlicht die Entschlossenheit der europäischen Staats- und Regierungschefs, trotz der anhaltenden Wirtschaftskrise und des wachsenden Unmuts in der Bevölkerung, die Ukraine weiter zu unterstützen.

Quelle: RiktunKt

Der kommunistische Dichter Jannis Ritsos wird in der DDR als ihr Freund bekannt und erhält in Leipzig die Ehrendoktorwürde der Karl-Marx-Universität

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Gastbeitrag von Gerhard Oberkofler, geb. 1941, Dr. phil., Universitätsprofessor i. R. für Geschichte an der Universität Innsbruck.

Γιάννης Ρίτσος

Für Herbert Hörz (1933–2024)

Erinnerung an Jannis Ritsos

„Sie haben uns den Mund verschlossen, Genosse.
Sie haben uns die Sonne weggeschlossen.
Wir haben unser eigenes Lied nicht gesungen –
jenes, dessen Anfang einfach und mächtig und erbittert war:
Proletarier aller Länder, vereinigt euch.“ (Jannis Ritsos)[1]

„Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ ist der Leitgedanke des Organs des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) „Neues Deutschland“. 1958 ist dessen Auslandskorrespondentin Cläre Einhorn (1914–1985) in Sofia bei einer Tagung des Friedensrates der griechische Dichter Jannis Ritsos (geb. 1. Mai 1909, Monemvassia / Peloponnes, gest. 11. November 1990, Athen)[2] persönlich begegnet. „Mein ganzes Herz schlägt für den Frieden, und jeder Tag, der erfüllt ist vom Kampf für den Frieden, ist ein für das Leben gewonnener Tag“ – so erklärte sich Jannis Ritsos gegenüber der DDR Korrespondentin Cläre Einhorn.[3] Wenige Tage nach diesem Gespräch ist am 14. August 1958 der Präsident des Weltfriedensrates Frédéric Joliot-Curie (*1900) verstorben. Ihm hat Jannis Ritsos im November 1950 einen mehrstrophigen Brief aus seinem damaligen Verbannungsort Agios Efstratios geschrieben:

„Mein lieber Joliot,
Ich schreibe dir von der Insel St. Efstratios,
An die dreitausend Leute sind wir hier,
einfache, fleißige, gelehrte Menschen,
mit einer zerlöcherten Decke um die Schultern
mit einer Zwiebel, fünf Oliven und einem Stück
trockenem Brot in unserem Beutel,
Menschen, die sonst keine Schande am Hals haben
sondern nur, wie du auch,
die Liebe zur Freiheit und zum Frieden.
[…].“[4]

1934 war von Jannis Ritsos die erste Sammlung von Gedichten unter dem Titel „Traktor“ publiziert worden, im selben Jahr ist er der kleinen Kommunistischen Partei Griechenlands beigetreten und blieb zeitlebens ein kämpfender, an der Zukunft der Menschheit orientierter kommunistischer Internationalist. In seiner ersten Sammlung veröffentlichte Jannis Ritsos das Gedicht „Germania“, mit dem er die Bücherverbrennungen in Deutschland anprangert und dabei die Werke von Heinrich Heine (1797–1856) besonders nannte. Er hoffte auf jenen Tag, an dem sich die deutschen Menschen mit den Sowjetmenschen verbrüdern werden. Durch seine Nähe zu Karl Marx (1818–1883) und dem von der religiösen und politischen Gewaltherrschaft gekreuzigten Jesus (Christus) (+30 n. u. Z.) wird Jannis Ritsos einer der Pioniere der Befreiungstheologie. Um 1932 schrieb Jannis Ritsos seinen Dialog mit dem Christentum und Marxismus nieder:

„Christus, sie benutzen dich, um den Weg des Armen
zu versperren,
dessen erzürnter Blick sie in glückselige Höhen
lenkten,
aber schwer wog die Hacke in des Arbeiters Hand,
und bevor
er gräbt sein Grab, zerstört er dein leeres Schloß.
Christus, dein Herz war das Herz der ganzen
schmerzerfüllten Welt,
das dem Befehl gehorchte, um andere hörig zu
machen,
und wenn jemals die Feinde erschraken vor deiner
mächtigen Stimme,
bekränzten sie sofort dein Angesicht.
Aber der Schmerz ist jetzt reif geworden, die Wut
fand ihren rechtmäßigen Ausdruck,
die Ketten der Sklaverei zerbrechen, deine Geduld
versiegt,
ich sehe dich am neuen Kreuz, Christus, im roten
Morgendämmer,
aus deinem letzten Tod soll das Leben Freude
schaffen.“[5] 

