Salzburg. Am 9. Mai, dem Tag des Sieges über den Faschismus, versammelten sich auch heuer wieder Mitglieder und Freunde der Partei der Arbeit Österreichs und ihrer Jugendfront am Kommunalfriedhof in Salzburg, um anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung den Opfern von Krieg, Faschismus und Zwangsarbeit zu gedenken – und jenen zu danken, die für die Befreiung gekämpft haben. Das Gedenken fand am sowjetische Ehrenmal, ein Obelisk mit rotem Stern, Hammer und Sichel, das an 55 sowjetische Kriegsgefangene und Zivilpersonen erinnert, die in Salzburg zwischen 1944 und 1947 ums Leben kamen, statt.
Das Denkmal wurde am 20. Juni 1949 unter Beteiligung aller vier Besatzungsmächte feierlich enthüllt. Der damalige Landeshauptmann Josef Rehrl betonte in seiner Rede die historische Verantwortung gegenüber jenen, die zur Zwangsarbeit verschleppt, im Straßen- und Kraftwerksbau oder in der Landwirtschaft unter unmenschlichen Bedingungen ausgebeutet und oft dem Tod ausgeliefert wurden. Ob diese Verantwortung übernommen wurde sei an dieser Stelle ausgespart.
Im Rahmen der diesjährigen Kundgebung, organisiert von der Partei der Arbeit und der Jugendfront, wurde besonders die Rolle der Sowjetunion bei der Zerschlagung des deutschen Faschismus hervorgehoben. In den Beiträgen wurden nicht nur die Rotarmisten gewürdigt, die unter anderem in Stalingrad, Kursk, Wien oder Berlin kämpften – auch an den Widerstand in Österreich selbst wurde erinnert: an die mutigen Kommunistinnen und Kommunisten, die unter Lebensgefahr Sabotage leisteten, Flugblätter verbreiteten und sich dem Terror der Gestapo entgegenstellten.
Gerade in Zeiten, in denen die Geschichte umgeschrieben und der sowjetische Beitrag zur Befreiung relativiert oder gar verleumdet wird, ist das Gedenken besonders wichtig. Es geht um mehr als um Erinnerung – es geht um Konsequenzen: Der Schwur von Buchenwald, „die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln“, bleibt aktuell, und diese Wurzeln sind der Kapitalismus, der Imperialismus wie betont wurde. Darüber hinaus hieß es im Redebeitrag, dass die Befreiung kein Geschenk war – sie wurde erkämpft, mit der Waffe in der Hand, auf den Schlachtfeldern wie im Untergrund. Diese Wahrheit gilt es zu bewahren – für eine antifaschistische, friedliche und solidarische Zukunft. Die Kundgebung schloss mit einer Niederlegung am Obelisken und einer Schweigeminute.