HomePolitikStraßenumbenennungen und Hakenkreuze zum 75. Jahrestag der Befreiung

Straßenumbenennungen und Hakenkreuze zum 75. Jahrestag der Befreiung

Tirol/Telfs/Sölden. Im Telfer Gemeinderat wurden am Abend des 7. Mai zwei Straßen umbenannt. Beide Verkehrswege trugen bisher die Namen von Faschisten; sie waren nach Norbert Wallner und Franz Stockmayer benannt. Beide Namensgebungen erfolgten in der Nachkriegszeit. Wenig überraschend stimmten FPÖ-Gemeinderäte gegen die längst überfälligen Umbenennungen. 

Norbert Wallner war ein Tiroler Volksliedschreiber und Lehrer. Wallner trat bereits 1936 in die damals von den Austrofaschisten verbotene NSDAP ein und schrieb unter anderem Lobeshymnen auf Adolf Hitler und das deutsche Volk. Er gab außerdem Schriften wie „Wir stehn im Morgenrot. Lieder der kämpfenden Ostmark“ (1938) heraus. Franz Stockmayer war ebenfalls während der austrofaschistischen Diktatur illegaler Nazi, danach NSDAP-Ortsgruppenleiter und ab 1939 bis 1945 Telfer Bürgermeister. Einer der beiden FPÖ Mandatare stimmte gegen beiden Umbenennungen, der zweite nur gegen die Umbenennung des Norbert-Wallner-Weges.

Der Bürgermeister von Telfs betonte, dass der 75. Jahrestag der Befreiung der richtige Zeitpunkt für eine Umbenennung der beiden Straßen sei und eine Benennung nach den beiden mit dem heutigen Wissen nicht mehr geschehen würden. Zuvor hatte der Tiroler Publizist Markus Wilhelm bereits Druck gemacht.

Sölden und das Hakenkreuz

Markus Wilhelm deckt in seinem Blog dietiwag​.org auch auf, dass sich mitten in Sölden noch immer ein mehr schlecht als recht überpinseltes Hakenkreuz findet. Dieses wurde Wilhelm zu Folge in den 30er Jahren von illegalen Nazis vermutlich mit weißer Farbe aufgetragen und von Austrofaschisten mit roter Farbe überpinselt. Das Überpinseln ändert jedoch nichts daran, dass es bis heute durchschimmert. Wann es endlich entfernt wird, bleibt fraglich.

Quelle: ORF / oeml / TT / dietwiag​.org

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