Mit einer Liebeserklärung an seine Mutter verknüpft Jannis Ritsos seine erwachende Liebe zum Marxismus. Seine Mutter lehrte ihr heranwachsendes Kind nicht in Unterwürfigkeit irgendwelche Schulgebete zu sprechen, sie lehrte ihm viel mehr, sie lehrte ihm ein tätiger Bruder der Armen zu werden: „Sie war eine sehr schöne Frau. Eines Tages hatte sie sich einen roten Schal umgebunden und rief: >Ich bin Bolschewikin. Ich bin Bolschewikin<. Bis zu diesem Zeitpunkt war meine Mutter so etwas wie ein Philanthrop, eine gute Wohltäterin. Sie organisierte z. B. Wohltätigkeiten, wie die Mutter von [Maxim] Gorki [(1868–1936)] oder in Gorkis Kindheit die Großmutter es getan hat, die heimlich Almosen verteilte. So bereitete auch meine Mutter vor allen Feierlichkeiten, Weihnachten, Ostern oder ähnlichen Festtagen, Süßigkeiten und belegte Brote und schickte mich mit der Dienerin los um die Sachen abends an den Türen der Armen zu verteilen. Als die Gespräche auf den Marxismus kamen, der nun keine Theorie mehr war, sondern in die Praxis umgesetzt wurde, und die Russische Revolution eine Tatsache, hieß es in den Gesprächen, die in unserem Haus stattfanden – wobei meine Mutter die zentrale Person war -, daß dies der richtige Weg sei. So hörte ich vom Marxismus schon als Kind.“[6] 

1936 erschien von Joannes Ritsos sein „Epitaphios“-Zyklus, dem im Mai 1936 der Streik der brutal ausgebeuteten Tabakarbeiter und dessen blutige Niederschlagung mit 30 Toten und mehreren hundert Verletzen zugrunde liegt. Eine Arbeitermutter beweint ihren wie Christus von den Machthabern getöteten Sohn und schaut prophetisch in die Zukunft der Geschwisterlichkeit:

„[…]
O Mutter Gottes, wenn du wärst nur Mutter so wie ich,
Du hättest einen Engel nur für meinen Sohn geschickt!
Und wärst du, Gott, auch wirklich Gott und wir wärn deine
Kinder –
Du würdest fühlen so wie ich und meine Schmerzen lindern.
Und wärest du gerecht, du hättest die Welt gerecht bemessen:
Für jeden Vogel jedes Kind gäb es genug zu essen,
Doch richtig hast du mir’s gesagt, mein Sohn, mit deinem Mund,
Wenn du zu mir gesprochen, wenn dein Rat mir wurde kund: 

[…]

Hast deinen Traum geträumt du, sieh: Er steht vor dir und lebt,
Er geht an deiner Seite, und die Straße, sie erbebt,
Es dröhnen alle Märkte und die Gassen, der Balkon,
Die Mädchen pflücken für dein Haar die Blumen, ach, mein
Sohn,
Dein Blut, das diese Erde färbt, es hat uns Kraft gegeben:
Ein Meer von Schreien und ein Wald von Fäusten ist das
Leben.
Vereint hat sich die Bluse mit der Uniform, Soldaten
Mit Arbeitern, in einem Schritt gehn, die gehaßt sich haben.
Wie schön ist’s, wenn die Menschen sich vereinen und sich lieben:
Der Himmel leuchtet, und das Land erfüllt ein Duft von Blüten.
Und wie sie jetzt vorüberziehn, die Guten, jung und einig,
Daß ihnen diese Welt gehört, das, Söhnchen, das begreif ich.
Verkrochen haben sich weitab, die unsre Herrn gewesen,
Gezücht, von Arbeitern verjagt mit eisenhartem Besen.
Wo bist du, Sohn, um das zu sehn, um alles das zu wissen,
Um einmal noch, bevor du gehst, die ganze Welt zu küssen?
[…]“[7]

Nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht schloss sich der unbeugsame Jannis Ritsos der Nationalen Befreiungsfront (Ethnikó Apelevtheotikó Metopó, EAM) an, die am 27. September 1941 von der Kommunistischen Partei (KKE) zusammen mit kleineren antifaschistischen Gruppierungen gegen die deutschen Besatzer gegründet worden war.[8] Ihr Programm entsprach dem Willen der Mehrheit des griechischen Volkes und sollte nach der Befreiung vom Faschismus verwirklicht werden. Dazu ist es nicht gekommen, weil die britische Intervention der Konterrevolution zum Sieg verholfen hat. 1948 wurde Jannis Ritsos von den Monarchofaschisten verhaftet und für vier Jahre auf der Insel Limnos in einem Konzentrationslager eingesperrt. Von rund dreissigtausend kommunistischen Partisanen, die im Widerstand gegen die deutschen Besatzer gekämpft haben, überlebten nur wenige Folter, Zwangsarbeit, Hunger, Krankheiten. Auf kleine Zettelchen schrieb Jannis Ritsos für sich Gedichte nieder („Die Steinzeit“). Als auf die Insel Ai-Stratis Verbannter schrieb er das Werk „Der Mann mit der Nelke“, das dem hingerichteten Arbeiterführer Nikos Beloyannis (1915–1952) gewidmet ist. Die Militärregierung des Alexandros Papagos (1883–1955) handelte im vorauseilenden Gehorsam gegenüber der berüchtigten Doktrin von Harry S. Truman (1884–1972) vom 12. März 1947, nach der Griechenland und die Türkei innerhalb der Grenzen des US-Imperialismus liegen.[9] „Ich werde bis zum letzten Atemzug für das Recht kämpfen, für mein Volk zu schreiben, von dem ich einen kleinen Teil verkörpere“[10] – das war die Haltung von Jannis Ritsos, der zu einem von der humanistischen Weltöffentlichkeit wahrgenommenen Poeten wurde.

Mikis Theodorakis (1925–2021) hat 1956 einen vom Diktator Ioannis Metaxas (1871–1941) zur öffentlichen Verbrennung bezeichneten Liedtext seines Freundes Jannis Ritsos vertont. Am 21. April 1967 putschte im Einvernehmen und unter direkter Anleitung der USA in Griechenland, das seit 18. Februar 1952 NATO-Stützpunkt war, wegen der erstarkenden Volksbewegung eine Handvoll von Offizieren und installierte ein militärfaschistisches Regime. Jannis Ritsos wurde wieder interniert, diesmal in den Konzentrationslagern auf den Inseln Leros und Jaros. Mikis Theodorakis wurde in das KZ Oropos eingeliefert und im Mai 1970 ausgebürgert. Er hat mit seinem Lied „Die Front der Patrioten ruft“ Weltgeltung erlangt. In der DDR erlebte die Freie Deutsche Jugend (FDJ) mit dem Sänger Theodorakis „Die Front der Patrioten ruft“ bewegende Auftritte, über die der Mitbegründer der ersten deutschsprachigen DDR-Beatband „Team 4“ und des „Oktoberklubs“ Hartmut König (*1947) selbstbiographisch in der Monatsschrift „RotFuchs“ erinnert.[11]

Die in dunkler Verborgenheit niedergeschriebenen Gedichte von Jannis Ritsos sind 1971 in Französisch und Griechisch herausgegeben worden. In seinem Vorwort schreibt Louis Aragon (1897–1982): „Ich wußte zunächst nichts von ihm, daß er der größte lebende Dichter dieser unserer Zeit ist; ich schwöre, daß ich es nicht wußte. Ich habe es nach und nach erfahren, von einem Gedicht zum anderen, ich würde sagen, von einem Geheimnis zum anderen, denn ein jedes Mal war es der Schock einer Enthüllung, den ich verspürte. Die Enthüllung eines Menschen und eines Landes, die Tiefen eines Menschen und die Tiefe eines Landes“.[12] Für den schweizerischen humanistischen Schriftsteller Max Frisch (1911–1991) waren die Gedichte von Jannis Ritsos „nicht Zeugenaussagen eines Einzelnen, sondern eines Volkes in einer Landschaft, die antikisch ist, aber götterlos“.[13] Im Jugendverlag der DDR „Neues Leben“ wurde in der Lyrikreihe „Poesiealbum“ vom dort lebenden, aus einer griechischen Emigrantenfamilie kommenden Asteris Kutulas (*1960) ein kleines (31 S.) Heft von Jannis Ritsos mit Übertragungen von Asteris Kutulas, Hans Brinkmann (*1956) et al. herausgegeben.[14] Asteris Kutulas hat auch Essays und Interviews von Jannis Ritsos „Steine Knochen Wurzeln“ aus dem Griechischen herausgegeben, übersetzt und mit Nachwort, Anmerkungen und Werkverzeichnis versehen – im letzten Jahr der DDR vor deren Okkupation durch die BRD.[15]

