Im Zuge einer Fahrt zum Schlachthof ereignete sich ein Unfall des Transport-LKWs, wobei fünf Insassen ums Leben kamen.
Schärding. Am vergangenen Donnerstag-Vormittag ist auf der Innviertler Straße im Bereich von Riedau (Bezirk Schärding) ein Transport-LKW mit 95 Schweinen in den Straßengraben gekippt. Der Fahrer war zunächst auf das Bankett geraten, woraufhin der Transporter zur Seite umfiel. Die Unfallursache ist noch nicht ermittelt, trotz winterlicher Bedingungen war die Straße selbst vom Schnee geräumt. Der Lenker wurde bei dem Unfall im Fahrzeug eingeklemmt und musste von der Feuerwehr geborgen werden, blieb jedoch unverletzt, wie das Rote Kreuz bekanntgab. Für fünf seiner „Fahrgäste“ kam jedoch jede Hilfe zu spät: Fünf Schweine erlagen noch an der Unfallstelle ihren schweren Verletzungen. Die restlichen 90 Tiere wurden trotz der aufwühlenden Ereignisse umgehend in ein Ersatzfahrzeug verfrachtet und plangemäß in den Schlachthof gebracht. Sie dürften inzwischen auch nicht mehr am Leben sein.
Der Zwischenfall rückt die grundsätzliche Problematik wieder in den Fokus: Zwar gibt es EU-weite Regeln für Lebendtiertransporte, doch unterliegen diese natürlich hauptsächlich wirtschaftlichen Kriterien. Die Tiere – betroffen sind v.a. Schweine, Rinder, Kälber, Puten und Hühner – werden immer noch auf engem Raum zusammengepfercht und erleiden unnötige Qualen während ihren Fahrten zu den Schlachthöfen. Oft leiden sie während den Transporten an Erschöpfung, Dehydration und Stress – selbst, wenn die unzulänglichen Gesetze eingehalten werden. Immer wieder jedoch – dies zeigen regelmäßige Anzeigen – kommt es sogar zu Verstößen gegen geltende Bestimmungen, um auf Kosten des Tierleids Zeit und Geld zu sparen. Auch wenn die Reise für die Tiere in den sicheren Tod führt, so ist es notwendig, dass die Unternehmen gewisse Mindeststandards respektieren und diese von den Behörden scharf kontrolliert werden. Aber der zuständige Minister Anschober (Grüne) hat momentan vermutlich andere Sorgen.
Quelle: ORF