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Gaza: Mann mit Down-Syndrom von Armeehunden zerfleischt

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Die israelische Armee übertrumpft sich tagtäglich in Kriegsverbrechen unglaublicher Grausamkeit. Sie ließ Mohammad Bhar von einem Armeehund zerfleischen und setzte ihn dann unter Qualen in einem Zimmer aus. Seine Familie wurde mit dem Versprechen verjagt, sich um ihn zu kümmern, doch als seine Angehörigen zurückkehrten, fanden sie nur mehr seinen verwesenden Körper vor.

Gaza Stadt. Die israelische Armee hat sich erneut eines unaussprechlichen Verbrechens schuldig gemacht. Dieses Mal geht es um einen 24-jährigen Mann mit Down-Syndrom, der von Militärhunden der IDF zerfleischt wurde. Man möchte den Zusatz anfügen: Wer über schwache Nerven verfügt, sollte diesen Artikel lieber nicht lesen. In Wirklichkeit ist aber seit dem unehrenhaften Krieg Israels gegen die unbewaffnete palästinensische Bevölkerung keine Meldung aus dieser Region mehr leicht verdaulich. Diese Realitäten sind vom offen ausgeübten Hass einer Seite geprägt, die über Waffen verfügt, gepaart mit unbändiger Xenophobie und die weiß, dass sie jenseits des Gesetzes steht und unangetastet bleibt. Die tausenden Verbrechen werden wohl immer ungesühnt bleiben, da die palästinensische Bevölkerung nicht als menschlich angesehen wird und es schlichtweg niemanden interessiert, die in den Verbrechen verwickelten Verbrecher zu verfolgen.

Zerfleischt und sterbend zurückgelassen

Bei dem Opfer handelt es sich diesmal um Mohammad Bhar, einen 24-jährigen Jungen mit Down-Syndrom, der nach dem Bericht seiner Mutter an Middle East Eye von Soldaten aus Tel Aviv allein auf einem blutigen Bett unter unerträglichen Schmerzen sterben gelassen wurde, nachdem er von einem Armeehund angegriffen worden war.

Sie ließen ihn vom Zugriffshund angreifen und zerfleischen und setzten ihn dann unter Qualen in einem Zimmer aus. Seine Familie wurde mit dem Versprechen und mit der Waffe in der Hand verjagt, sich um ihn zu kümmern, doch als seine Angehörigen zurückkehrten, fanden sie seinen verwesenden Körper. Die Geschichte aus dem Viertel Shujaiya im Osten von Gaza-Stadt ist eine der vielen in der Reihe der täglichen Gräueltaten, die während des israelischen Krieges gegen den Gazastreifen verübt werden. Der Bericht stammt von Nabila Ahmed Bhar, seiner Mutter.

Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen hat die israelische Armee wiederholt Kampfhunde zur Durchsuchung von Gebäuden, einschließlich Krankenhäusern, eingesetzt. In vielen Fällen wurde den Tieren erlaubt, Zivilisten anzugreifen und zu zerfleischen. Wie in der Geschichte von Muhammed und in dem vor einem Monat von al-Jazeera veröffentlichten Video, das von einer an einem israelischen Militärhund angebrachten Kamera aufgenommen wurde und zeigt, wie das Tier eine ältere palästinensische Frau beißt und in ihr Haus zerrt. Aufgrund der mangelnden Kooperationsbereitschaft der israelischen Armee wurde der Tod von Muhammed noch nicht registriert. „Wir haben seinen Leichnam nur in dem kleinen Garten vor dem Haus begraben“.

Umsiedeln nicht möglich

Die israelische Offensive Ende Juni wurde in Shujaiya immer intensiver und die Verteidigungskräfte forderten die örtliche Bevölkerung auf, ihre Häuser zu verlassen. Viele taten dies, aber für die Familie Bhar war es nicht so einfach. Zu ihrem Haushalt gehörten ein älterer Mann und Muhammed, der an einer schweren Behinderung leidet. Die Mutter erzählte, dass es so war, als ob man „ein einjähriges Kind zu versorgen hätte, er war auf dem Niveau eines Babys, ich habe ihn gefüttert und seine Windel gewechselt“.

Aber er war 24 Jahre alt und wollte sich oft nicht bewegen, sondern sperrte sich ein: „Davor waren wir schon mindestens fünfmal umgesiedelt worden, und er verstand nicht, wohin wir gingen. Er war fettleibig, er wurde müde und setzte sich oft hin“. Anstatt das Haus zu verlassen, wurde die Familie tagelang schwer belagert. 16 Personen wurden im Badezimmer eingesperrt, die Kleinen in einer Wanne versteckt, während Muhammed, der sich nicht bewegen wollte, in einer als sicherer geltenden Ecke sitzen wollte.

Schmerzensschreie und Machtlosigkeit der Familie

Am 3. Juli 2024 stürmte nach Angaben der Familie eine israelische Militäreinheit ihr Haus in der Nazaz-Straße, bestehend aus mehreren Dutzend Soldaten und einem Zugriffshund, der zur Suche nach Sprengstoff eingesetzt wurde. Mohammads Mutter Nabila erinnerte sich, dass die israelischen Streitkräfte alles im Haus zertrümmerten, als sie eindrangen und in ihr Zimmer kamen, wo sie den Streitkräften sagte: „Er ist behindert, behindert. Habt Mitleid mit ihm, er ist behindert. Haltet den Hund von ihm fern.“

„Ich kann nicht aufhören, an seine Schreie zu denken und an das Bild, wie er versucht, sich zu befreien“, fährt die Mutter fort: „Der Hund biss ihm in die Brust, biss dann weiter zu und riss an seinem Arm. Muhammed schrie und versuchte, sich zu befreien, während das Blut in Strömen floss“.

