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Makis Mailis verstorben

Athen. Am Mittwoch, 20. Jänner 2021, verstarb Makis Mailis nach einer längeren Phase der Krankheit. Er war Teil des Zentralkomitees und des Polit-Büros der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE). Als Leiter der Historischen Kommission der Partei hatte er sich an vielen Gelegenheiten verdient gemacht, auch das mehrbändige, bislang nur in griechischer Sprache erschienene Werk über die Geschichte der KKE entstand unter seiner Leitung. Bürgerliche Medien haben vielfältige Gründe, die Geschichte kommunistischer Parteien zu verschweigen oder ihren Beitrag für eine bessere Welt kleinzureden – es liegt an Menschen wie Makis Mailis, die keine Mühen scheuten, dass diese Geschichte erzählt werden konnte und weitergeführt werden kann.

Im Jahr 1950 geboren, fällt seine politische Aktivität in die Zeit schärfster Reaktion der Militärdiktatur. 1969 wurde er Mitglied der Kommunistischen Jugend Griechenlands (KNE) und 1974 der Kommunistischen Partei. Beide Organisationen befanden sich zu jener Zeit in der Illegalität. Mailis war nicht nur Zeuge, sondern auch aktiver Kämpfer beim Aufstand in der Polytechnischen Universität Athen gegen die Militärjunta im Jahr 1973.

In der kritischen Periode der inneren Parteiauseinandersetzungen von 1989–1991, in denen es darum ging, die revolutionäre Ausrichtung auf den Sozialismus-Kommunismus gegen eine hartnäckige revisionistische und opportunistische Ideologie zu verteidigen, blieb Makis Mailis auf dem Standpunkt des Marxismus-Leninismus. Auch durch seinen unermüdlichen politischen Beitrag konnte die KKE als selbständige Partei fortbestehen und nicht in den Sumpf des Eurokommunismus abgleiten.

Seine Schriften und historischen Beiträge sind entscheidend für das Verständnis von Strategie und Taktik der KommunistInnen in Griechenland. Seine kritische Aufarbeitung der erlebten Geschichte konnte als nach vorn treibender Impuls genutzt und wirksam gemacht werden. Ein gutes Beispiel hierfür bietet ein Auszug aus der Geschichte der KKE aus der Feder Mailis‘, der sich mit dem Phänomen des Opportunismus beschäftigt. Der gesamte Text ist auf Englisch [hier] abrufbar.

„Der opportunistische Druck ist kein Phänomen, das nur mit der spezifischen Haltung von Einzelpersonen zusammenhängt, die die Intensität des Klassenkampfes nicht ertragen können. Er ist eine ideologische politische Strömung, ein Produkt der historischen Epoche des gegenwärtigen Stadiums des Kapitalismus, dem Imperialismus. Seine materielle Grundlage findet sich einerseits in der Möglichkeit, dass Teile der Arbeiterklasse durch verschiedene von den Monopolen freigesetzte Mechanismen der Assimilation und Bestechung gekauft werden, und andererseits in der Öffnung der Arbeiterklasse für aus dem Kleinbürgertum stammende Teile. Aus diesem Grund ist der Kampf gegen den Opportunismus, wie Lenin ihn formulierte, ein integraler Bestandteil des Kampfes gegen den Kapitalismus im imperialistischen Stadium seiner Entwicklung, weil er – unabhängig von den Absichten seiner verschiedenen Ausdrucksformen – als Hindernis für die politische Emanzipation der Arbeiterklasse von der bürgerlichen Politik wirkt und sich der ideologisch-politischen Unabhängigkeit der Arbeiterbewegung entgegenstellt.

Der Kampf gegen den Opportunismus ist nicht davon abhängig, ob er sich in einer bestimmten politischen Organisation formiert oder nicht, oder von seinem parlamentarischen oder gewerkschaftlichen Einfluss. Er ist nicht als sekundäre, partielle Aufgabe oder getrennt von der Aufgabe des Kampfes gegen die bürgerliche politische Linie in all ihren Varianten und Versionen zu betrachten. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen die Unzufriedenheit und der Protest des Volkes zunehmen, besteht die Gefahr, dass das Volk in einem der alternativen Szenarien der bürgerlichen Machtausübung gefangen bleibt. Das Bemühen um die Radikalisierung und Befreiung der Arbeiterklasse und der Volksmassen von der bürgerlichen Politik hat als Vorbedingung den offenen Kampf gegen den Opportunismus.“

Mit Makis Mailis geht einer der großen Protagonisten und Strategen des Klassenkampfes in Griechenland, sein Wirken immerfort im Sinne der Arbeiterbewegung und des Sozialismus-Kommunismus dient weit über seine Landesgrenzen hinaus als Beispiel für Standhaftigkeit und intellektuelle Aufrichtigkeit des revolutionären Kaders.

Quelle: in​.gr / KKE

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