Die Spannungen im Nahen Osten eskalieren weiter, nachdem Teheran eine Serie von Raketenangriffen als Vergeltung für die gezielte Tötung von Anführern der Hamas, der Hisbollah sowie hochrangiger Kommandeuren der iranischen Revolutionsgarden gestartet hat. Israel, unterstützt von den USA und Großbritannien, plant eine großangelegte militärische Antwort, die zu einer Ausweitung des Krieges in der Region führen könnte.
Laut israelischen Medienberichten, die auf Aussagen des israelischen Militärs basieren, bereitet sich Israel darauf vor, in der gesamten Region zuzuschlagen. Daniel Hagari, Sprecher der Israelischen Streitkräfte, erklärte: „Die Luftwaffe setzt ihre Operationen fort und wird, wie bereits im letzten Jahr, in der gesamten Region schwere Schläge ausführen.“ Israels UN-Botschafter Danny Danon warnte zudem, dass das Land „verteidigungs- und angriffsfähig“ sei und eine „ernste Antwort“ folgen werde.
Dieser Konflikt erreicht eine neue Stufe, da nicht nur die Feindseligkeiten zwischen Israel und den palästinensischen Gruppen eskalieren, sondern auch eine direkte Konfrontation mit dem Iran droht. Bisher hatte Teheran Israel meist indirekt über Milizen wie die Hisbollah und andere Stellvertreterorganisationen bekämpft, doch jetzt steht ein direkter Schlagabtausch bevor.
Erste israelische Verluste bei Bodenkämpfen im Libanon
Im Zuge der zunehmenden Spannungen und militärischen Operationen erlitt Israel seine ersten Verluste bei einer Bodenoffensive im Libanon. Am Nachmittag meldeten die israelischen Streitkräfte den Tod eines Soldaten während der Kämpfe im Grenzgebiet. Die Hisbollah gab an, einen israelischen Bodenangriff erfolgreich zurückgeschlagen zu haben. Gleichzeitig meldete die Hisbollah, dass sie erneut Raketen sowohl auf die Region um Haifa als auch auf israelische Truppen in der Nähe der libanesischen Grenze abgefeuert habe.
Die Kämpfe an der Nordgrenze Israels zur Hisbollah zeigen die Gefahr einer weiteren Eskalation auf mehreren Fronten. Während Israel bereits an verschiedenen Schauplätzen militärisch involviert ist, stellt der Libanon eine besonders sensible Region dar, in der die Hisbollah eine der mächtigsten Milizen darstellt.
USA und Großbritannien unterstützen Israel
Jake Sullivan, der Sicherheitsberater des Weißen Hauses, bestätigte, dass die USA in Gesprächen mit Israel über mögliche Reaktionen stehen. Zudem sei das US-Militär in die Abwehr der iranischen Raketenangriffe involviert gewesen. Drei amerikanische Zerstörer sollen bei der Abwehr der Angriffe geholfen haben, und auch in Syrien stationierte US-Truppen sollen iranische Raketen abgefangen haben.
Die US-Zentralführung kündigte an, ihre Militärpräsenz im Nahen Osten zu verstärken. F‑15E‑, F‑16- und A‑10-Kampfjets sollen zusätzlich in die Region entsandt werden. Zuvor hatte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin seinem israelischen Amtskollegen Yoav Gallant telefonisch mitgeteilt, dass die USA ihre Truppen in der Region in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt haben. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Rolle der US-Flugzeugträger in der Region, die als Abschreckung gegen den Iran dienen und gleichzeitig schnelle Reaktionen auf mögliche Eskalationen ermöglichen sollen.
Auch Großbritannien sicherte Israel volle Unterstützung zu. Premierminister Keir Starmer sprach mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu über die militärische Antwort auf den Iran und erklärte, dass die britische Regierung an Israels Seite stehen werde. Großbritannien hat außerdem seine eigenen militärischen Kräfte in der Region verstärkt, darunter Marineeinheiten im Persischen Golf, die als Teil eines breiteren westlichen Engagements betrachtet werden können.
Schwere Schäden in Israel durch iranische Raketen
Der iranische Angriff zielte mit etwa 180 ballistischen Raketen auf das gesamte israelische Staatsgebiet. Während das israelische Militär von einer „effektiven“ Abwehr der Angriffe sprach, zeigen Videos in sozialen Netzwerken eine andere Realität: Mehrere Raketen durchbrachen offenbar Israels Raketenabwehr und trafen zentrale und südliche Gebiete des Landes. Berichten zufolge wurden unter anderem eine Luftwaffenbasis im Norden Israels und eine Gasförderanlage nahe Aschkelon getroffen.