An diesem Punkt begann die Frau, die Soldaten anzuschreien, ihnen zu erklären, dass der Junge Down-Syndrom habe, und sie anzuflehen, die Tiere zu stoppen. Doch als der Angriff vorüber war und die Familie evakuiert wurde, erlaubten sie der Frau nicht, den jungen Mann mitzunehmen: „Sie sperrten ihn in ein Zimmer und sagten, sie würden sich um ihn kümmern. Ab und zu kam ein Soldat herein und schrie den 24-Jährigen an, er solle ruhig sein, dann kam ein Arzt und der junge Mann beruhigte sich, fügt die Frau hinzu: „Vielleicht haben sie ihm ein Beruhigungsmittel gegeben“. Die Mutter wurde zusammen mit den anderen gezwungen, ihr Haus zu verlassen: Die geschlossene Tür und die Schmerzensschreie, die aus ihr dringen, sind das letzte Bild, das Nabila Ahmed Bhar von ihrem Sohn Mohammad hat.

Traurige Gewissheit erst nach einer Woche

Die Belagerung dauerte weitere sieben Tage. Erst nach dieser Woche konnte die Familie in ihr Haus zurückkehren. Die Mutter war überzeugt, dass sie bis dahin nach Neuigkeiten über ihren Sohn Muhammed fragen konnte, um zu erfahren, wie es ihm ging und ob er behandelt worden war. Doch ihre Hoffnung währte nur so lange, wie sie brauchte, um die Schwelle des Hauses zu überschreiten. Muhammed hatte keine Hilfe vom israelischen Militär erhalten, er war einfach in dem Raum, in dem er eingesperrt war, zurückgelassen worden, qualvoll, blutüberströmt und unter Schmerzen. Als seine Familie nach Hause zurückkehrte, fanden sie ihn immer noch dort vor: „Er lag auf dem Bauch, sein Körper war am Verwesen und Maden hatten begonnen, sein Gesicht zu fressen“, sagte sein Bruder Jebril, der als erster zum Haus zurückkehrte und den Leichnam fand. „Ich kann mir nicht vorstellen, was sie ihm angetan haben oder wie sie ihn so sterben lassen konnten“, fügte seine Mutter hinzu.

Dieser äußerst brutale Vorfall hat auch Eingang in die englischsprachige Wikipedia gefunden, woraus noch zu entnehmen ist, dass Bhar neben dem Down-Syndrom auch an Autismus litt. Er hing sehr an seiner Mutter, die 2002 Witwe wurde, als ihr Mann von israelischen Truppen getötet wurde. Der Mord an Mohammad Bhar löste in den sozialen Medien Empörung aus, und seine Familie forderte eine Untersuchung seiner Ermordung. Das israelische Militär teilte auf BBC-Anfrage mit, dass es den Berichten nachgehe. Eltern aus Israel, deren Kinder das Down-Syndrom haben, sollen in Tel Aviv nach den Berichten über seinen Tod protestiert haben.

Quellen: CorriereDellaSera / IlFattoQuotidiano / Wikipedia

Arbeiten am gefährlichsten Wildbach Österreichs

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Der Bretterwandbach in Matrei in Osttirol gilt als Österreichs gefährlichster Wildbach und erfordert ständige und kostspielige Schutzmaßnahmen, die seit der Kaiserzeit durchgeführt werden. Aufgrund der hohen Gefahr arbeiten nur wenige Personen vor Ort, und bis 2037 sollen weitere Schutzbauten für sieben Millionen Euro saniert werden.

Lienz. Der Bretterwandbach in Matrei in Osttirol stellt eine ständige Baustelle dar. Bereits in der Kaiserzeit begann man mit umfangreichen Schutzmaßnahmen, die nun für sieben Millionen Euro erweitert und instandgehalten werden müssen.

Hans Peter Pussnig, Projektleiter der Wildbach- und Lawinenverbauung in Osttirol, erklärt, dass die zahlreichen Vermurungen durch die sogenannte Bretterwand, einen brüchigen Fels oberhalb des Ortes, verursacht werden: „Wenn da Niederschlag fällt, dann haben wir sehr hohe Abflussraten. Beinahe 100 Prozent des Abflusses, der auf die Felsoberfläche auftrifft, kommt unten an und mobilisiert dort das dortige labile Material – bis ganz zum Ort.“

Nur drei Menschen dürfen vor Ort arbeiten

Derzeit werden unter höchster Gefahr zwei Geschiebesperren im obersten Bereich errichtet. Die Gefahr bei den Arbeiten ist so groß, dass nur drei Personen vor Ort arbeiten dürfen. Die aktuellen Schutzbauten werden in Stahlbauweise errichtet, um die Zeit, die im Gefahrenbereich verbracht werden muss, so kurz wie möglich zu halten.

Pussnig erklärte, dass sämtliche Vorkehrungen getroffen werden müssten, um die Arbeiter nicht zu stark zu gefährden. Daher würden Bautypen verwendet, die schnell, sicher und wirkungsvoll errichtet werden können. Bis 2037 sollen weitere Schutzbauten für sieben Millionen Euro saniert werden.