Die DDR verlieh ihren Freund Jannis Ritsos, den Werner Neubert (*1929) in der „Berliner Zeitung“ als „klare Stimme des Weltgewissens“ gewürdigt hat,[16] in ihrer Botschaft in Athen am 19. Mai 1989 den „Großen Stern der Völkerfreundschaft“.[17] Jannis Ritsos ist Repräsentant jenes „unklassischen“ Griechenlands, über welches der Wiener Kommunist Bruno Frei (1897–1988) in der „Die Weltbühne“ geschrieben hat und dabei von den am 10. Juli 1966 erfolgten blutigen Zusammenstößen im wegen seiner altchristlichen Kunstschätze als „klassisch“ wahrgenommenen Saloniki zwischen mit Panzern und Maschinengewehren ausgerüsteten Polizeitruppen und sich mit Sensen und Stöcken währenden mazedonischen Bauern ausgegangen ist. Für Bruno Frei war das exemplarisch: „Das Volk soll demokratisch entscheiden. Das klingt sehr vernünftig. Aber Leute, die geneigt sind, der bürgerlichen Demokratie den Klassenkampf zu opfern, können in Griechenland eine Lektion lernen. Sie ist nicht neu. Die bürgerliche Demokratie funktioniert, solange sie die kapitalistische Ordnung nicht gefährdet“.[18] Bruno Frei war kein kleinbürgerlicher professoraler Verteidiger der „Demokratie“, er analysierte historische Prozesse materialistisch. Wie Bruno Frei hat auch Jannis Ritsos Partei für die Armen und gegen die Reichen genommen, wenn er die Rolle der bürgerlichen Demokratie analysiert:

„Die Kleinen kommen nicht aus dem Dreck. Bei den Wahlen
schickte man ein paar Abgeordnete ins Parlament, die aber
steckten die Stimmen ein und die Diäten und vergaßen ihr
Versprechen“.[19]

Ehrendoktorat der Karl-Marx-Universität in Leipzig an Jannis Ritsos (1984)

Die Wissenschaft vom griechisch-römischen Altertum hatte in der DDR hohe Anerkennung, zumal durch die Tätigkeit ihrer nach Johann Joachim Winckelmann (1717–1768) benannten Gesellschaft mit Johannes Irmscher (1920–2000) an deren Spitze (seit 1970).[20] Der Nutzbarmachung der klassischen Altertumswissenschaften für das sozialistische Bildungsbewusstsein stand die Tradition der Abendlandlügen des imperialistischen Bürgertums entgegen. Die Klassiker des Marxismus-Leninismus haben selbst intensiv das griechisch-römische Altertum studiert. Vom jugendlichen Karl Marx sind einige Seiten seiner Hefte zur epikureischen, stoischen und skeptischen Philosophie überliefert und Aischylos (525 – 456 v. u. Z.) soll er in einer griechischen Ausgabe immer wieder gelesen haben.[21] Marx hat viel Sympathie für den Atheismus von Epikur (342/41 – 271/70 v. u. Z.) gehabt und Friedrich Engels (1820–1895) sprach vom „ursprünglich naturwüchsigen Materialismus“ der antiken Philosophie.[22] 

