Die UN-Organisation FAO gab am vergangenen Donnerstag bekannt, dass weltweit in den vergangenen zwölf Monaten die Preise für Nahrungsmittel um 33 Prozent gestiegen sind.
Rom. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) vermerkt einen globalen Anstieg der Lebensmittelpreise. Der Lebensmittelindex, der weltweit die Preise für die am meisten gehandelten Nahrungsmittel auswertet, stieg gegenüber dem Vorjahr um 33 Prozent, wie ein Vergleich von September 2021 mit dem Vorjahresmonat ergibt. Dies bedeutet zudem ein Zehnjahreshoch bei der Teuerung im Lebensmittelbereich. Besondere Preistreiber waren laut FAO Getreide, Pflanzenöle und Zucker, also recht grundlegende Dinge im Ernährungsplan der Menschen. Dass die Lebensmittelpreise so massiv ansteigen wie seit dem Jahr 2011 nicht mehr, bestätigt die Tendenz der letzten Monate, als ebenfalls im Jahresvergleich bereits massive Teuerungen von rund 30 Prozent zu beobachten waren.
Während den bürgerlichen Ökonomen und „Analysten“ wieder einmal die Phänomene des Kapitalismus weitgehend unerklärlich bleiben oder Ausreden gesucht werden, wie unvorhergesehen Ernteausfälle oder erhöhte Nachfrage in China, ist es in Wirklichkeit ganz einfach: Die kapitalistische Krise beginnt zwar als „Überproduktionskrise“, die aufgrund zu niedriger Löhne der Realisierung der Profite einen Strich durch die Rechnung macht, doch in Folge gibt es bewusste Produktionsrückgänge, Unterversorgung und Preissteigerungen, um neue Profite vorzubereiten: Jede Krise ist für das Kapital eine Marktbereinigung, für die die Arbeiterklasse sowohl als Produzenten wie als Konsumenten die Zeche zahlen soll.
Die Verantwortung für diese Entwicklungen liegt in den Grundgesetzen des „freien Marktes“ und des Kapitalismus selbst. Eine sichere, leistbare und umfassende Lebensmittelversorgung für alle Menschen steht nicht auf der Agenda des Kapitals, sondern nur der größtmögliche Gewinn. Armut, Unterernährung, Hunger und kaum oder nicht leistbare Preise sind logische Ergebnisse des Kapitalismus, die nur mit dessen Überwindung weltweit zu beseitigen sind.
Quelle: Kurier