Matrei in Osttirol wurde bisher 27 Mal vom Bretterwandbach heimgesucht. Seit dem 14. Jahrhundert gab es immer wieder Tote und Verletzte, und die Schäden waren enorm. Bereits in der Monarchie begann man, den gefährlichsten Wildbach Österreichs zu sichern: 168 Sperrbauten wurden errichtet, um die abfallenden Hänge zu stabilisieren und Geröll im Notfall aufzufangen. Diese Arbeiten sind immer noch im Gange.

Quelle: ORF

Ölarbeiterstreik im Iran

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Teheran. Seit mehreren Wochen streiken über 20.000 Ölarbeiter im Iran. Hinter dem Streik steht eine inoffizielle Gewerkschaft, zu deren Forderungen unter anderem die Eliminierung von Subunternehmern und Auftragnehmern aus der Branche gehört.

Seit Mitte Juni streiken Ölarbeiter bei über 100 verschiedenen Unternehmen im Gas- und Ölsektor im Iran. Der Streik ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Regierung ihre Versprechen nicht eingehalten hat. Die Streikenden fordern aber auch die Abschaffung von Subunternehmern und anderen Zwischenhändlern in der Branche sowie höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Mit anderen Worten: Die gleichen Forderungen, die von Arbeitern auf der ganzen Welt gestellt werden.

Der Streik zeigt, dass sich die Arbeiterinnen und Arbeiter auch unter sehr schwierigen Bedingungen und starker Unterdrückung organisieren und im Kampf vorankommen können. Ein solcher organisatorischer Fortschritt ist für die iranische Arbeiterklasse und ihren Kampf für ein besseres Leben von entscheidender Bedeutung. Die iranische Tudeh-Partei brachte schon früh ihre Unterstützung für die streikenden Arbeiter zum Ausdruck.

Quelle: RikpunKt

Israel lehnt palästinensischen Staat kategorisch ab

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Jerusalem. Am Mittwoch wurde im israelischen Parlament, der Knesset, eine Resolution verabschiedet, die bekräftigt, dass Israel die Existenz eines eigenständigen palästinensischen Staates kategorisch ablehnt.

Im beschlossenen Antrag heißt es: „Die Knesset lehnt die Schaffung eines palästinensischen Staates westlich des Jordans entschieden ab. Die Schaffung eines solchen Staates im Herzen Israels wäre eine existentielle Gefahr für den Staat Israel und seine Bürger, würde den israelisch-palästinensischen Konflikt verewigen und die Region destabilisieren“. Damit erhebt Israel Anspruch auf das gesamte Westjordanland sowie den Gazastreifen – Gebiete, die eindeutig nicht der israelischen Nation zugehörig sind, Gebiete in denen die einheimische palästinensische Bevölkerung (noch) nicht mehrheitlich vertrieben wurde. Es heißt weiter: „Es wäre nur eine Frage der Zeit, bis Hamas den palästinensischen Staat übernehmen und ihn in Zusammenarbeit mit der vom Iran angeführten Achse in eine radikalislamische Terrorbasis zur Liquidierung des Staates Israel verwandeln würde“. 

Die Resolution ist wesentlich radikaler als ein früherer Beschluss der Knesset vom Februar dieses Jahres. Damals hieß es lediglich, dass ein dauerhaftes Abkommen mit den Palästinensern ausschließlich durch direkte Verhandlungen zwischen den beiden Seiten erreicht werden könne. Die Knesset lehne jeden Versuch ab, Israel „die Schaffung eines Palästinenserstaates aufzuzwingen, der nicht nur keinen Frieden bringen, sondern den Staat Israel gefährden würde“. 

Damals waren 99 Abgeordnete für die Resolution. Dieses Mal haben der Resolution 68 Abgeordnete zugestimmt, neun waren dagegen und 43 enthielten sich, darunter auch Premierminister Netanjahu. Dieser kann sich international nun weiterhin als grundsätzlich offen für eine Zweistaatenlösung (eine im Sinne Israels) präsentieren, während die Angriffe im Gazastreifen zunehmen und humanitäre Hilfe unmöglich wird. 

Die ersten internationalen Kritiken an der Knesset-Resolution, auch aus westlichen Staaten, gibt es bereits. Die USA würden weiterhin alles tun, um eine Zweistaatenlösung zu erreichen, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Kirby, in Washington. Eine Kritik am israelischen Genozid in Gaza, am Apartheid-System, an der illegalen Siedlungspolitik gab es nicht. Was die USA tatsächlich interessiert, ist eine Beruhigung der Situation zwischen Israel und einigen arabischen Nachbarn, vor allem aber Saudi-Arabien.

Saudi-Arabien könnte seine Beziehungen zu Israel vor der eigenen Bevölkerung und den arabischen Nachbarstaaten wohl zu normalisieren rechtfertigen, wenn es einen palästinensischen Staat in der Region gibt, selbst wenn es eine Zweistaatenlösung im Sinne Israels ist und das Apartheidsystem weiter besteht. 

Auch der österreichische Außenminister Schallenberg (ÖVP) bezeichnete die absolute Monarchie Saudi-Arabien, eine despotische Diktatur, in der Auspeitschung, Steinigung und die Todesstrafe gängige Rechtsmittel sind, als „Ordnungsmacht in einer turbulenten Region“. „Genau solche Stimmen braucht es in der Region“, so Schallenberg im Mai dieses Jahres. Die Gründe für diese „netten Worte“ sind ökonomischer Natur. Saudi-Arabien ist ein wichtiger Handelspartner Österreichs – Das Handelsvolumen konnte im letzten Jahr auf 980 Millionen Euro gesteigert werden. 