Die Initiative zur Verleihung des Ehrendoktorats der Karl-Marx-Universität in Leipzig an Jannis Ritsos folgte dort jener an Michail Alexandrowitsch Scholochow (1905–1984) und Pablo Neruda (1904–1973)[23] und ging zu Ende des Sommersemester 1978 (26. Juli) vom Fachbereich für Antike Literatur und Neogräzistik unter der Leitung von Jürgen Werner (*1931) aus (s. Dokument). Weshalb die Erledigung des von der Leipziger Stadtleitung der SED unterstützten Antrages auf Verleihung des Ehrendoktorats an Jannis Ritsos mehr als zwei Jahre in Verstoß geriet, ist nicht ganz klar. Deutsche Beamteneigenschaften konnten die DDR stabilisieren, trugen aber doch auch gelegentlich zur Entfremdung zwischen ihren Bürgern und dem Apparat bei. Jürgen Werner urgierte am 7. November 1980 und scheibt an den Wissenschaftlichen Rat seiner Universität: „1979 ließ es sich R. trotz seines Alters (er war damals 70 Jahre alt) und trotz seines angegriffenen Gesundheitszustandes nicht nehmen, in Schirmherrschaftskomitee für die Feierlichkeiten zu Ehren des 30. Jahrestages der DDR mitzuwirken. […] Man kann also sagen, daß R. in Ausbildung, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit unseres FB [Fach-Bereiches] bzw. unserer Sektion eine beachtliche Rolle spielt, ähnlich wie der KMU [Karl-Marx-Universität] – Ehrendoktor Neruda im FB Romanische Literaturen; daß die Bezüge zu R. nicht ganz so eng sind wie die des FB Slawische Literaturen zu den KMU-Ehrendoktor Scholochow, hängt mit dem vergleichsweise jungen Alter und dem geringen Kaderbestand der Neogräzistik an der KMU zusammen. Die KMU, die bereits dem Dichter Neruda und dem Schriftsteller Scholochow die Ehrendoktorwürde verlieh, würde durch einen entsprechenden Akt im Falle Ritsos nicht nur diesen bedeutenden und berühmten griechischen Dichter ehren, sondern auch sich selbst. Es wäre bedauerlich, wenn der kommunistische Poet R. nur Ehrendoktor von zwei Universitäten kapitalistische Länder (Birmingham, Saloniki) wäre bzw. bliebe und nicht auch Ehrendoktor der sozialistischen KMU würde, der einzigen Universität der gesamten sozialistischen Staatengemeinschaft, die über eine sich dem zeitgenössischen Griechenland widmende Institution verfügt. Die Auszeichnung könnte anläßlich des nächsten Festivals des politischen Liedes vorgenommen werden, an dem R. auf Einladung der FDJ [Freien Deutschen Jugend] teilnehmen wird, da bei dieser Gelegenheit eines seiner Werke aufgeführt wird. Das MfAA [Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten] unterstützt diesen Antrag und wird dies gesondert mitteilen“.[24] Der Leiter der Abteilung Westeuropa im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR Herbert Plaschke (1929–2010) schreibt dazu dem Wissenschaftlichen Rat der KMU: „Bei der Entwicklung freundschaftlicher Beziehungen zwischen dem Volk der DDR und dem griechischen Volk spielt das Werk von Jannis Ritsos eine beachtliche Rolle. Seine in der DDR veröffentlichten Lyrikpublikationen trugen dazu bei, bei den Bürgern unseres Staates Hochachtung für den opferreichen Kampf der griechischen Kommunisten und Demokraten zu wecken, den Gedanken der Solidarität zu festigen und zu aktivem internationalistischen Engagement zu veranlassen. […] Die Verleihung des ‚doctor honoris causa‘ an den weltberühmten Poeten und Friedenskämpfer durch die Karl-Marx-Universität Leipzig wäre eine politisch demonstrative Würdigung seines Lebenswerkes, die dem internationalen Ansehen des Dichters gerecht wird und zugleich einen Beitrag zur Weiterentwicklung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen der DDR und Griechenland darstellt“.[25]

Der Ministerrat der DDR erteilte durch seinen Minister für Hoch- und Fachschulwesen Hans-Joachim Böhme (1931–1995) unterm 3. Dezember 1982 die erforderliche Zustimmung zur Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die KMU an Jannis Ritsos. Am 21. Mai 1984 erfolgte die Verleihung in einem universitären Festakt in seiner Anwesenheit. 

Dokument

Der Fachbereich für Antike Literatur und Neogräzistik der Karl- Marx-Universität in Leipzig unter der Leitung von Jürgen Werner (*1931) stellt an den Direktor der Sektion Germanistik und Literatur derselben Universität Willi Beitz (1930.2020) den Antrag auf die Verleihung der Ehrendoktorwürde von Jannis Ritsos (1909–1990).

