HomePolitikNeue Skandale in der Causa Commerzialbank

Neue Skandale in der Causa Commerzialbank

Mattersburg. Rund um den Finanzskandal der Mattersburger Commerzialbank tut sich eher wenig, die Ermittlungen laufen weiterhin und befördern hin und wieder neue Tatsachen ans Tageslicht, die für sich genommen niemanden überraschen.

Worum geht es?

Zum Kontext: der burgenländische Kapitalist Martin Pucher, der nebenher glänzende Verbindungen zu Wirtschaft und Politik pflegte, erfand gemeinsam mit einem Vorstandsmitglied 30 Jahre lang Bankengeschäfte, um die Zahlen künstlich aufzubessern. die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt seit einigen Monaten gegen 30 Beschuldigte, unter denen sich 10 Unternehmen befinden. Insgesamt erfanden Pucher & Co. 700 Millionen Euro der mit 900 Millionen Euro dotierten Bilanzsumme. Die eingeleitete Insolvenz umfasst Forderungen in Höhe von 820 Millionen Euro und mehr als 400 Gläubiger. Die Zeitung der Arbeit berichtete damals über die Vorfälle.

Der Skandal zog immer weitere Kreise: nicht nur, dass der hiesige Fußballverein SV Mattersburg in den Abgrund gerissen wurde, auch hochrangige Personen wie der Chef der Finanzmarktaufsicht (FMA) Helmut Ettl und Notenbank-Vizegouverneur Gottfried Haber sowie Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil (SPÖ) sind ins Fadenkreuz der WKStA geraten. Bekanntermaßen haben Prüfer der Österreichischen Nationalbank im Sommer 2015 vor Ort Nachforschungen angestellt, nachdem die FMA von einem Whistleblower detaillierte Informationen erhielt, wonach in der Commerzialbank mit Malversationen in Höhe von 50 Millionen Euro jongliert werden. Hemut Ettl und Gottfried Haber wird vorgeworfen, sie beim U‑Ausschuss des burgenländischen Landtages Falschaussagen gemacht.

Bestechungen und Erpressungen

Nun behauptet Pucher, dass schon lange Gerüchte in der Bank kursierten, dass mit manchen Konten etwas nicht stimmen könne. Als ein „wichtiger Mitarbeiter“ – so der Wortlaut Puchers – gekündigt wurde, habe dieser in quasi erpresst, 15 Monatsgehälter Abfertigung zu erhalten, statt dem, was ihm eigentlich zustand. Der Mitarbeiter konfrontierte Pucher mit den Gerüchten und benutzt diese angeblich als Druckmittel, zumindest retrospektiv wirkte dieses Vorgehen wie Erpressung, meinte Pucher bei der Beschuldigtenvernahme. Wie sich die Dinge auch immer zugetragen haben, bleiben nach wie vor offene Fragen.

Quelle : Standard

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