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Die KPÖ – angepasst, sozialdemokratisch und antikommunistisch

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Es ist ein Jammer. Da kandidiert eine Partei unter dem Namen „Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ)“ und in ihrem Wahlprogramm findet sich kaum spezifisch Kommunistisches. Das soll nicht heißen, dass das Wahlprogramm der KPÖ schlecht ist. Es enthält sehr viele vernünftige Forderungen, etwa zu den Themen Wohnen, zur Teuerung, zur Besteuerung der Reichen oder zur Verbesserung des Gesundheitssystems. Forderungen, die sich in verschiedenen Variationen in vielen Wahlprogrammen mehr oder weniger linker Parteien wiederfinden. 

Wien. Das Grundproblem mit dem KPÖ-Wahlprogramm besteht schon einmal in der Selbstbeschränkung. Man hat einige Themen aufgelistet und spart damit viele andere aus. Von einer Partei, die in der Nachfolge von Karl Marx stehen sollte, wenn sie sich kommunistisch nennt, wäre zu erwarten, dass sie klar benennt, was das Grundübel der gegenwärtigen Welt ist, nämlich das kapitalistische Wirtschafts- und Gesellschaftssystem. Das liest man aber im KPÖ-Wahlprogramm nicht. Auch sucht man vergebens nach einer klaren Benennung des Imperialismus der EU. Es wird zwar die immer stärkere Involvierung Österreichs in Kriegsbündnisse von NATO und EU kritisiert; dass die EU selbst als Kriegstreiberbündnis agiert, wird jedoch nicht angesprochen. Folgerichtig müsste man in diesem Fall ja den Austritt Österreichs aus der EU fordern. Eine Position, die von der KPÖ längere Zeit vertreten wurde und etwa im Programm der KPÖ Steiermark immer noch steht, obwohl man von ihren Mandataren nichts dergleichen hört.

„Faire“ und „gerechte“ Entlohnung?

Von sozialdemokratischen Gewerkschaftsvertretern hören wir das öfter: Die Beschäftigten sollten doch bitteschön „gerecht“ entlohnt werden. Auch die KPÖ will „faire“ und „gerechte“ Entlohnung? Aber was bitte soll das sein? Es gibt – hier noch einmal der Verweis auf Karl Marx – keine gerechte Entlohnung im Kapitalismus. Die Löhne und Gehälter sind immer gerade so hoch, wie die Gewerkschaften in der Lage sind, sie zu erkämpfen und die Unternehmerverbände es für notwendig halten, damit die Reproduktion der Ware Arbeitskraft gesichert ist. Dass man (mit Duldung der Gewerkschaften) Niedriglohnsektoren (geschaffen) hat, in denen es eine Überausbeutung gibt, wie etwa die EssenszustellerInnen, die 24-Stunden-BetreuerInnen (denen man noch dazu eine Scheinselbständigkeit aufzwingt), ist eine besondere Schweinerei, ändert aber nichts daran, dass es auch hier nicht um eine „gerechte“ Entlohnung geht, sondern schlicht um eine höhere. Eine besonders lustige Forderung der KPÖ ist, dass sie „gegen Ausbeutung am Arbeitsplatz“ ist. Ausbeutung ist die Grundlage von Arbeitsverhältnissen im Kapitalismus.

In der Geschichtsbewertung reaktionär und antikommunistisch

Dass man mit Kommunismus, Sozialismus und seinen ersten Versuchen nicht viel zu tun haben will, beweist der Spitzenkandidat Tobias Schweiger in einem Inteview mit der Tageszeitung Der Standard: „Es hat die KPÖ sicher gelähmt, dass sie so lange als stalinistische Partei gesehen wurde. Tatsächlich haben sich inzwischen Generationen von Parteimitgliedern sehr intensiv damit auseinandergesetzt, warum sich die KPÖ einst so kritiklos zu den Regimen in Osteuropa positioniert hat“. „Die Regime in Osteuropa“ also, damit schwimmt Schweiger im Strom der reaktionären Propaganda vom „DDR-Unrechtsstaat“ und der Delegitimierung der sozialistischen Staaten Europas. Warum sich eine solche Partei noch „kommunistisch“ nennt, ist politisch nicht nachvollziehbar. Antikommunistische Partei Österreichs wäre da die treffendere Bezeichnung.

Wohnungspolitik im Mittelpunkt

Dass man in der KPÖ-Bundeszentrale hofft, mit demselben Großthema, mit dem die Grazer und die Salzburger KPÖ ihre Wahlerfolge erzielt haben, zu reüssieren, ist unübersehbar. Entsprechend umfangreich ist auch das Kapitel Wohnen ausgestaltet. Man fordert etwa ein Recht auf Wohnen im Verfassungsrang. Dass die unbestrittene Kompetenz der KPÖ auf diesem Gebiet breit ausgerollt wird, ist verständlich, trotzdem geht in der Substanz die KPÖ kaum über die Forderungen der SPÖ hinaus. Nicht umsonst ist ja die Wohnpolitik der KPÖ in Graz gut mit jener der Koalitionspartner SPÖ und Grüne kompatibel.