Im Rahmen der sogenannten „Vision 2030“ Saudi-Arabiens sehen die USA, wie auch Österreich, Chancen für Investitionen im Bereich des Tourismus sowie neuer Energien und sogenannter „grüner Technologien“.

Quelle: Junge Welt/Deutschlandfunk/Der Standard/BMEIA

Studierendenproteste in Bangladesch: Zwischen 30 und 40 Tote

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In Bangladesch wurden Proteste von Studierenden, die gegen eine Quotenregelung demonstrierten, von der Polizei mit Tränengas beantwortet, wobei inzwischen etwa 30 Menschen getötet worden sind. Die Regierung setzte mobile Internetdienste aus und schloss alle Universitäten, während internationale Organisationen zur Gewaltfreiheit aufriefen.

Dhaka. Die Polizei feuerte am Donnerstag Tränengas ab, um Demonstrantinnen und Demonstranten in Bangladesch zu zerstreuen, während die Behörden einige mobile Internetdienste einstellten. Am Freitag wurden drei Menschen getötet, als die Polizei trotz eines Verbots öffentlicher Versammlungen gegen die von Studentinnen und Studenten angeführten Proteste gegen die staatliche Stellenvergabe vorging. Auch der Telekommunikationsverkehr war unterbrochen, und die Nachrichtensender im Fernsehen wurden abgeschaltet. Die Behörden hatten am Vortag einige Mobiltelefondienste unterbrochen, um die Unruhen zu unterdrücken.

Studierende, die die Abschaffung einer Quote von 30 Prozent der Reservierungen für die Familien derjenigen fordern, die im Unabhängigkeitskrieg von 1971 gegen Pakistan gekämpft haben, wurden dabei in Straßenschlachten in Mitleidenschaft gezogen. Ihre Forderung nach einem landesweiten Streik, fand indes wenig Resonanz.

Drei Studenten in Zusammenstößen getötet

Auslöser der Gewalt waren landesweite Zusammenstöße zwischen Tausenden von Demonstrantinnen und Demonstranten und Mitgliedern des studentischen Flügels von Hasinas Regierungspartei, der Awami-Liga. Bei den Zusammenstößen am Dienstag wurden nach Angaben der Polizei mindestens drei Studenten getötet.

Die Demonstrationen verschärften sich, nachdem Hasina, die Tochter von Scheich Mujibur Rahman, der Bangladesch in die Unabhängigkeit geführt hatte, die Forderungen der Demonstrierenden zurückgewiesen hatte.

Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International sowie die Vereinten Nationen und die Vereinigten Staaten haben Bangladesch dringend aufgefordert, friedliche Demonstranten vor Gewalt zu schützen.

Tränengas gegen Blockaden

Die Polizei setzte dagegen Tränengas ein, um steinewerfende Studentinnen und Studenten zu vertreiben, die eine Hauptverkehrsstraße in der südlichen Hafenstadt Chittagong blockierten, während in den meisten Teilen des südasiatischen Landes die Mobilfunkdienste eingestellt wurden.

„Das mobile Internet wurde aufgrund verschiedener Gerüchte und der instabilen Situation in den sozialen Medien vorübergehend unterbrochen“, sagte Zunaid Ahmed Palak, der Juniorminister für Informationstechnologie, gegenüber Reporterinnen und Reportern. Die Dienste würden wiederhergestellt, sobald sich die Situation normalisiert habe, fügte er hinzu.

Die Proteste sind die erste große Herausforderung für die Regierung von Premierministerin Sheikh Hasina, seit sie im Januar bei einer von der oppositionellen Bangladesh Nationalist Party (BNP) boykottierten Wahl eine vierte Amtszeit in Folge gewonnen hat. Aus Verärgerung über die hohe Jugendarbeitslosigkeit – bei einer Bevölkerung von 170 Millionen Menschen sind fast 32 Millionen ohne Arbeit oder Ausbildung – drängen die Studierenden auf die Abschaffung der Quote von 30 Prozent für die Familien von Freiheitskämpfern.

Sporadische Zusammenstöße wurden an mehreren Orten gemeldet, als Demonstrantinnen und Demonstranten wichtige Autobahnen blockierten, während sich die Bereitschaftspolizei an mehreren Orten in Dhaka heftige Kämpfe mit den Demonstranten lieferte.

Universitäten auf unbestimmte Zeit geschlossen

Die Behörden hatten am Mittwoch alle öffentlichen und privaten Universitäten auf unbestimmte Zeit geschlossen und die Bereitschaftspolizei und die paramilitärischen Kräfte des Grenzschutzes auf die Universitätsgelände geschickt, um für Ordnung zu sorgen.

In einer Rede am Mittwoch versprach Hasina, ihre Regierung werde eine gerichtliche Kommission einsetzen, um die Todesfälle zu untersuchen, nachdem die Polizei Kugeln und Tränengas abgefeuert hatte, um die Demonstrantinnen und Demonstranten zu zerstreuen.

Am 7. August wird der Oberste Gerichtshof die Berufung der Regierung gegen ein Urteil des Obersten Gerichtshofs verhandeln, das die Wiedereinführung der 30-prozentigen Reservierung für die Familien derjenigen anordnete, die im Unabhängigkeitskrieg von 1971 gegen Pakistan gekämpft haben, fügte sie hinzu. Hasina forderte die Studierenden auf, bis zur Urteilsverkündung Geduld zu haben.