Original. Maschineschrift. Eigenhändige Unterschrift von Jürgen Werner. Bundesarchiv Berlin.

Am 1. 5. 79 wird der griechische Dichter Jannis Ritsos 80 Jahre alt. Ich bitte zu prüfen, ob es möglich ist, ihm aus diesem Anlass die Ehrendoktorwürde der KMU [d. i. Karl-Marx-Universität] zu verleihen.

R. veröffentlichte seit 1934 rund 40 Werke, die ihn insgesamt weltberühmt machten. Besonders bekannt sind der Zyklus „Epithaphios“, der Trauergesang einer Frau, deren Sohn bei einem Streik von der Polizei des Diktators Metaxas[26] getötet wurde (1936), und das Gedicht „Der Mann mit der Nelke“, das dem 1952 von der griechischen Reaktion ermordeten Arbeiterführer Belogiannis[27] gewidmet ist. R. erschloß der griechischen Dichtung neue Wirklichkeitsbereiche, so den der Technik in dem Band „Traktor“ (1934), in dem er den sozialistischen Aufbau in der UdSSR besang.

Als Mensch und als Künstler politisch engagiert, schloß sich R. 1931 der kommunistischen Bewegung an. Auf dem 10. Parteitag der KPG [Kommunistischen Partei Griechenlands] im Mai 1978 trug er ein von ihm dem Parteitag gewidmetes Gedicht vor, in dem es heißt: „Ich bin ein Sohn Griechenlands, ein Sohn der Kommunistischen Partei … Das beste Lied, das wir singen, ist: ‚Proletarier aller Länder, vereinigt euch!‘“ (ND 23. 5. 78). R. ist Präsident der 1975 neugegründeten Freundschaftsgesellschaft Griechenlands – UdSSR. Nach dem Bürgerkrieg (1948 ff.) und unter der militärfaschistischen Junta mehrfach verhaftet und von einem KZ [Konzentratationslager] ins andere verschleppt, blieb er stets seiner Überzeugung treu, setzte er ungebrochen sein parteiliches literarisches Schaffen fort. Viele seiner Gedichte wurden zur Waffe im Kampf des griechischen Volkes gegen seine in- und ausländischen Unterdrücker.

Der Internationalist R. gab Werke von Majakowski[28], Ehrenburg[29], Hikmet[30] u. a. heraus, ferner Anthologien rumänischer, tschechischer und slowakischer Dichtung.

R. gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen Dichtern. Seine Werke wurden bisher in etwa 20 Sprachen übersetzt. Auch in unserer Republik erschienen viele seiner Gedichte in Übersetzung. 1979 wird ein neue R.-Band herauskommen.

Für sein umfangreiches, vielseitiges, folgenreiches Schaffen erhielt R. zahlreiche Ehrungen im In- und Ausland: den Leninfriedenspreis (1977), Literaturpreise, die Ehrendoktorwürde von Saloniki, die Mitgliedschaft in Akademien.

Die KMU, die bereits den Dichter Neruda[31] und dem Schriftsteller Scholochow[32] die Ehrendoktorwürde verlieh, würde durch einen entsprechenden Akt im Falle J. Ritsos nicht nur diesen griechischen Dichter, sondern auch sich selbst ehren.

Werner m. p.

Prof. Dr. sc. J Werner

FB-Leiter. 


[1] Jannis Ritsos: Gedichte. Ausgewählt, aus dem Griechischen übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Klaus-Peter Wedekind. Bibliothek Suhrkamp. Suhrkamp Verlag Berlin 1991, S. 20.

[2] Zur Erstinformation: Giannis Ritsos – Wikipedia; auch Giannis Ritsos (hellenicaworld​.com); Veröffentlichungen finden sich im Karlsruher Viruteller Katalog – Google Suche bzw. ΠΟΙΗΜΑΤΑ, ΤΟΜΟΣ Α‘ (1930–1942 ΓΙΑΝΝΗΣ ΡΙΤΣΟΣ) – Τόμοι – Εκδόσεις ΚΕΔΡΟΣ – Ηλεκτρονικό βιβλιοπωλείο – Βιβλια για όλους (kedros​.gr) 

[3] Neues Deutschland vom 2. August 1958.

