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Hamsters on a Plane

Raus aus dem Hamsterrad! Artgerecht ist nur die Freiheit! – Auf den Azoren kapern 132 entflohene Hamster ein Flugzeug. Dass sie sich damit nach Madagaskar absetzen oder gar die Weltherrschaft an sich reißen wollten, dürften indessen nur Gerüchte sein.

Ponta Delgada/Lissabon. Man kennt ähnliche Szenarien von beklemmenden Klassikern der Genreunterhaltung: Wenn ein isoliertes Fahrzeug von einer gefährlichen Spezies heimgesucht wird, drohen Chaos, Ausweglosigkeit und Tod: “Snakes on a Plane”, “Snakes on a Train”, “Flight of the Living Dead”, Alien vs. Sigourney Weaver, Nosferatu auf der Empusa oder Tribbles auf der USS Enterprise. Keine Fiktion: Auf einem portugiesischen Flugzeug sorgte vergangene Woche eine Horde Hamster für rasche Eskalationen.

Ein Airbus A321 der portugiesischen TAP Air war auf der Azoreninsel Sao Miguel gelandet und sollte eigentlich fast umgehend nach Lissabon zurückkehren. Der Passagierjet hatte jedoch eine gefährliche Ladung im Frachtraum – und die hatte sich selbstständig gemacht. Nicht weniger 132 Hamster waren aus ihrem Transportkäfig entkommen und hatten sich klammheimlich im Flugzeug ausgebreitet. Bemerkt wurde das erst, als die für Tierhandlungen bestimmten Boxen beschädigt und leer aufgefunden wurden. Die Hamster waren offenkundig kollektiv ausgebrochen, im Gegensatz zu den ebenfalls transportierten Frettchen und Vögeln.

Für ein Flugzeug ist das natürlich eine potenziell gefährliche Situation. Die kleinen Nager kommen so gut wie überall hin – und jedes Kabel, das von den Tieren angenagt und beschädigt wird, könnte den Jet bei seiner nächsten Reise zum Absturz bringen. Daher musste der Airbus drei Tage am Boden bleiben – bis alle Hamster wieder eingefangen sowie sämtliche Kabel und Komponenten auf Schäden überprüft waren. Nachdem Jagd und Kontrolle erfolgreich beendet waren, erfolgte er Flug nach Portugal ohne Zwischenfälle.

Nebenher darf man im 21. Jahrhundert freilich auch mal überlegen, ob nur mäßig als Haustiere geeignete Tiere wie Hamster, Frettchen und Vögel wirklich tausende Kilometer mit dem Flugzeug transportiert werden müssen, damit man sie mitten im Atlantik in Käfige sperrt – ganz ungeachtet der Gefahren eines konzertierten Ausbruchs.

Quelle: Der Standard

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