Die bengalische Zeitung Prothom Alo berichtete, der Zugverkehr sei landesweit eingestellt worden, da Demontrierende Straßen blockierten und Steine auf Sicherheitsbeamte warfen. Drei Menschen seien am Freitag getötet worden, nachdem am Donnerstag bei Gewalttaten in 47 der 64 Bezirke Bangladeschs 27 Menschen getötet und 1.500 verletzt worden waren. Die US-Botschaft in Dhaka erklärte, es gebe Berichte über mehr als 40 Tote und „Hunderte bis möglicherweise Tausende“ Verletzte in ganz Bangladesch.

Zentralbank, Polizei und Büro des Premierministers erfolgreich gehackt

Einige Analysten sind der Meinung, dass die Gewalt nun auch durch allgemeinere wirtschaftliche Probleme wie die hohe Inflation und die schrumpfenden Devisenreserven angetrieben wird. Die Proteste haben alte und heikle politische Gräben zwischen denjenigen, die 1971 für die Unabhängigkeit Bangladeschs von Pakistan gekämpft haben, und denjenigen, die der Kollaboration mit Islamabad beschuldigt werden, aufgerissen. Zu den ersteren gehört die Awami-Liga-Partei von Hasina, die die Demonstranten als „razakar“ bezeichnete – in Anlehnung an einen Begriff, der Kollaborateure aus der Zeit der Unabhängigkeit beschreibt.

Die offiziellen Websites der Zentralbank, des Büros des Premierministers und der Polizei wurden offenbar von einer Gruppe gehackt, die sich „THE R3SISTANC3“ nennt: „Operation HuntDown, Stop Killing Students“, hieß es in identischen Botschaften auf den Websites, und in purpurroten Buchstaben wurde hinzugefügt: „Es ist kein Protest mehr, sondern Krieg: „Die Regierung hat das Internet abgeschaltet, um uns zum Schweigen zu bringen und ihre Handlungen zu verbergen“, hieß es in einer weiteren Nachricht auf der Seite.

Quellen: Reuters / Reuters

Insektenstich endet tödlich – vier schwere Arbeitsunfälle

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Ein 43-jähriger Bauarbeiter starb in Paldau an einem anaphylaktischen Schock nach einem Insektenstich, während er alleine auf einer Baustelle arbeitete. Zusätzlich ereigneten sich am Mittwoch weitere schwere Arbeitsunfälle in Österreich, darunter ein Bauarbeiter, der in Treffen schwer verletzt wurde, ein Forstarbeiter in Kappl, der von einem Baum getroffen wurde, und ein 64-jähriger Arbeiter in Völs, der nach einem Sturz von einer Leiter verstarb.

Paldau/Völs/Landeck/Villach. Diese Woche ereigneten sich mehrere schwere Arbeitsunfälle in Österreich. Ein 43-jähriger Bauarbeiter starb in Paldau an einem anaphylaktischen Schock nach einem Insektenstich. In Treffen wurde ein Bauarbeiter schwer verletzt, als er aus einem Dachstuhl gerettet werden musste, in Kappl traf ein abgebrochener Baumstamm einen Forstarbeiter schwer, und in Völs erlag ein 64-jähriger Arbeiter seinen Verletzungen nach einem Sturz von einer Leiter.

Arbeiter stirbt nach Insektenstich

Am Mittwoch ereignete sich in Paldau, Südoststeiermark, ein tragischer Vorfall auf einer Baustelle. Ein 43-jähriger Arbeiter aus dem Bezirk Oberwart im Burgenland wurde von einer Biene oder Wespe gestochen und erlitt daraufhin einen anaphylaktischen Schock, den er nicht überlebte.

Der Arbeiter war alleine auf einer privaten Baustelle tätig und versiegelte einen Keller im Rohbau. Als der Hausbesitzer für eine Baubesprechung erschien, fand er den Arbeiter leblos am Boden und ohne Atemzeichen vor. Der Hausbesitzer begann sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen und alarmierte den Rettungsdienst. Trotz des schnellen Eingreifens des Notarztteams, das anderthalb Stunden lang um das Leben des 43-Jährigen kämpfte, kam jede Hilfe zu spät.

Erschreckende Statistik: 55 Tote in zehn Jahren

Die Ermittlungen ergaben, dass der Arbeiter stark allergisch auf Insektenstiche reagierte. Neben ihm wurde ein leerer Epipen gefunden, den Allergiker im Falle eines Stiches verwenden. Die Polizei bestätigte, dass der Mann bereits früher nach einem anaphylaktischen Schock intensivmedizinisch behandelt werden musste.

Laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) starben in den letzten zehn Jahren in Österreich 55 Menschen infolge von Insektenstichen. In den Jahren 2022 und 2023 wurden mit jeweils neun Toten die höchsten Zahlen der letzten Dekade erreicht. Jährlich werden zudem im Durchschnitt fast 1.200 Personen nach Insektenstichen stationär behandelt, meistens aufgrund allergischer Reaktionen.

Bauarbeiter in Treffen schwer verletzt

Am Mittwochfrüh wurde ein Bauarbeiter in Treffen am Ossiacher See schwer verletzt. Die Hauptfeuerwache Villach wurde um 8.30 Uhr alarmiert und rückte mit einer Drehleiter aus. Der schwer verletzte Bauarbeiter befand sich im Dachstuhl eines Hauses und musste nach der Erstversorgung durch den Notarzt mit einer Korbschleiftrage aus rund sieben Metern Höhe gerettet werden. Helmut Hausmann, Gruppenkommandant der Hauptfeuerwache Villach, berichtete, dass die Rettung gemeinsam mit der FF Treffen durchgeführt wurde. Der Mann wurde anschließend durch das Rote Kreuz ins LKH Villach eingeliefert.