[4] Jannis Ritsos: Gedichte. Aus dem Neugriechischen von Vagelis Tsakiridis. Verlag Klaus Wagenbach Berlin 1968, S. 35–40, hier S. 35.

[5] Jannis Ritsos: Steine Knochen Wurzeln. Essays und Interviews. Gustav Kiepenheuer Bücherei 93. Gustav Kiepenheuer Verlag Leipzig und Weimar 1989, S. 14f f.

[6] Ebenda, S. 146.

[7] Epitaph. Zitiert nach Jannis Ritsos: Milos geschleift. Poeme und Gedichte. Carl Hanser Verlag München 1979, S. 58–72 (Deutsch von Heinz Czechowski).

[8] Chryssoula Kambas und Marilisa Mitsou (Hg.): Die Okkupation Griechenlands im zweiten Weltkrieg. Böhlau Verlag Köln / Wien / Weimar 2015. Dort die mit ahistorischem Blick auf die DDR (Ritsos passe „nicht in die in der DDR offiziell verbreitete Konzeption von Geschichte als Sieg und Befreiung“) orientierte Studie von Maria Biza: Übersetzte Zyklen von Jannis Ritsos. Ein Beitrag zum deutschen Gedächtnis an Okkupation und Widerstand, S. 453–466 (Zitat, S. 460). 

[9] Guter Überblick über die politische Geschichte Griechenlands von Michalis Adamidis in: Walter Markov, Alfred Anderle, Ernst Werner, Herbert Wurche (Hg): Weltgeschichte, Band 1. VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 2. Durchgesehene Auflage 1981, hier S. 390 – 394. 

[10] Cläre Einhorn. Wie A. 3.

[11] Hartmut König: Der griechische Riese und die DDR. Zum Tod von Mikis Theodorakis. RotFuchs Oktober 2021, S. 12 f.

[12] Zitiert u. a. in Poesiealbum 195. Jannis Ritsos, Verlag Neues Leben, Berlin 1983, innere Umschlagseite vorne.

[13] Zitiert u. a. in Poesiealbum 195. Jannis Ritsos. Verlag Neues Leben, Berlin 1983, innere Umschlagseite vorne.

[14] Poesiealbum wie A. 5 

[15] Jannis Ritsos: Steine Knochen Wurzeln. Wie A. 5.

[16] Berliner Zeitung vom 2. Mai 1989.

[17] Neues Deutschland vom 22. Mai 1989.

[18] Bruno Frei: Unklassisches Griechenland. Die Weltbühne vom 3. August 1966, S. 965–972, hier S. 972; über Bruno Frei s. Gerhard Oberkofler: Mit dem österreichischen jüdischen Marxisten Bruno Frei unterwegs im 20. Jahrhundert. trafo Verlag Berlin 2024. 

[19] Ritsos, Gedichte, wie A. 1, S. 35. 

[20] Vgl. Lexikon der Antike. Hg. von Johannes Irmscher in Zusammenarbeit mit Renate Johne. VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1986 (Sonderausgabe für den Gondrom Verlag Bindlach 8. A. 1987). 

[21] Karl Marx / Friedrich Engels: Ergänzungsband. Schriften. Manuskripte. Briefe bis 1844. Erster Teil. Dietz Verlag Berlin 1981; vgl. Nikolaj Ivanovič Lapin: Der junge Marx. Dietz Verlag Berlin 1974.

[22] MEW 20 (1973), S. 583.

[23] Gerhard Oberkofler: Mit Pablo Neruda zur Kultur der Befreiung und des Friedens – Zeitung der Arbeit

[24] Bundesarchiv Berlin. Für freundliche Recherchen und Kopien danke ich Frau Dipl. Archivarin Brigitte Fischer (Berlin)!

[25] Wie A. 24.

[26] Ioannis Metaxas (1871–1941)

[27] Nikos Belogiannis (1915–1952)

[28] Wladimir W. Majakowski (1893–1930)

[29] Ilja G. Ehrenburg (1891–1967)

[30] Nâzim Hikmet (1902–1963)

[31] Pablo Neruda (1904–1973)

[32] Michail A. Scholochow (1905–1984)