Wels. Nach einem Vorfall bei einem Sommerfest des Magistrats im Juli, bei dem ein Mitarbeiter mit aufgeklebtem Hitler-Bart posierte, tauchte nun ein weiteres Foto auf. Dieses zeigt mutmaßlich rechtsextreme Gesten während der Weihnachtsfeier des Magistrats – darunter den Kühnengruß und das White-Power-Zeichen.
Auf dem Bild, das am 10. Dezember bei der Weihnachtsfeier aufgenommen wurde, sind vier Männer zu sehen. Während einer das Selfie macht, zeigen die anderen drei die mutmaßlich einschlägigen Handgesten. Einer streckt den Arm zum Bildrand, eine Geste, die als Hitlergruß interpretiert werden könnte. Ein weiterer zeigt mutmaßlich das White-Power-Zeichen, der dritte den Kühnengruß. Besonders brisant: Zwei der Männer spielten bereits beim Sommerfest eine Rolle. Einer posierte damals mit Hitler-Bart, der andere ist Vizeobmann einer FPÖ-Ortspartei.
Laut FPÖ-Bürgermeister Andreas Rabl habe man das neue Foto bereits kurz nach der Weihnachtsfeier erhalten und ein internes Verfahren eingeleitet. Doch auch hier scheint die Konsequenz zu fehlen. Der Mitarbeiter, der im Juli als Hitler auftrat, erhielt lediglich eine „Alkoholberatung“, obwohl Kritiker sein Verhalten als klaren Ausdruck rechtsextremer Gesinnung einstufen. Der Dienststellenleiter, der das White-Power-Zeichen zeigte, wurde nicht wie geplant pragmatisiert – jedoch nicht aus eigenem Antrieb, sondern weil die Oppositionsparteien intervenierten.
Am Mittwoch wurde bekannt, dass in einer Parkanlage in Wels-Neustadt Hakenkreuze und der Schriftzug „Tot den Juden“ auf den Boden geschmiert wurden. Passanten berichteten, dass herbeigerufene Magistratsmitarbeiter die Entfernung der Schmierereien mit der Begründung ablehnten, keine geeigneten Mittel dabei zu haben. Erst eine Fremdfirma wurde später damit beauftragt.
Quelle: Der Standard