Die swasiländische Soldateska schikaniert weiterhin grundlos die eigene Bevölkerung und wird dafür nicht zur Rechenschaft gezogen. Ein Regime des Terrors hält sich nur durch Angst aufrecht.
Mbabane. Einen erneuten Beweis grundloser Brutalität gegen die eigene Bevölkerung lieferte am Sonntag die Soldateska von König Mswati III. Sechs Soldaten von Mswatis Armee prügelten einen Menschen grundlos halb tot, weil sein Auto an der falschen Stelle stehenblieb. Die Soldaten waren mit einem Toyota Land Cruiser mit dem Kennzeichen S196 unterwegs. Der Vorfall ereignete sich um etwa 22:30 Uhr.
Das Opfer hatte sein Auto neben dem Haupttor des Instituts für Entwicklungsmanagement in Matsapha geparkt, nachdem es nicht mehr anlief. Die Soldaten parkten neben ihm und der Mann wähnte sich bereits in Sicherheit, da er glaubte, die Soldaten wären ihm zu Hilfe gekommen. Er konnte nicht ahnen, dass er gleich von ihnen grundlos angegriffen werden würde. Der Tathergang begann mit einer Ohrfeige und der Beschuldigung, er würde einen Brandanschlag auf ein Regierungsgebäude planen. Ein reiner Vorwand, wie sich gleich herausstellte, um Frust auf der wehrlosen Zivilbevölkerung auszulassen.
Stockhiebe für ein Verbrechen, das es nicht gab
Er wandte sich gegen die Anschuldigung und versuchte den Sachverhalt zu erklären, wurde jedoch zu Boden getreten und die Soldaten reagierten sich mit ständigen Fußtritten und Stockhieben an ihm ab. Die Stöcke wurden immer wieder ausgewechselt, weil sie sich am Körper des Opfers abnützten. Ein Soldat schlug ihm mit einer Pistole auf die Stirn, dann befahlen sie ihm, das Erfrischungsgetränk zu trinken, das er im Auto hatte, um zu beweisen, dass es kein Benzin war. Die Tortur ging dann noch weiter. Nach der Folter erklärten sie ihm, dass der Angriff, den er gerade erlebt hatte, darauf zurückzuführen war, dass er auf dem Gelände des Königs geparkt hatte.
Durch die brutalen Angriffe der Soldaten erlitt der Mann Verletzungen am ganzen Körper, einschließlich der Arme, des Gesäßes und der Stirn. Er wird derzeit in einer örtlichen Gesundheitseinrichtung medizinisch versorgt, wo Tests durchgeführt wurden. Außerdem hat er eine Anzeige gegen die Armeeangehörigen erstattet.
Er berichtet außerdem, dass, als er am Montagmorgen mit einem Mechaniker zurückkam, dieselben Armeeangehörigen in einiger Entfernung von der Stelle, an der er das Auto abgestellt hatte, geparkt waren. Von dem Mechaniker erfuhr er auch, dass ein anderer Mann ebenfalls Opfer geworden war, weil er nachts auf dem Weg zu KFC war, um Essen für seine Kinder zu holen. Auch dieser Mann wurde von den Soldaten schwer verprügelt, die ihm dann das Essen wegnahmen, das er für seine Kinder gekauft hatte.
Niemals zur Rechenschaft gezogen worden
Die Kommunistische Partei Swasilands, die über diesen Fall berichtet, gibt folgerichtig der Regierung die Schuld für die Missetaten ihrer marodierenden Soldaten:
„Inmitten der politischen Unruhen, in denen die swasiländische Bevölkerung Demokratie und den Sturz des Tinkhundla-Systems fordert, greifen Mswatis Sicherheitskräfte nachts weiterhin unschuldige Swasiländer an. Das Militär steht unter dem Schutz des Systems, und keines seiner Mitglieder ist jemals für seine Verbrechen gegen das Volk zur Rechenschaft gezogen worden.
Es ist zu erwarten, dass dies auch bei diesem Verbrechen der Fall sein wird. Mswati hat die absolute Kontrolle über die Exekutive, Legislative und Judikative. Seit Juni 2021 hat er die Armee auf das Volk losgelassen und sie nicht in die Kasernen zurückgerufen.“
Quelle: Solidnet