Auch militärische Ziele wie die Stützpunkte Nevatim, Hatzerim und Tel Nof sollen vom Iran ins Visier genommen worden sein. Nach Angaben der iranischen Revolutionsgarden hätten 80 Prozent der abgefeuerten Raketen ihre Ziele getroffen. Israels berühmtes Raketenabwehrsystem „Iron Dome“ konnte nicht alle Angriffe abwehren, was Zweifel an seiner Wirksamkeit angesichts solcher massiven Raketenangriffe aufkommen lässt.
Iran droht mit „vernichtender Antwort“
Teheran machte deutlich, dass jede Gegenreaktion Israels oder der USA zu einer noch härteren Antwort führen werde. „Sollte das zionistische Regime es wagen, zu reagieren oder weitere feindselige Handlungen zu begehen, wird eine vernichtende Antwort folgen“, erklärte die iranische UN-Mission. Der Tonfall ist schärfer geworden, und es scheint, als ob der Iran bereit wäre, das Risiko einer umfassenden militärischen Auseinandersetzung einzugehen, um seine regionale Vormachtstellung zu behaupten.
Der iranische Präsident Massoud Pezeskiyan betonte, dass der Angriff eine entschlossene Antwort auf die Aggressionen Tel Avivs und eine Maßnahme zur Verteidigung der Interessen und Bürger des Irans sei. „Der Iran ist kein kriegsliebendes Land, aber wir werden uns jeder Bedrohung entschlossen entgegenstellen“, fügte er hinzu. Der Iran scheint damit eine klare Botschaft zu senden: Sollte Israel seine Angriffe eskalieren, wird Teheran mit voller Kraft zurückschlagen, was eine noch schwerwiegendere Krise im Nahen Osten zur Folge haben könnte.
Internationale Reaktionen: China und Saudi-Arabien rufen zur Deeskalation auf
Während die militärische Lage zunehmend angespannt ist, melden sich internationale Akteure, die zur Mäßigung aufrufen. In einer Erklärung des chinesischen Außenministeriums heißt es: „Die chinesische Seite ruft die internationale Gemeinschaft und insbesondere die einflussreichsten Mächte dazu auf, eine wirklich konstruktive Rolle zu spielen und eine weitere Verschlechterung der Lage zu verhindern.“ China hat in den letzten Jahren seine Rolle im Nahen Osten verstärkt und tritt als Vermittler und wirtschaftlicher Partner in der Region auf.
Saudi-Arabiens Wirtschaftsminister Faisal al-Ibrahim äußerte sich ähnlich und betonte die Notwendigkeit von „Deeskalation und Dialog“. Saudi-Arabien, das traditionell enge Beziehungen zu den USA und Israel unterhält, steht vor der Herausforderung, seine geopolitischen Interessen in der Region zu wahren, während es gleichzeitig eine direkte Eskalation mit dem Iran vermeiden will. Die diplomatische Position des Königreichs ist entscheidend, da es als regionale Schwergewichtsmacht eine wichtige Rolle in der Vermittlung von Friedensgesprächen spielen könnte. Zuletzt hatte China ein Abkommen zwischen Riad und Teheran zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen vermittelt.
EU verurteilt iranischen Angriff
Die Europäische Union verurteilte die iranische Offensive scharf. Josep Borrell, der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, erklärte auf der Plattform X (ehemals Twitter), dass die EU den Angriff „auf das Schärfste“ verurteile. Er warnte, dass der gefährliche Zyklus von Angriffen und Vergeltungsmaßnahmen außer Kontrolle geraten könnte und forderte eine sofortige Waffenruhe in der gesamten Region. Die EU bleibe weiterhin „voll und ganz verpflichtet“, einen regionalen Krieg zu verhindern, betonte Borrell.
Die USA, die NATO und die EU zielen auf Krieg gegen Iran ab
Die Eskalation im Nahen Osten zeigt einmal mehr die Zerbrechlichkeit der Lage in der Region. Während die militärischen Aktionen auf beiden Seiten weiter zunehmen, wächst die Sorge, dass ein großflächiger Krieg unvermeidbar ist.
Die fortgesetzte militärische Unterstützung von Israels Völkermord in Gaza und die Angriffe auf Nachbarländer zeigen deutlich, dass die verbalen Bekenntnisse der USA, der NATO und der EU für eine diplomatische Lösung nicht mehr als Lippenbekenntnisse sind. Sie zielen auf einen größeren Krieg gegen den Iran ab, um die Verhältnisse im Nahen und Mittleren Osten zu ihren Gunsten zu verändern.