Ganz generell stellt man sich die Frage, was eine KPÖ im Parlament ausrichten könnte, das nicht auch von der SPÖ oder den Grünen abgedeckt wird. Da fällt einem etwa das Kapitel Neutralität und Friedenspolitik ein, wo die KPÖ im Gegensatz zur SPÖ die Involvierung in die NATO- und EU-Kampftruppen ablehnt und ebenso gegen die Beteiligung Österreichs am „Sky Shield“ ist. Wie würde sich aber eine KPÖ verhalten, wenn wieder einmal der ukrainische Kriegstreiber Wolodymyr Selenskyj im österreichischen Nationalrat vorbeischaut und eine Rede hält. Jede Wette, dass die KPÖ dem Mann applaudieren würde. Sie hat zum Krieg in der Ukraine im Wahlprogramm überhaupt nichts zu sagen. Vom Spitzenkandidaten Tobias Schweiger hört man in diversen Medienauftritten, dass die KPÖ die Vermögen der russischen Oligarchen stärker konfiszieren will. Eine Einordnung dieses Krieges als imperialistischen Krieg zwischen der NATO und Russland auf dem Boden der Ukraine sucht man vergeblich.

Kulturförderung der KPÖ-Bürgermeisterin für ukrainische Faschisten

Den Vogel schießt punkto Ukraine-Haltung der KPÖ die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr ab. Aus ihrem Budget wurden 75.000 Euro für den Aufbau der Kulturbibliothek im westukrainischen Lwiw (Lemberg) gespendet. Nach Bekanntwerden der Tatsache, dass diese Bibiliothek ein Propaganda- und Rekrutierungsraum für das neonazistische Asow-Regiment und andere Rechtsextreme ist, ging man auf Tauchstation. Dabei hätte man mit ein paar Minuten Internet-Recherche längst vor Vergabe der Förderung wissen können, dass Lwiw eine Hochburg der Ukro-Nazis ist und der Bürgermeister, der dort als Partner der Stadt Graz auftritt, selbst ein glühender Verehrer des ukrainischen Faschistenführers Stepan Bandera ist, für den die Stadt ein Riesenmonument errichtet hat.

Ebenso verhält es sich mit der Bewertung der Rolle Israels und ihren aktuellen Kriegen gegen das palästinensische Volk, den Libanon und ihre staatsterroristischen Handlungen darüber hinaus auch gegen andere Länder. Das ist kein Wunder, denn man möchte schön im Mainstream bleiben, und da darf auch keine Kritik am Handeln der faschistischen israelischen Regierung geübt werden. Die KPÖ hat sich auch seit Oktober niemals an den Soldiaritätsdemonstrationen für Palästina beteiligt.

Die KPÖ ist eine Partei, die ihre jüngsten Wahlerfolge damit erringen konnte, dass sie den Menschen vermittelte, dass sie angepasst, sozialdemokratisch und „eh nicht kommunistisch“ ist. Der Bewusstseinsstand der österreichischen Arbeiterklasse ist weit entfernt davon, dass sie sich als Klasse für sich sehen würde und folglich sind mit einem kommunistischen Programm auch nicht solche Erfolge zu erzielen. Die Menschen in Kämpfe für ihre eigenen Interessen zu führen, ist aber die wichtigste Aufgabe einer kommunistischen Partei. Nicht kurzfristige Wahlerfolge mit einer sich brav und angepasst gebenden KPÖ, die letztlich nichts zur Veränderung der Verhältnisse beitragen kann, weil sie den Menschen auch nur einredet, dass sie für sie etwas macht, werden die Verhältnisse zum Tanzen bringen, sondern eine Arbeiterklasse, die ihre Kraft erkannt hat und den Kampf mit dem Kapital aufnimmt.

Wer auf der Suche nach einer Partei ist, die das Ziel verfolgt, „die Arbeiterklasse mit dem Bewusstsein ihrer Lage zu erfüllen, sie physisch und psychisch kampffähig zu machen und zu erhalten“, die also tatsächlich eine kommunistische Partei ist, sollte besser die Partei der Arbeit (PdA) kontaktieren. Sie ist eine junge und kleine Partei und noch nicht in der Lage, bei bundesweiten Wahlen anzutreten, aber sie ist Sammelpunkt für den Neuaufbau der kommunistischen Bewegung in Österreich.

Quellen: KPÖ/SPÖ/Zeitung der Arbeit/Zeitung der Arbeit

Schwere Arbeitsunfälle: Sturz vom Gerüst und Traktorunfall

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Ein 49-jähriger Bauarbeiter stürzte bei Verputzarbeiten in Kirchberg von einem Gerüst und wurde schwer am Rumpf verletzt, bevor er mit einem Notarzthubschrauber ins Krankenhaus gebracht wurde. In Ludesch fiel ein 33-jähriger Mann von der Motorhaube eines Traktors und wurde von einem Hinterrad überrollt, wobei er Serienrippenbrüche erlitt.

Kirchberg/Ludesch. Am Wochenende ließen zwei schwere Arbeitsunfälle aufhorchen. In Kirchberg in Tirol stürzte ein 49-jähriger Bauarbeiter bei Verputzarbeiten von einem Gerüst etwa fünf Meter tief auf einen Betonboden und wurde schwer verletzt. Er wurde nach der Erstversorgung mit einem Notarzthubschrauber in die Klinik geflogen. In Ludesch fiel ein 33-jähriger Traktorbesitzer von der Motorhaube seines Fahrzeugs und wurde von einem Hinterrad überrollt. Trotz Serienrippenbrüchen konnte er die Fahrt kurz fortsetzen, bevor er ins Krankenhaus gebracht wurde.

Bei Verputzarbeiten abgestürzt

Ein 49-jähriger Bauarbeiter wurde am Freitagvormittag bei Verputzarbeiten an einem Einfamilienhaus in Kirchberg in Tirol (Bezirk Kitzbühel) schwer am Rumpf verletzt. Laut Angaben der Polizei stürzte der Mann etwa fünf Meter von einem Gerüst auf einen Betonboden.

