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„Solarschafe“ kommen nach Wien-Donaustadt

Wien Energie errichtet in Wien-Donaustadt eine der größten Photovoltaik-Anlagen Österreichs. Die gesamte Fläche von 12,5 Hektar wird gleichzeitig als Weidefläche für Schafe genutzt werden, ein Teil außerdem mit bifazialen, also doppelseitigen PV-Modulen ausgestattet und so für Ackerbau nutzbar gemacht.

Wien. Das zur Wien-Holding der Stadt Wien gehörende Unternehmen Wien Energie errichtet in Wien-Donaustadt auf einer ehemaligen Schotterdeponie der Stadt in Zusammenarbeit mit der städtischen Müllabfuhr MA 48 und dem Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien (MA 49) die aktuell größte Agrar-Photovoltaikanlage Österreichs. Auf dem „Schafflerhof“ wird künftig gleichzeitig umweltfreundlicher Strom für tausende Wiener Haushalte erzeugt und auch Landwirtschaft betrieben. Zwischen den 25.780 Photovoltaik-Modulen werden 150 Jura-Schafe weiden, auch Ackerbau ist angedacht. Die PV-Anlage ist als Agrar-Photovoltaik konzipiert.

Insgesamt wird die Anlage im Jahr 13 Gigawattstunden Sonnenstrom erzeugen und dabei 4.500 Tonnen CO2 einsparen. Die Inbetriebnahme ist bis Ende des Jahres geplant.

150 „Solarschafe“

150 Jura-Schafe werden von April bis Oktober die Fläche beweiden und als wandernde „Rasenmäher“ den maschinellen Grünschnitt ersetzen. Das vermeidet Staubentwicklung und Steinschlag, der bei einer herkömmlichen Mahd passieren kann. Zusätzlich wird der Boden geschont und natürlich gedüngt, das führt wiederum zu mehr Artenvielfalt unter dem Sonnenkraftwerk.

Um den Schafen eine optimale Weidefläche zu bieten, werden spezielle Vorkehrungen getroffen: Weidesaat wird ausgesät, die Photovoltaik-Module werden leicht erhöht montiert und sämtliche elektrische Komponenten gut geschützt. Die Module dienen den Schafen als Schutz vor Sonne und Wind, ein zusätzlicher Unterstand ist nicht notwendig. Betreut werden die Schafe von ihrem Schäfer, der täglich nach den Tieren schaut.

Ackerbau in Kombination mit senkrechten Solarmodulen

Neben klassischen Photovoltaikmodulen werden auch 500 bifaziale, also doppelseitige, Module verbaut. Diese werden senkrecht und in Ost-West-Ausrichtung errichtet. Zwischen den Modulreihen ist hier der Anbau von Getreide oder Gemüse und die Bewirtschaftung mit Traktoren wie auf einem normalen Feld möglich. Damit kann die Fläche doppelt und um 60 Prozent effizienter genutzt werden. Eine ähnliche Anlage hat Wien Energie bereits im Vorjahr in Guntramsdorf errichtet, der Anlagenteil an der Schafflerhofstraße ist nun knapp zehnmal so groß.

Quelle: wienenergie

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