Wien. Auch im November lag die Inflation nach Schnellschätzung der Statistik Austria im hohen Bereich, wenngleich sich mit 10,6 Prozent potenziell ein leichter Rückgang andeutet. Als Grund dafür wird eine leichte Entspannung bei den wichtigsten Inflationstreibern Haushaltsenergie und Treibstoffe genannt. Die tatsächliche Inflation lag in den vergangenen Monaten jedoch stets oberhalb der Schnellschätzung, es bleibt abzuwarten, was die wirklichen Zahlen Mitte Dezember sagen.
Um die Konsumentinnen und Konsumenten aber auch weiterhin in Kauflaune zu halten, wird von verschiedenen Unternehmen so gehandelt, dass sie die Packungsgrößen verkleinern und den Preis beibehalten. Es geht darum, dass Portionierungsgrößen von Verbrauchsgütern verkleinert werden oder das Abfüllen einer geringeren Menge stattfindet, um die Teuerung zu verbergen.
Fünf Produkte sind „foodwatch“ in diesem Zusammenhang mit einem besonders hohen Preisanstieg aufgefallen. Ein Beispiel ist Rama Original. Die Margarine-Packung ist um 50 Gramm geschrumpft und der Grundpreis seit Anfang 2022 um knapp 39 Prozent gestiegen. Die vormalige 1‑kg-Packung Ovomaltine wiegt jetzt nur noch 900 g und wurde trotzdem umgerechnet auf den Kilopreis um über 20 Prozent teurer. Auch bei Pringles, Doritos und dem Woerle Mondseer Käse hat „foodwatch“ eine deutliche Preissteigerung festgestellt, während sich der Inhalt verkleinert hat.
Es kommt also zu einer indirekten Preiserhöhung durch die sogenannte „Shrinkflation“: Der Inhalt von Lebensmittelverpackungen schrumpft, der Preis wird hingegen nicht entsprechend reduziert, mitunter aber sogar zusätzlich im scheinbar geringeren Ausmaß erhöht. Diese versteckte oder zumindest kaschierte Preistreiberei ist eine große Herausforderung für die Konsumenten und die arbeitenden Menschen, denn kommentarlos verkleinerte Packungen decken eben nicht den Bedarf.
Quelle: Statistik Austria/APA OTS/foodwatch