Der Arbeiter wurde nach der Erstversorgung durch das Rettungsteam mit einem Notarzthubschrauber in die Klinik in Innsbruck geflogen. Wie mitgeteilt wurde, wurde das Arbeitsinspektorat über den Vorfall informiert. Nach Abschluss der Ermittlungen soll ein Bericht an die zuständige Behörde übermittelt werden.

Von Traktor überrollt

Am späten Samstagabend fiel ein 33-jähriger Mann, der auf der Motorhaube eines Traktors mitfuhr, vom Fahrzeug und wurde von einem Hinterrad überrollt. Dabei zog er sich mehrere Rippenbrüche zu und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Die 22-jährige Fahrerin wird zur Anzeige gebracht. Laut Polizeibericht lenkte nämlich die junge Frau den Traktor auf der Raggalerstraße in Ludesch bergauf, während der 33-jährige Besitzer auf der Motorhaube mitfuhr. Beim Abbiegen auf einen Güterweg fiel der Mann von der Motorhaube und wurde von einem der Hinterräder überrollt.

Trotz seiner Verletzungen konnte der Mann selbstständig wieder auf den Traktor steigen, und die Fahrt wurde noch wenige Meter bis zum Ziel fortgesetzt. Laut Polizei erlitt der Traktorbesitzer durch den Unfall mehrere Rippenbrüche und wurde von der Rettung ins Landeskrankenhaus Feldkirch gebracht. Die Fahrerin wird wegen mehrerer Verwaltungsübertretungen an die Bezirkshauptmannschaft Bludenz und aufgrund des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung an die Staatsanwaltschaft Feldkirch angezeigt.

Quellen: ORF / ORF

MRT-Termine werden zur Geduldsprobe – Engpässe im Gesundheitssystem

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Salzburg. Die gesundheitliche Versorgung in Salzburg steht vor einer Herausforderung, die immer drängender wird: Patientinnen und Patienten warten bis zu drei Monate auf eine Magnetresonanztomografie (MRT). Ein alarmierender Zustand, der das Vertrauen in das öffentliche Gesundheitssystem erschüttert und die Versorgungslage in Frage stellt.

Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) äußerte sich zu Situation und fordert dringend notwendige Reformen. Ein zentraler Punkt: Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sollen Patientinnen und Patienten unkomplizierter in Krankenhäuser überweisen können, so die ÖGJ. Dies, so der ÖGK-Obmann Thom Kinberger, funktioniere bereits in einigen Fällen, wie zum Beispiel in Zell am See, und soll nun auf das gesamte Bundesland ausgeweitet werden. Doch obwohl erste Vereinbarungen existieren, bleibt die Kapazität der bestehenden Einrichtungen unzureichend.

Die Kritik richtet sich vor allem an die mangelnde Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsakteuren und die unzureichende Ausstattung mit MRT-Geräten. Aktuell stehen lediglich fünf Geräte für die Krankenhäuser in Salzburg zur Verfügung. Ein sechstes Gerät soll noch in diesem Jahr bei den Barmherzigen Brüdern in der Stadt Salzburg in Betrieb gehen, so die Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP).

Doch selbst mit diesem zusätzlichen Gerät bleibt fraglich, ob die Wartezeiten signifikant reduziert werden können.

Verfehlte Planung und fehlende Investitionen

Das eigentliche Problem liegt tiefer: Es handelt sich nicht nur um ein technisches Defizit, sondern um eine strukturelle Fehlplanung. Seit Jahren wird im Gesundheitssystem gespart, was nun zu massiven Engpässen führt, nicht nur bei MRTs. 

Obwohl der Bedarf an MRTs stetig steigt, werden die Kapazitäten nicht entsprechend erweitert. Die Folge sind lange Wartezeiten, die für viele Patientinnen und Patienten eine enorme Belastung darstellen – vor allem, wenn es um dringende diagnostische Abklärungen geht.

Die Reaktion der Politik bleibt jedoch zögerlich. Statt entschlossenes Handeln zeigt sich ein Flickwerk an kleineren Maßnahmen, wie der Anschaffung einzelner Geräte oder der begrenzten Kooperation zwischen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und Krankenhäusern. Diese kurzfristigen Lösungen übersehen das Kernproblem: Es fehlt an einem umfassenden Ausbau der Infrastruktur und an einem durchdachten, langfristigen Plan zur Verbesserung der medizinischen Versorgung für alle und nicht nur diejenigen die es sich leisten können.

Belastung für Patientinnen, Patienten und Ärztinnen und Ärzte

Lange Wartezeiten auf MRT-Termine führen nicht nur zu verzögerter Diagnose und Behandlung, sondern belasten auch das gesamte Gesundheitssystem. Patientinnen und Patienten leiden darunter, dass sie wochen- oder gar monatelang auf Klarheit über ihren Gesundheitszustand warten müssen. Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte stehen vor dem Dilemma, ihren Patientinnen und Patienten keine schnellen Lösungen anbieten zu können, da ihnen der direkte Zugang zu MRT-Terminvergabe oft verwehrt bleibt.

Hinzu kommt, dass die ohnehin stark beanspruchten Krankenhausabteilungen noch weiter unter Druck gesetzt werden, wenn niedergelassene Ärztinnen und Ärzte zukünftig einfacher überweisen können. Ohne zusätzliche Kapazitäten oder Personal werden die ohnehin langen Wartezeiten weiter anwachsen.