Forstarbeiter in Kappl schwer verletzt

Am Mittwochvormittag wurde ein 51-jähriger Forstarbeiter bei Arbeiten im Gemeindegebiet von Kappl im Bezirk Landeck schwer verletzt. Der Mann arbeitete mit drei Kollegen daran, zwei angehängte Bäume aus dem Wald auf den darüber befindlichen Forstweg zu ziehen. Plötzlich brach der obere Teil eines Baumes ab und traf den 51-Jährigen, der neben den Bäumen bergwärts ging, um das Seil wieder talwärts zu ziehen. Der Arbeiter wurde mehrere Meter nach unten geschleudert und blieb mit schweren Verletzungen an einem Baum liegen. Die Polizei informierte, dass der Mann zunächst durch den Notarzt eines Rettungshubschraubers erstversorgt und dann mit einem Tau geborgen wurde. Anschließend wurde er in die Klinik nach Innsbruck geflogen.

Arbeiter nach Sturz von Leiter in Völs gestorben

Ein 64-jähriger Arbeiter erlag schließlich am Dienstagabend in der Innsbrucker Klinik seinen schweren Verletzungen, die er nach einem Sturz von einer Leiter erlitt. Der Unfall ereignete sich bei einer Anlage in Völs im Bezirk Innsbruck-Land. Der Mann führte Betonschalungsarbeiten durch und blieb nach dem Sturz regungslos auf einem Betonboden liegen. Der Bauleiter setzte die Rettungskette in Gang und leistete Erste Hilfe, bevor der Arbeiter ins Krankenhaus gebracht wurde. Der 64-Jährige verstarb dort in den frühen Abendstunden. Der genaue Unfallhergang ist noch unklar.

Quellen: ORF / ORF / ORF / ORF

45 Prozent weniger Pension für Frauen in Oberösterreich als für Männer

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Linz. Gestern, am 18. Juli war Equal Pension Day in Oberösterreich. An diesem Tag haben Männer in Oberösterreich bereits so viel Pension ausgezahlt bekommen wie Frauen erst bis Jahresende erhalten werden. Oberösterreicherinnen erhalten durchschnittlich rund 1.300 Euro Pension, Männer 2.391 Euro. Auf ein Jahr gerechnet beziehen Frauen somit um rund 15.000 Euro weniger Pension als Männer. Die sogenannte Gender Pension Gap beträgt in Oberösterreich 45,4 Prozent, aber auch bundesweit lag er zuletzt bei über 40 Prozent. Oberösterreich liegt hier im Bundesschnitt auf dem vorletzten Platz – nur in Vorarlberg ist der Unterschied noch größer. Der bundesweite Equal Pension Day fällt 2024 auf den 6. August und ist somit auch nicht mehr fern. Diese Lücke ist frappierend und wird sich leider wahrscheinlich auch nicht so bald schließen. 

Denn wenngleich in Österreich Frauen zunehmend einer Erwerbstätigkeit nachgehen, tun sie dies spätestens mit der Geburt eines Kindes in Teilzeit. Erst scheiden die Frauen im internationalen Vergleich verhältnismäßig lange aus und dann kommen sie nicht in Vollzeit zurück. Das hängt einerseits mit der ihnen gesellschaftlich zugewiesenen Verantwortung für die Sorge für das Kind und dessen Entwicklung zusammen. Andererseits ist es darin begründet, dass ca. 50 Prozent der elementarpädagogischen Einrichtungen in Österreich, als Kinderbetreuungseinrichtungen bis zum Schuleintritt, eine Vollzeitbeschäftigung gar nicht ermöglichen; Grund hierfür sind die Öffnungszeiten und auch die Schließtage. Aber es gibt auch nicht genug Plätze, in Oberösterreich und anderen Bundesländern gibt es deswegen informelle Hürden, wenn man sein Kind bereits vor dem 3. Geburtstag in Betreuung geben will, das zwingt unter den gegebenen gesellschaftlichen Verhältnissen Mütter vielfach dazu, eben doch zu Hause zu bleiben und das auch länger als eigentlich gewollt.

6 von 10 Oberösterreicherinnen arbeiten in Teilzeit. Viele von ihnen mangels eines Kinderbetreuungsplatzes. Denn gerade einmal rund 5 Prozent der Plätze für Kinder unter 3 Jahren sind in Oberösterreich vollzeittauglich. Somit ist das Problem, das zum aktuellen Gender Pension Gap führt, noch nicht einmal ansatzweise bearbeitet.

Das von der Bundesregierung geplante automatische Pensionssplitting kann für die Ungleichbehandlung im Pensionssystem keine Lösung sein, da es das Haushaltseinkommen nur innerhalb der Familie anders verteilt, weibliche Altersarmut jedoch nicht nachhaltig bekämpft. Außerdem richtet es sich nur an traditionelle Familien und vergisst völlig auf andere Familienformen, etwa Patchworkfamilien oder Alleinerzieherinnen kritisiert die Arbeiterkammer Oberösterreich.

Lithium, Chips und die EU

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Die EU strengt sich an, um Zugriff auf wichtige Rohstoffe und technischen Fortschritt zu erzielen. Hierbei ist technische Entwicklung und der Lithiumabbau zentral für die zukünftigen Entwicklungen.

