HomePolitikDie Jagdsaison beginnt – trotz Corona-Virus

Die Jagdsaison beginnt – trotz Corona-Virus

Ausländische Jagdpächterinnen und Jagdpächter dürfen ohne ärztliches Attest einreisen. Grenzüberschreitender Familienbesuch bleibt hingegen weiterhin schwierig.

Tirol. Während es für Menschen aus Nachbarländern durch die Covid19-Krise sehr schwierig geworden ist, ihre Familienangehörigen in Österreich zu besuchen, gibt es eine gesonderte Jagdpächterregelung für die Besserverdienenden. Diese ist vom Bundesland Vorarlberg ausgearbeitet und dann vom Gesundheitsministerium an alle Landesregierungen ausgeschickt worden. Dieser Regelung zufolge braucht es kein ärztliches Attest der Jägerinnen und Jäger, auch ist keine sonst übliche vierzehntägige Quarantänezeit vonnöten. Das Vorlegen eines Jagdpachtvertrages oder eines Wildabschussvertrages genügt.

Von rund 1300 Jagdgebieten in Tirol stehen 300 Gebiete den ausländischen Pächterinnen und Pächtern zur Verfügung – für sie bestehen keine strengen Einreisebestimmungen. Umgekehrt ist es Tirolerinnen und Tiroler nicht gestattet, ihre Verwandten beispielsweise im Deutschen Eck zu besuchen.

Es steht außer Frage, dass hierbei mit zweierlei Maß gemessen wird – wer genug Geld auf dem Konto vorzuweisen hat, braucht sich nicht um die Gesundheit der Mitmenschen zu scheren. Schließlich beginnt am 15. Mai die Jagdsaison und der Bekämpfung des Virus steht ein penibel ausgearbeiteter Abschussplan des Landesjägerverbandes im Weg. Dem Spaß am Töten von wehrlosen Tieren darf eben keine Grenze gesetzt werden – es offenbart sich damit ein durchaus übliches Leitmotiv kapitalistischer Krisenmomente: Armut und Chaos für die werktätige Bevölkerung, Brot und Spiele für die Reichen.

Quelle: ORF / ORF

- Advertisment -spot_img
- Advertisment -spot_img

MEIST GELESEN