Fazit: System am Limit

Die MRT-Situation in Salzburg ist ein Symptom eines größeren Problems: Das Gesundheitssystem ist an seine Grenzen gestoßen. Die Maßnahmen, die bislang ergriffen wurden, wirken wie Tropfen auf den heißen Stein. Es braucht umfassendere Reformen und Investitionen, um sicherzustellen, dass alle Patientinnen und Patienten zeitnah Zugang zu den notwendigen diagnostischen Untersuchungen haben.

Wenn der Abbau im Gesundheitssystem nicht gestoppt wird, werden Wartezeiten und Versorgungsengpässe weiter zunehmen – und das auf Kosten der Gesundheit der Bevölkerung.

Quelle: ORF

Israel schließt Al Jazeera auch im Westjordanland

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Der katarische Fernsehsender Al Jazeera meldete in den frühen Morgenstunden, dass israelische Streitkräfte ihr Büro in Ramallah im besetzten Westjordanland gestürmt und eine gerichtliche Verfügung zur Schließung des Büros für 45 Tage erlassen hätten.

Ein Soldat teilte dem palästinensischen Journalisten Walid al-Omari mit, dass „es eine gerichtliche Entscheidung (in Israel) gibt, Al-Jazeera für 45 Tage zu schließen“, eine Szene, die vom Fernsehsender live übertragen wurde. Damit verschärft Israel auch seinen Angriff auf das internationale Journalistennetzwerk aus Katar, das vom ersten Moment an und kontinuierlich über den brutalen israelischen Angriff auf Gaza und das Westjordanland berichtet hat.

Der Befehl zur zur Schließung kam von der israelischen Militärbehörde, obwohl das Büro in Gebiet A liegt, einem Gebiet, das in den Osloer Verträgen als unter palästinensischer Kontrolle stehend bezeichnet wird. Es ist nicht das erste Mal, dass Israel in dem im Osloer Abkommen festgelegten Gebiet A, in dem sich Ramallah befindet und in dem die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) ihren Sitz hat, Aktionen durchführt, aber dennoch eine neuerliche Eskalation.

Vor einem Jahr berichtete der UN-Sonderkoordinator für den Friedensprozess im Nahen Osten, Tor Wennesland, dass es allein zwischen Juni und September letzten Jahres zahlreiche palästinensische Opfer durch israelische Operationen im Gebiet A gegeben habe.

Der Versuch Israels, die „unfreundlichen“ Medien zum Schweigen zu bringen, verläuft parallel zu diesem Angriff. 

Im April verabschiedete das israelische Parlament, die Knesset, ein Gesetz, das es Israel erlaubt, ausländische Medien vorübergehend zu schließen, wenn es sie als „Sicherheitsbedrohung“ ansieht. Im Mai beschloss das israelische Kabinett einstimmig, die Büros von Al Jazeera im besetzten Ost-Jerusalem für „45 Tage“ zu schließen, ein Beschluss, der seither noch dreimal erneuert wurde.

Quelle: 902​.gr/Al Jazeera

Die FPÖ – Partei der Deutschnationalen, der Großkopferten und der Niedertracht

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Wem es schlecht geht, dem wird von der FPÖ gezielt das Gehirn vernebelt: Die Unterdrückten, Geknechteten und Ausgegrenzten sollen nicht im großen Kapital den Grund allen Übels sehen, sondern in den „Asylanten“. Die Großkopferten aber, durch deren Malversationen dem Staat Milliardeneinnahmen entgehen, werden von dieser Partei nicht angegriffen. Aus gutem Grund: Sie sind die Partei der übelsten Sorte von Großkopferten.

Wien. Die FPÖ ist eine Partei des Kapitals. Aber braucht das Kapital die FPÖ? Ja, denn sie erfüllt nützliche Funktionen. Ihr Geschäft ist Entsolidarisierung, Treten nach unten und buckeln nach oben. Eine Gesellschaft in der die Bösartigkeit und das Vernaderertum blühen und gedeihen. Das hilft aus Sicht bestimmter Kapitalfraktionen dabei, den Unmut und den Frust in den unteren Schichten der Gesellschaft nicht in Streiks und Arbeitskämpfe umschlagen zu lassen. Mieterinnen und Mieter nicht gegen die Hausherrn, sondern gegen Nachbarn kämpfen zu lassen. Kollegen am Arbeitsplatz als Feind zu sehen, weil er anderer Herkunft ist, anstatt sich gegen die Ausbeutung durch die Kapitalisten zusammenzuschließen.

Dabei zeigt sich, dass in bestimmten Bereichen nicht nur eine programmatische Übereinstimmung mit der ÖVP, sondern auch mit NEOS besteht. So treten beide Parteien für eine Abschaffung der Kammern ein und wollen ein Pensionsmodell, bei dem die „private Vorsorge“ eine wichtige Säule wird, also mit den künftigen Pensionsansprüchen der Menschen spekuliert werden soll. Auch mit der Forderung nach einer „Lohnnebenkostensenkung“ geht man mit den NEOS konform. Die Lohnnebenkosten sind die Beiträge, die von den Unternehmern zusätzlich zum Bruttolohn in Krankenversicherung, Pensionsversicherung, Arbeitslosenversicherung und Unfallversicherung für die Beschäftigten einbezahlt werden müssen. Weniger Lohnnebenkosten bedeuten weniger Krankengeld, weniger Pension, eine schlechtere Unfallversorgung und weniger Arbeitslosengeld.