Die sich zuspitzenden innerimperialistischen Widersprüche führen zur verstärkten militärischen und wirtschaftlichen Konfrontation zwischen den sich herausbildenden Blöcken. Die Verfügbarkeit von Rohstoffen spielt dabei eine außerordentliche Rolle, um gegen Konkurrenten bestehen zu können. Die EU ist aktuell damit konfrontiert, dass sie teilweise mit der technischen Entwicklung in der aktuellen Phase des Kapitalismus kaum mehr schritthalten kann und somit von anderen imperialistischen Staaten wie den USA oder China abgehängt wird und abhängig ist. Eines dieser Felder hierfür ist die Chip-Entwicklung. Mit Initiativen wie „Silicon Europe“ und das österreichische „Silicon Alps“ soll dem entgegen gesteuert werden, Subventionen durch EU und Staat inklusive.

Chipproduktion und „grüne Transformation“

Silicon Europe ist ein transnationales Bündnis mit Zugang zu den fortschrittlichsten Technologien und Fachkenntnissen in allen Bereichen der Wertschöpfungskette von Elektronik und Software. Es besteht seit 2015 aus zehn lokalen europäischen Clustern – also Zusammenschlüssen aus Unternehmen und Wissenschaft -, um die EU zum „weltweit führenden Zentrum für innovative Elektronik- und Software-Technologien“ zu machen. Es geht um die Bereiche digitale Technologien und IoT (Internet of Things), wie Mikro- und Nanoelektronik, Photonik, IKT und Software.

Der Silicon Alps Cluster ist Teil von Silicon Europe und im Bereich Elektronik- und Mikroelektroniksektor mit regionalem Fokus auf den Süden Österreichs angesiedelt. „Die übergeordneten Ziele [des öffentlich geförderten Bündnis] sind die Stärkung der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der Partner, die Wertschöpfung im Süden Österreichs, die Förderung der internationalen Sichtbarkeit der Region und die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit.“ Hierbei werden digitale und nachhaltige Transformationen, also die grüne Transformation ins Zentrum der Diskurse gestellt, um zu verdecken, was die eigentlichen Triebkräfte sind.

Lithiumabbau in Europa, statt Abhängigkeit von China

Die EU ist darüber hinaus Berichten zufolge mit mittelfristigen Engpässen bei der Versorgung mit Metallen wie Lithium konfrontiert. Hier spielt die vermeintlich grüne Transformation eine Rolle, der Rohstoffbedarf wird in diesem Bereich stark steigen, um etwa Energiewirtschaft und Verkehr umzugestalten, Elektrofahrzeuge, Batterien, Photovoltaikanlagen, Windräder und Wasserstofftechnologien benötigen mehr Metalle. Vor diesem Hintergrund ist es wenig überraschend, dass man in Zeiten der zunehmenden innerimperialistischen Widersprüche innerhalb der EU versucht, sich diese Rohstoffe zu sichern. In Kärnten, in Wolfsberg, soll der Abbau des begehrten Stoffes ab 2025 stattfinden. European Lithium hat sich entsprechende Lizenzen auf der Koralm gesichert, ironischerweise ist European Lithium ein australischer Konzern. Freie Fahrt für den Bau des Bergwerkes gibt es aber noch nicht. Vor Ort kommt gerade Widerstand gegen das Projekt auf.

Parallel hat nun Serbien ein Abkommen mit der EU zum Lithiumabbau getroffen. Damit sichert sich die imperialistische Allianz der Europäischen Union nun Zugriff auf einen Rohstoff, der aktuell in Europa selbst noch nicht abgebaut wird und vor allem aus China bezogen wird.

Serbiens Regierung und EU-Kommissionsvizepräsident Maros Sefcovic unterzeichneten in Belgrad eine entsprechende Absichtserklärung. Milliardeninvestionen werden sich erhofft und der Bundeskanzler der BRD, Olaf Scholz (SPD) – der wohl nicht zufällig vor Ort war – sicherte dem serbischen Präsidenten Vucic Unterstützung mit Blick auf den Umweltschutz zu. Europa bekommt laut Vucic das Vorkaufsrecht für den begehrten Rohstoff. Die EU versucht so im imperialistischen Weltsystem wieder Boden gutzumachen.

Quelle: Silicon Europe/Silicon Alps/Future Zone/Future Zone/ORF

Boeing-Beschäftigte stimmen für Streikmandat: Forderung nach 40% Lohnerhöhung

Die Beschäftigten des Boeing-Werks in Washington haben mit über 99 Prozent für ein Streikmandat gestimmt, um eine Lohnerhöhung von 40 Prozent durchzusetzen, während sie auf die Verhandlungen mit dem Flugzeughersteller warten. Diese Abstimmung erfolgt inmitten einer Krise bei Boeing, die durch Wettbewerbsdruck von Airbus und technische Probleme mit dem 737 MAX-Jet verschärft wird.

Seattle. Die Beschäftigten eines Boeing-Werks im US-Bundesstaat Washington haben nach Angaben ihrer Gewerkschaft vom Mittwochabend mit mehr als 99 Prozent für ein Streikmandat gestimmt, da sie in ihrer ersten vollständigen Verhandlung mit dem Flugzeughersteller seit 16 Jahren eine Lohnerhöhung von 40 Prozent anstreben.

