Nach dem Commerzialbank-Skandal und dem Ende der SV Mattersburg übernimmt die Stadtgemeinde das Pappelstadion aus der Konkursmasse.
Mattersburg. Im Zuge der Zwangsschließung der burgenländischen Commerzialbank nach umfangreichen Bilanzfälschungen kam im Sommer 2020 auch das Aus für den Erstliga-Fußballklub SV Mattersburg: Die SVM war eng verbunden mit dem Finanzinstitut, Bankvorstand Martin Pucher fungierte auch als Vereinsobmann und „finanzierte“ ca. die Hälfte des Budgets. Der Klub musste die Bundesligalizenz zurücklegen und wurde aufgelöst.
Nun, per 31. Juli 2021, hat der SPÖ-geführte Gemeinderat von Mattersburg mit dem Pappelstadion die ehemalige Spielstätte der SVM aus deren Konkursmasse gekauft. Zwar befand sich der Grund bereits in Besitz der Gemeinde, doch die Gebäude gehörten dem Verein. Daher mussten abermals 400.000 Euro bezahlt werden, um aus der Anlage wiederum kommunales Eigentum zu machen. Als Ersatz für den liquidierten SVM war bereits im Vorjahr der neue „Mattersburger SV“ (MSV 2020) gegründet worden, um wenigsten die Nachwuchsteams weiterspielen zu lassen. Früher oder später wird sich daraus freilich auch wieder eine konkurrenzfähige Kampfmannschaft ergeben.
Ob der MSV 2020 allerdings in absehbarer Zeit eine Arena für 15.700 Zuschauer – dies entspricht ca. der Kapazität der Stadien in Wien-Favoriten, Graz oder Innsbruck – brauchen wird, ist fraglich. Ebenso, ob 400.000 Euro aus den Gemeindefinanzen einer 7.000-Einwohner-Stadt in Zeiten von Pandemie und Krise nicht vielleicht besser eingesetzt werden könnten.
Quelle: ORF