Eine deutschnationale und ehemals Pro-NATO-Partei

Selbstredend ist die FPÖ als Partei des Kapitals gegen Erbschafts- und Vermögenssteuern und hat auch noch die Chuzpe, das damit zu begründen, dass die Österreicherinnen und Österreicher ohnehin schon zu viel an Steuern zahlen. Über die Lohn- und die Mehrwertsteuer bezahlen die arbeitenden Menschen allerdings schon 80 Prozent der Staatsausgaben – und sie wären nicht betroffen von Steuern für die Reichen.

Dass die FPÖ die einzige Partei im österreichischen Nationalrat ist, die gegen die Ukraine-Kriegshetzerpolitik des Westens, dessen Teil auch Österreich ist, auftritt, ist eine Schande für die anderen Parteien. Die SPÖ und die Grünen haben sich außenpolitisch voll der EU- und NATO-Linie untergeordnet, bei den anderen Parteien ist es ohnehin keine Überraschung. Die FPÖ spielt aber auch damit, dass die Menschen ein kurzes Gedächtnis haben. Sie war nicht immer für die österreichische Neutralität und war nicht einmal überzeugt davon, dass Österreich eine eigenständige Nation ist. FPÖ-Obmann Jörg Haider war in den 1980er Jahren der Meinung, dass Österreich eine „ideologische Missgeburt“ sei und gab den Kommunisten die Schuld daran, dass von einer eigenständigen Nation gesprochen wird. Das stimmt sogar, denn es war der österreichische Kommunist Alfred Klahr (Anlässlich dessen 120. Geburtstags die PdA am 28.09. eine Veranstaltung abhält), der den wissenschaftlichen Nachweis erbrachte, dass Österreich eine eigenständige Nation ist. Im vorigen Jahrhundert war die FPÖ darüber hinaus die einzige Parlamentspartei, die für einen NATO-Beitritt Österreichs eingetreten ist. Ihr Rot-weiß-rot-Getue ist also nichts anderes als billiger Wählerfang. Die FPÖ wurde als deutschnationale Partei gegründet und sie ist auch heute durchsetzt von deutschnationalen Burschenschaftern und bezeichnet die rechtsradikalen „Identitären“ als NGO von rechts.

Partei der Niedertracht

In der Frage der Zuwanderung ist die FPÖ die Partei der Niedertracht. Sie hetzt gegen Asylsuchende und vermischt das Thema Asyl ganz bewusst mit dem der Arbeitsmigration. Wobei die Haltung ganz klar ist: Österreich soll überhaupt niemandem mehr Asyl gewähren, wir sind dann eine Nation, denen beispielsweise Menschen, die politisch verfolgt werden, vollkommen egal sind. Nicht umsonst tritt die FPÖ auch gegen die geltende internationale Menschenrechtskonvention auf. Dafür will die FPÖ nur solche Zuwanderer, die aus Sicht des Kapitals verwertbar sind, also Hochqualifizierte, die man ärmeren Ländern wegschnappt, die aber auf Kosten des dortigen Bildungssystems ihre Qualifikationen erworben haben.

Wem es schlecht geht, dem wird von der FPÖ gezielt das Gehirn vernebelt: Die Unterdrückten, Geknechteten und Ausgegrenzten sollen nicht im großen Kapital den Grund allen Übels sehen, sondern in den „Asylanten“. Die „Sozialschmarotzer“ sollen verfolgt werden, weil sie vielleicht ein paar Netsch mehr an Leistungen bezogen haben, als ihnen zugestanden wäre. Die Großkopferten aber, durch deren Malversationen dem Staat Milliardeneinnahmen entgehen, werden von dieser Partei nicht angegriffen. Aus gutem Grund: Sie sind die Partei der übelsten Sorte von Großkopferten.

Quelle: FPÖ

Vor 90 Jahren: UdSSR stärkt internationale Gemeinschaft gegen faschistische Bedrohung

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Berlin. Die FIR erinnert in einer Aussendung daran, wie vor 90 Jahren die UdSSR in einer sich zuspitzenden internationalen Lage einen Beitrag zur Stärkung der internationalen Gemeinschaft geleistet hat, als sie am 18. September 1934 dem Völkerbund beitrat. Bei der Fédération Internationale des Résistants (FIR; deutsch: Internationale Föderation der Widerstandskämpfer) handelt es sich um die internationale Dachorganisation von Verbänden der antifaschistischen Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime, in Österreich ist der KZ-Verband/VdA Mitglied der FIR. Die Aussendung wird im Folgenden dokumentiert:

Der Völkerbund, 1919 durch den Versailler Vertrag nach der Niederlage des deutschen Kaiserreichs und der Mittelmächte als Instrument einer friedlichen Nachkriegsordnung, die die Einhaltung der Kapitulationsbedingungen garantieren sollte, geschaffen, hatte bei seiner Gründung weder die feindlichen Mächte Deutschland und Österreich-Ungarn, noch Russland aufgenommen. Immerhin befanden sich zu dem Zeitpunkt ausländische Truppen an der Seite der Weißgardisten im Bürgerkrieg gegen die Kräfte der russischen Revolution. Der Sieg der Rotgardisten und die Gründung der Sowjetunion veränderten zwar die militärische Lage im Osten, die Bereitschaft, einen sozialistischen Staat in der Völkergemeinschaft zu akzeptieren, war aber bei den kapitalistischen Hauptmächten nicht vorhanden.
Dass daraufhin die ausgegrenzten Staaten Europas, das Deutsche Reich und die Sowjetunion, 1922 mit dem Vertrag von Rapallo eine Normalisierung ihrer Beziehungen vereinbarten, führte ebenfalls nicht zu einer Bereitschaft, die UdSSR anzuerkennen, während das Deutsche Reich im September 1926 in den Völkerbund aufgenommen wurde.

