HomePanoramaKZ-Gedenkstätte Buchenwald wird mit Hassnachrichten überflutet

KZ-Gedenkstätte Buchenwald wird mit Hassnachrichten überflutet

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gedenkstätte Buchenwald müssen derzeit teils haarsträubende Beschimpfungen ertragen, nachdem dort die gesetzlich vorgeschriebene 2‑G-Regel umgesetzt wurde.

Weimar/BRD. Nachdem die Gedenkstätte Buchenwald für die Ausstellungen und die Besucherinfo die in Deutschland gesetzlich vorgeschriebene 2‑G-Regel umgesetzt hatte, wurde sie mit zahlreichen Hassmails bedacht. Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, kommentierte nun die besorgniserregenden Nachrichten: „Die Aggressivität, die uns entgegenschlägt, zeugt von einer erschreckenden Verrohung.“ Besonders widerlich sei dabei insbesondere die Gleichsetzung der Corona-Schutzmaßnahmen mit den Verbrechen des NS-Faschismus, so Wagner.

NS-Gleichsetzungen, wie die haarsträubende Behauptung, Ungeimpfte seien die „neuen Juden“ und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gedenkstätte wären „Nazis, Faschisten und neue Dr. Mengeles“, würden nicht nur den Nazi-Faschismus verharmlosen, sondern auch dem Geschichtsrevisionismus und antisemitischer Hetze in die Hände spielen. „Die Zugangsbeschränkung zur Ausstellung für freiwillig Ungeimpfte ernsthaft mit der rassistisch und antisemitisch motivierten Mordpolitik der Nazis gleichzusetzen, ist hanebüchen“, zeigt sich Wagner bestürzt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssten zudem massive Beschimpfung auch per Telefon ertragen, heißt es auf der Webseite der Gedenkstätte.

Die Gedenkstätte verwies darauf, dass die 2‑G-Regel, die auf parlamentarischen Beschlüsse fuße, nur für die Ausstellungen und die Besucherinfo im Innenbereich gelte, die Außenbereiche – darunter das Gelände des ehemaligen Lager, das Mahnmal am Glockenturm und die Grabanlagen – seien derzeit ohne Einschränkungen zugänglich.

Quelle: ORF

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