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Tirol auffallend diskriminierend am Arbeitsplatz

Gemäß einer Umfrage der AK haben rund 15 Prozent der befragten Beschäftigten in Tirol Diskriminierung am Arbeitsplatz erlebt. Dieser Prozentsatz liegt über dem Durchschnitt der Europäischen Union und über dem der anderen Euregio-Regionen Südtirol und Trentino.

Innsbruck. Die Arbeiterkammer (AK) definiert Benachteiligung oder Diskriminierung als sozial schädliches Verhalten, das von Beleidigungen über Bedrohungen, unerwünschte sexuelle Annäherungsversuche bis hin zu Mobbing und Gewalt reichen kann. Laut der Umfrage hebt sich Tirol innerhalb der Europaregion Tirol/Südtirol/Trentino mit einem Anteil von 15 Prozent der Befragten, die Diskriminierung erfahren haben, negativ ab. In der gesamten Euregio gaben neun Prozent an, im Jahr vor der Befragung Diskriminierung erlebt zu haben, während der EU-Durchschnitt bei zehn Prozent liegt, was ja ebenfalls schon einen recht hohen Prozentsatz darstellt.

Nicht nur fürs Arbeitsklima schädlich

Die negativen Auswirkungen von diskriminierendem Verhalten erstrecken sich über einen längeren Zeitraum und beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit von Unternehmen oder Organisationen, so die Arbeiterkammer (AK). Krankheitszeiten treten häufiger auf, und die Wahrscheinlichkeit eines Arbeitsplatzwechsels steigt. Daher wird Unternehmern geraten, sich darum zu bemühen, ein unterstützendes Arbeitsklima zu schaffen und diskriminierende Verhaltensweisen einzudämmen, wie es von den Partnerinstituten der Euregio empfohlen wird.

Hohe Hilfsbereitschaft unter Handwerkern

Die Hilfsbereitschaft am Arbeitsplatz in der Euregio liegt mit einem Wert von 76 auf einer Skala bis 100 praktisch auf dem EU-Durchschnitt von 77. Handwerkerinnen und Handwerker zeichnen sich mit einem Wert von 78 als diejenigen mit der höchsten Hilfsbereitschaft unter den Berufsgruppen aus. Anlagen- und Maschinenbedienerinnen und ‑bediener sowie Fachkräfte in Land- und Forstwirtschaft erreichen jeweils 73 Punkte.

Geschlecht und Bildungsabschluss spielten dabei keine Rolle, aber das Alter hatte einen Einfluss. Beschäftigte unter 35 Jahren empfanden deutlich häufiger Unterstützung am Arbeitsplatz im Vergleich zu Beschäftigten über 50 Jahren. Dies könnte strukturelle Gründe haben, da ältere Arbeiterinnen und Arbeiter häufiger in Führungspositionen sind oder als erfahrene, jedoch möglicherweise als veraltet geltende Arbeitskräfte betrachtet werden. Eine positive Auslegung könnte sein, dass ältere Beschäftigte möglicherweise weniger Hilfe benötigen, da sie bereits alle Tricks ihres Berufs kennen, so die Arbeiterkammer (AK).

Quelle: ORF

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