Die Machtübertragung an die Hitler-Regierung im Januar 1933 war unmittelbar verbunden mit der Vorbereitung Deutschlands auf Aufrüstung und Expansion. Dazu mussten „die Fesseln von Versailles“ abgestreift werden. Bereits im Herbst 1933 sah sich die faschistische Regierung innenpolitisch so stark, dass sie – auf Drängen der Reichswehrführung, die eine Stärkung der Armee forderte – im Oktober 1933 offiziell den Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund und die damalige Abrüstungskonferenz erklärte. Begründet wurde das offiziell damit, dass der Völkerbund angeblich Deutschland eine „Gleichberechtigung“ verweigern würde. Faktisch war es die Aufkündigung des Versailler Vertrages und ein Machtanspruch auf das Saargebiet und die Freie Reichsstadt Danzig, die unter Völkerbundmandat stand. 

Um eine scheinbare Zustimmung der Bevölkerung zu beweisen, wurde für den 12. November 1933 eine Volksabstimmung über einen neuen Reichstag und damit verbunden ein Plebiszit über den Austritt aus dem Völkerbund angesetzt. Das verkündete Ergebnis: 95 Prozent Zustimmung bei der Volksbefragung, 92 Prozent für die Einheitsliste der NSDAP. Deutsche Antifaschisten hatten mit Flugblättern aufgefordert, ungültig oder mit „Nein“ zu stimmen. Solche Stimmen wurden jedoch oftmals nicht gezählt, wie man aus Gestapo-Berichten weiß.

Da mit dieser Entscheidung der Hitler-Regierung die Vorbereitung eines Krieges in Mitteleuropa akuter wurde, nahm die UdSSR intensive diplomatische Kontakte zu verschiedenen europäischen Regierungen auf und schlug vor, Mitglied im Völkerbund zu werden. Und tatsächlich stand dieser Punkt auf der Tagesordnung der regulären Sitzung im September 1934. Interessant ist, welche Staaten sich gegen die Aufnahme der UdSSR aussprachen. Während das faschistische Italien dem Antrag zustimmte, lehnten die „neutrale“ Schweiz und der portugiesische Vertreter die Aufnahme ab. Der Vertreter des Salazar-Regime glaubte, die Delegierten des Völkerbundes vor der „Gefahr des Kommunismus“ warnen zu müssen. Das Abstimmungsergebnis war eindeutig. Gegen drei Stimmen und bei sieben Enthaltungen wurde die UdSSR mit überwältigender Mehrheit aufgenommen. Gleichzeitig wurde ihr ein ständiger Ratssitz in der Völkerbundversammlung gewährt.

Maxim Litwinow, Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten, betonte bei seinem ersten Auftritt in Genf die Bedeutung des Völkerbundes und bekräftigte das Interesse der UdSSR, auf diese Weise auch Garantien für die eigene Sicherheit über die internationale Völkergemeinschaft zu erhalten. Außenpolitisch konnte die Sowjetunion durch den Beitritt ihre Stellung enorm stärken und das nicht nur, weil sie dadurch von den Staaten des Völkerbundes offiziell anerkannt worden war. 

Quelle: FIR

Marxistische Abendschule geht in die zweite Runde

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Wien. Die Partei der Arbeit Österreichs (PdA) hat im Frühjahr das Format der Marxistischen Abendschule (MASch) wiederbelebt. Im Rahmen eines Frühjahres- und eines Herbstturnus‘ widmeten und widmen sich die Mitglieder der PdA und der Jugendfront sowie Interessierte aktuellen Fragen der kommunistischen Bewegung in Österreich.

Im Frühjahr hielt Otto Bruckner, der stellvertretende Parteivorsitzende der PdA, den ersten Vortrag. Er beschäftigte sich mit der Frage, was eine kommunistische Partei ist. Hierfür griff er auf die Einsichten Lenins zurück sowie die Erfahrungen in der politischen Arbeit in Österreich. Tibor Zenker, der Vorsitzende der Partei der Arbeit Österreichs, schloss an diesen Vortrag und die Diskussion an, mit einem Beitrag über das Wesen des Imperialismus. Diese Auseinandersetzung erhält in Zeiten der zunehmenden innerimperialistischen Widersprüche eine besonders wichtige Bedeutung in der Analyse der Entwicklungen. Der erste Turnus wurde durch Lukas Haslwanter, Mitglied des Parteivorstandes der PdA abgeschlossen. Er widmete sich der Frage, was die Perspektive und das Verhältnis Kommunistinnen und Kommunisten auf und zur Ökologie ist. Hierfür grenzte er die Positionen von denen der bürgerlichen Parteien ab und wies eine klassenkämpferische Richtung aus.

Der zweite Turnus, also der Herbstturnus, wurde von Moritz Pamminger, dem Vorsitzenden der Jugendfront eröffnet. Er beschäftigte sich mit Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz. Im Rahmen seines Vortrages wies er die Risiken und den Klassencharakter dieser Technik, aber auch die Potenziale, die diese für die Entwicklung im Sozialismus bieten wird, aus. In 14 Tagen wird der zweite Zyklus mit einem Vortag zur Frauenfrage aus marxistisch-leninistischer Perspektive von Marie Jaeger fortgesetzt. Sie widmet sich der Herausforderung der arbeitenden Frau heute ebenso wie der Frage des Kampfes zu ihrer Befreiung. Auch den zweiten Zyklus wird Lukas Haslwanter abschließen. Er beschäftigt sich dieses Mal mit der Themenstellung: “Was ist dran? Truth and lies about Socialism“.

