Durch die Verwendung von Leuchtspurmunition hat das österreichische Bundesheer in der Obersteiermark einen Waldbrand ausgelöst – übrigens nicht zum ersten Mal.
Leoben. Es muss nicht immer die vielbeschworene, aber letztlich mysteriöse „weggeworfene Zigarette“ sein – auch nicht unbedingt das unbefugte Lagerfeuer leichtsinniger Wanderer: In Österreich kann ein Waldbrand auch durch das Bundesheer ausgelöst werden. So geschehen am gestrigen Mittwoch in der Obersteiermark, konkret am Militärschießplatz Ortnerhof bei St. Michael (Bezirk Leoben). Hier haben Soldaten nicht nur mit scharfer, sondern auch mit Leuchtspurmunition geschossen – mit verheerenden Folgen: Am späteren Vormittag entzündete ein nicht ganz ausgebranntes Projektil die Vegetation hinter dem Schießstand (der anscheinend verfehlt wurde), die Flammen griffen rasch um sich und forcierten einen Wald- und Flächenbrand im trockenen, steilen Gelände – diesmal also rund 70 Kilometer südwestlich der Rax.
Jedenfalls betrug die Brandfläche bald einen Hektar – das sind 10.000 Quadratmeter –, und das schuldige Bundesheer konnte mit den Kräften vor Ort der Flammen nicht mit eigenen Mitteln Herr werden. Daher mussten 14 Feuerwehren aus der Umgebung, ein Tankwagen und zwei Hubschrauber anrücken, um den Brand effektiv zu bekämpfen und den von der österreichischen Armee angerichteten Schaden zu begrenzen. Man lernt daraus: Militärische Gefechtsübungen sind auch für die steirischen Wälder gefährlich. Das Bundesheer lernt indessen übrigens gar nichts: Am selben Truppenübungsplatz hatte bereits im April 2019 eine Signalpatrone ebenfalls einen Geländebrand ausgelöst. Das Kommando „Feuer frei!“ erhält hier offenbar eine ganz neue Bedeutung.
Quelle: Der Standard