Zuvor hatten sich viele der schätzungsweise 30.000 Beschäftigten, die Boeings 737 MAX und andere Jets bauen, zur Urabstimmung im T‑Mobile Park in Seattle eingefunden, obwohl sie nicht streiken können, bevor ihr Vertrag am 12. September ausläuft. Der Gewerkschaftsvorsitzende Jon Holden von der International Association of Machinists and Aerospace Workers (IAM) sagte, dass schlechte Entscheidungen auf der Führungsebene von Boeing den Lebensunterhalt der Beschäftigten gefährden.

„Unsere Arbeitsplätze, unser Erbe und unser Ruf stehen jetzt auf dem Spiel“, so Holden in einer Erklärung.

Obwohl die Abstimmung als verfahrenstechnisch angesehen wird, organisierte die Gewerkschaft die Veranstaltung mit Musik, Reden, einem Motorradkonvoi und Schildern mit Slogans wie „kein Lohn, keine Flugzeuge“. Das Votum für ein Streikmandat setzt Mittel frei für den Fall, dass sich die Mitglieder später für einen Streik entscheiden.

„Jeder im Betrieb zeigt, dass wir als Gewerkschaft, als Gruppe zusammenstehen“

Die IAM, die die Boeing-Beschäftigten vertritt, hat erklärt, dass die finanziellen und produktionstechnischen Herausforderungen des Unternehmens nichts an der Bereitschaft der Beschäftigten ändern werden, im Bedarfsfall zu streiken.

Der Luft- und Raumfahrtmechaniker Heath Hopkins sagte, dass viele der Arbeiterinnen und Arbeiter, die sich Sorgen um ihre Renten und andere Probleme machen, laut werden und auf Materialien in ihren Fabriken hämmern, um auf die Situation aufmerksam zu machen.

„In meiner Werkstatt wird es jede Stunde laut“, sagte Hopkins am Rande der Veranstaltung am Mittwoch. „Man muss sich Ohrstöpsel reinstecken.“

„Im Grunde genommen zeigt jeder im Betrieb, dass wir als Gewerkschaft, als Gruppe zusammenstehen. Wir sind bereit zu streiken, wenn es nötig ist.“

Krise bei Boeing

Die Gespräche bei Boeing finden zu einem Zeitpunkt statt, an dem der US-Flugzeughersteller gegenüber dem Konkurrenten Airbus an Boden verliert und eine Krise bewältigt, die ausgebrochen ist, nachdem am 5. Jänner ein Türstöpsel in einem 737 MAX-Jet der Alaska Airlines mitten in der Luft explodiert war. Der Flugzeughersteller steht auch vor anderen Problemen.

Boeing hat mehr als 66.000 Beschäftigte, die im Bundesstaat Washington leben und an Programmen wie den Großraumflugzeugen MAX, 767 und 777 arbeiten, was den größten Anteil der weltweiten Belegschaft des Unternehmens ausmacht.

Boeing hat kürzlich erklärt, dass es sich des Betrugs schuldig bekennen würde, um eine Untersuchung des US-Justizministeriums im Zusammenhang mit zwei 737 MAX-Abstürzen aus den Jahren 2018 und 2019 zu beenden, bei denen insgesamt 346 Menschen ums Leben kamen, so die Regierung in einer Gerichtsakte Anfang dieses Monats.

Quelle: Reuters

Junge Menschen kämpfen mit steigenden Kosten und Schuldenfalle

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Junge Menschen sind besonders von steigenden Kosten betroffen und geraten oft in finanzielle Schwierigkeiten, wie eine Umfrage der Arbeiterkammer zeigt; viele haben ihre Ersparnisse aufgebraucht und sind stark in der Schuldnerberatung vertreten. Simon Kirschner von der Schuldenberatung betont die Wichtigkeit, Ausgaben dem Einkommen anzupassen und bei finanziellen Problemen schnell professionelle Hilfe zu suchen.

Eisenstadt. Die steigenden Kosten belasten junge Menschen besonders stark, wie eine aktuelle Umfrage der Arbeiterkammer (AK) unter 16- bis 29-Jährigen zeigt. Viele müssen Einsparungen vornehmen, und einige geraten in die Schuldenfalle.

Laut einer Umfrage der Arbeiterkammer haben 43 Prozent der Befragten ihre Ersparnisse aufgebraucht. Viele reduzieren ihre Ausgaben, insbesondere bei Lebensmitteln oder Urlauben. Deshalb ist die Altersgruppe bis 30 auch stark bei der Schuldnerberatungsstelle in Eisenstadt und Oberwart vertreten.

Durchschnittlich Schulden von über 111.000 Euro

In diesem Jahr gab es bisher insgesamt 304 Erstkontakte, von denen 22 Prozent von Personen unter 30 Jahren stammten. Die häufigsten Ursachen dafür sind unangemessenes Konsumverhalten, der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung, die Aufgabe einer Selbständigkeit oder Arbeitslosigkeit. Laut der Servicestelle haben die Klienten durchschnittlich Schulden von über 111.000 Euro.

Wenn man den Alltag finanziell nicht mehr bewältigen kann, sollte das ein Warnsignal sein, erklärt Simon Kirschner von der Schuldenberatung. Man sollte die Ausgaben und Verpflichtungen im Verhältnis zum Einkommen betrachten und versuchen, drei Monatsgehälter als Reserve zu haben, um unvorhergesehene Ereignisse wie einen plötzlichen Jobverlust abfangen zu können. Erkennt man, dass die finanzielle Situation problematisch wird, sollte man schnell professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, so Kirschner.

Quelle: ORF