Für diejenigen, die nicht zu den Terminen vor Ort sein können, zeichnet die PdA die Vorträge auf und veröffentlicht sie auf ihrem YouTube-Kanal.

Jeweils 18.00 Uhr | Politisches Zentrum Jura Soyfer, Drorygasse 21/2, 1030 Wien

Die MASch kann mit und ohne Vorkenntnisse besucht werden.

  • 04.10.2024: “Zur Frauenfrage” – Marie Jaeger
  • 18.10.2024: “Was ist dran? Truth and lies about Socialism” – Lukas Haslwanter

Resolution des EU-Parlaments zur finanziellen und militärischen Unterstützung der Ukraine

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Brüssel. In einer verwerflichen Resolution, die das Europäische Parlament am 19. September 2024 angenommen hat, werden die EU-Länder aufgefordert, die derzeitigen Beschränkungen aufzuheben, die die Ukraine daran hindern, westliche Waffensysteme gegen militärische Ziele in Russland einzusetzen. In dem Text, der mit 425 Ja-Stimmen, 131 Nein-Stimmen und 63 Enthaltungen angenommen wurde, heißt es, dass die Ukraine ohne Aufhebung der derzeitigen Beschränkungen ihr „Recht auf Selbstverteidigung“ nicht in vollem Umfang ausüben kann und weiterhin Angriffen auf ihre Bevölkerung und Infrastruktur ausgesetzt ist.

Die Fraktion der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) im Europäischen Parlament stimmte gegen die Entschließung und erklärte Folgendes:

Mit einer weiteren, für die Völker sehr gefährlichen Entschließung zum imperialistischen Krieg zwischen der NATO und dem kapitalistischen Russland beeilt sich das Europäische Parlament, noch mehr „Öl ins Feuer“ des Krieges zu gießen, indem es von den EU-Mitgliedsstaaten trotzig fordert, „die Beschränkungen für den Einsatz westlicher Waffensysteme, die an die Ukraine geliefert wurden, gegen legitime militärische Ziele auf russischem Territorium unverzüglich aufzuheben“.

Ein Beweis für die Heuchelei ist die Tatsache, dass die Resolution zwar das „Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung“ beschwört, aber die Intervention Kiews in Kursk mit Unterstützung der USA, der NATO und der EU nicht erwähnt, die eine neue Eskalation des imperialistischen Massakers darstellt.

Die Resolution sieht sogar die Kontrolle der Lieferung von Material an die Ukraine vor, mit Anweisungen für die Umsetzung dieser Pläne an die Mitgliedsstaaten, bezüglich jeglicher Verzögerungen, detailliert bis zur letzten Patrone…

Die monströse Aufrüstung, die Sanktionen, die 192 Milliarden Euro, die die EU bisher an die Ukraine gezahlt hat, sowie die Ankündigung in Draghi Bericht, in den nächsten zehn Jahren weitere 500 Millionen in die Kriegsindustrie zu stecken, sind schwere Lasten, die bereits von den Völkern geschultert werden, die mit ihrem Blut die galoppierenden Lebenshaltungskosten, die ungezügelte Besteuerung, die Hungerlöhne, die kriminellen Kürzungen in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Katastrophenschutz usw. bezahlen.

Die KKE hat gegen die neue verabscheuungswürdige Resolution gestimmt und ruft die Menschen auf, ihren Kampf zu verstärken und so ihren eigenen Interessen zu dienen, um sich von dem Massaker zu distanzieren, bei dem zwei Lager von Imperialisten aufeinanderprallen, die das Volk abschlachten.

Quelle: In Defense of Communism

NEOS – Partei für hippe Neoliberale

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Die NEOS propagieren die Abschaffung der Kammern und die ungenierte Förderung von Kapitalinteressen. Sie geben sich modern, wollen ein effizienteres Bildungssystem und weniger Korruption und ergänzen damit die alte Tante ÖVP.

Wien. Wozu braucht es NEOS? Die Partei unterscheidet sich etwa von der ÖVP dadurch, dass sie Kapitalinteressen reinsten Wassers im modernen Gewand vertreten kann, ohne die alten Zöpfe Kirche und Bauernbund und ohne den Neoliberalismus bremsende Faktoren wie ÖAAB und Pensionisten zu haben.

Das attraktive an den pinkfarbenen NEOS ist aus Sicht der Unternehmer, dass sie mit ihrem vermeintlichen Modernismus alte Ladenhüter der Kapitalinteressen in schönerer Verpackung präsentieren können. Nehmen wir das Beispiel Pensionen. An mehreren Stellen im Programm der NEOS kommen immer wieder Stichworte wie „Aktienpension“ oder „private Vorsorge“. Nicht zufällig haben große Versicherer ähnliche Ideen. Erst vor kurzem trat der ehemalige ÖVP-Finanzminister und jetztige CEO der Vienna Insurance Group (früher Wiener Städtische), Hartwig Löger, dafür ein, dass es steuerbegünstigte private Pensionsvorsorge geben soll. Das geht so: Die Versicherer verkaufen Pensionsprodukte, die in Fonds angelegt sind und zu einem Gutteil aus Aktien und Anleihen bestehen. Die Idee hatte schon der in erster Instanz zu einer Haftstrafe verurteilte Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser. Es stellte sich bloß heraus, dass in der Regel gerade einmal das eingezahlte Kapital übrigblieb, eine Wertsicherung – die bei der gesetzlichen Pensionsversicherung durch die jährlichen Pensionserhöhungen gegeben ist – aber nicht stattfand. Die Aktien warfen nicht das ab, was man vorher angepriesen hatte. Der Aktienmarkt ist Spekulation, und damit sollte die Pensionsvorsorge der arbeitenden Menschen gar nichts zu tun haben.

