HomePanoramaScharfe Kritik an Gedenkstätte für Angehörige der Waffen-SS in Imst

Scharfe Kritik an Gedenkstätte für Angehörige der Waffen-SS in Imst

Der Bund Tiroler Antifaschisten fordert die rasche Entfernung des geschichtsrevisionistischen Waffen-SS-Schandmals, eine Glorifizierung des deutsch-faschistischen Terrors dürfe in Tirol keinen Platz haben.

Imst/Tirol. Im Putzenwald im Tiroler Imst befindet sich ein Ehrendenkmal für drei Soldaten. Es handelt sich dabei aber nicht nur um eines dieser mehr als fragwürdigen Kriegerdenkmäler, die an die gefallenen Wehrmachtssoldaten in den ersten beiden Weltkriegen erinnern sollen, von denen es in Österreich zuhauf gibt. An diesem Ort soll an drei langjährige Angehörige der faschistischen Waffen-SS und Totenkopf-Infanterie-Einheit gedacht werden, die sich für viele Kriegsverbrechen des deutschen Faschismus verantwortlich zeigten. Dies konnte nun durch Recherchen im Berliner Bundesarchiv herausgefunden werden. Während der Ex-FPÖ-Politiker Wilhelm Grissemann kein Problem an einer solchen geschichtsrevisionistischen Gedenkkultur findet, das Denkmal sogar regelmäßig besucht und zu aller Überdruss auch noch meint, dass man „über die Toten nur Gutes“ sagen solle, wird in Imst mittlerweile scharfe Kritik an dieser Gedenkstätte laut.

„Es hat uns betroffen gemacht, dass in Imst drei SS-Angehörigen gedacht wird – und für die tatsächlichen, wehrlosen Opfer des NS-Regimes gibt es gar nichts“, zeigte sich beispielsweise Andreas Wohlfahrter aus Imst empört. Er brachte deshalb eine kritische Zusatztafel, die zumindest die militärischen Ränge und die Zugehörigkeit der drei Soldaten zu den faschistischen NS-Organisationen anführte, an der Gedenkstätte an. Doch diese wurde bald darauf zerstört.

„In Tirol darf es keinen Platz für eine Glorifizierung des deutsch-faschistischen Terrors geben“, schließt sich Tobia Carfora, Vorsitzender des Bunds Tiroler Antifaschisten, der Kritik an und erklärt: „Das geschichtsrevisionistische Waffen-SS-Schandmal muss geschliffen werden.“ Da das Denkmal auf Gemeindegrund steht, sieht Carfora den Imster Bürgermeister Stefan Weirather (ÖVP) in der Pflicht, rasch und konsequent zu handeln.

Quelle: ORF Tirol

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