Abschaffung der Kammern

Apropos Spekukation: NEOS will die Kapitalertragssteuer (KEST) auf Kursgewinne am Aktienmarkt abschaffen. Die großen Fische, die ohnehin noch genug andere Möglichkeiten der Steuervermeidung haben, sollen also keine KESt zahlen, während vom Sparbüchl der kleinen Leute 25 Prozent der ohnehin mickrigen Zinsen an den Staat wandern.

Ein weiteres Thema der NEOS sind die Lohnnebenkosten. Damit sind die Sozialversicherung und die Lohnsteuer gemeint. Wer soll die ausfallenden Sozialversicherungsbeiträge dann aufbringen oder die Einnahmenausfälle des Staates (wobei gegen eine Senkung der Lohnsteuer für die unteren und mittleren Einkommenschichten gar nichts einzuwenden ist)? Die Reichen nicht, denn die wollen NEOS ganz bestimmt nicht höher besteuern.

Die Kammern will man (in trauter Eintracht mit der FPÖ) abschaffen. Das würde den Unternehmern und den Großagrariern bei Verlust der Wirtschafts- und Landwirtschaftskammer wenig ausmachen, denn sie haben genug andere Möglichkeiten, auf die Politik Einfluss zu nehmen. Die Abschaffung der Arbeiterkammer würde aber die ArbeiterInnen und Angestellten hart treffen. Nicht nur wegen der Rechtsberatung und dem Konsumentenschutz, die es dann nicht mehr gäbe, sondern auch wegen der Expertise, die von den Fachleuten der AK ausgearbeitet wird und schließlich der Selbstverwaltung, die sich in den AK-Wahlen ausdrückt.

NEOS sind was für hippe Neoliberale, Entrepeneure, und solche, die es noch werden wollen. Sie treten zweifellos für eine weniger korrupte Republik und für ein effizienteres Schulsystem ein, aber auch hier geht es um maximale Verwertbarkeit im Dienste des Kapitals.

Quelle: NEOS

Israel setzt Eskalation im Nahen Osten fort

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Gaza/Beirut/Tel Aviv. Israel lässt mit Unterstützung der USA, der NATO und der EU und seiner anderen Verbündeten, die das Land in die Pläne der imperialistischen Mächte im Nahen Osten verwickelt haben, die Spannungen im Nahen Osten gefährlich eskalieren. Israel droht, den gesamten Nahen Osten in Brand zu setzen, und verstärkt die Vorbereitungen für eine Eskalation der Angriffe im Libanon. Es werden immer mehr Truppen an die Nordgrenze verschoben, während es Israel das Blutbad gegen das palästinensische Volk im Gazastreifen und im Westjordanland fortsetzt.

Viele Tote und Verletzte

Heute töteten israelische Streitkräfte im Gazastreifen mindestens 27 Palästinenserinnen und Palästinenser bei Panzer- und Luftangriffen, während sie tiefer in den Nordwesten von Rafah vordrangen, nahe der Grenze zu Ägypten. Berichten zufolge wurden mindestens 13 Menschen bei dem Beschuss von zwei Häusern in Rafah getötet. Zuvor hatten palästinensische Gesundheitsbeamte erklärt, dass israelischer Panzerbeschuss acht Menschen getötet und viele weitere im Flüchtlingslager Nuseirat im zentralen Gazastreifen verletzt habe. Weitere sechs wurden bei einem Luftangriff auf ein Wohnhaus in Gaza-Stadt getötet.

In der nördlichen Stadt Beit Hanoun wurden bei einem israelischen Angriff mehrere Palästinenserinnen und Palästinenser getötet und verletzt, wie Gesundheitsbehörden mitteilten. Es war unklar, wie viele der Opfer Militante und wie viele Zivilistinnen und Zivilisten waren. In der südlichen Stadt Rafah, wo die israelische Armee seit Mai operiert, rückten Panzer mit Unterstützung von Flugzeugen weiter in den Nordwesten vor.

Bewohnerinnen und Bewohner berichteten von schwerem Beschuss und Explosionen in den östlichen Gebieten der Stadt, wo israelische Streitkräfte mehrere Häuser in die Luft sprengten.

„Gezielter Angriff“ im Libanon mit zehn Toten

Gleichzeitig eskaliert Israel die Auseinandersetzung mit der libanesischen Hisbollah nach gezielten Sprengungen von Pagern und Walkie-Talkies in den vergangenen Tagen weiter. Alle diplomatischen Bemühungen, die Lage zu entschärfen, blieben erfolglos – und Israel macht weiter.

Bei einem israelischen Luftangriff in den südlichen Vororten Beiruts sind zehn Menschen getötet und 59 verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Unter den Toten befindet sich Ibrahim Akil, der Anführer der al-Radwan-Truppe, einer Eliteeinheit der Hisbollah-Milizen. Auch das israelische Militär bestätigte seine Tötung und gab bekannt, dass insgesamt zehn hochrangige Hisbollah-Kommandeure getötet worden seien.

Der Mann wurde von den Vereinigten Staaten gesucht, die ein Kopfgeld von sieben Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt hatten. Der Sprecher des Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby, sagte, die Vereinigten Staaten hätten keine Kenntnis von den Angriffen am Dienstag in Beirut, und fügte hinzu, Washington rate US-Bürgern, nicht in den Libanon zu reisen oder das Land zu verlassen, wenn sie bereits dort seien.

Quelle 902​.gr