Beim eintägigen Hungerstreik geht es um das Recht auf medizinische Behandlung durch eigene anstelle der von der Gefängnisverwaltung entsandten Ärzte und um Einsicht in die Krankenakten.
Ramla. Im berüchtigten israelischen Ramla-Gefängnis traten am Donnerstag 15 palästinensische Gefangene in einen eintägigen kollektiven Hungerstreik. Der Hungerstreik soll dazu dienen, gegen die unmenschlichen Haftbedingungen und die zunehmenden Menschenrechtsverletzungen zu protestieren, denen sie ausgesetzt sind.
Beim Ramla-Gefängnis handelt es sich um ein Hochsicherheitsgefängnis in Ramla, Israel, das vom Israelischen Strafvollzugsdienst verwaltet wird. Es verfügt über 625 Zellen, die in 15 Flügeln unterteilt sind, darunter ein Isolationstrakt für Gefangene in Einzelhaft.
Politik der medizinischen Vernachlässigung
Der Streik von den Gefangenen in der Gefängnisklinik von Ramla durchgeführt. Bevor sie sich zum Hungerstreik entschlossen, führten die Gefangenen lange Verhandlungen mit der Gefängnisverwaltung und forderten grundlegende Rechte im Einklang mit internationalen Gesetzen und den vier Genfer Konventionen über die Behandlung von Gefangenen. In einer Erklärung der Palästinensischen Häftlingsvereinigung heißt es:
„Der Streik zielt darauf ab, gegen die harten Haftbedingungen zu protestieren, da die Zahl der kranken Gefangenen gestiegen ist und die Gefängnisbehörden eine Politik der medizinischen Vernachlässigung verfolgen“.
Die Gefangenen erörtern auch Pläne, den Hungerstreik schrittweise auf andere israelische Gefängnisse, Haftanstalten und Verhörzentren auszuweiten. Eine ihrer Hauptforderungen ist das Recht auf eine spezialisierte medizinische Behandlung durch ihre eigenen Ärztinnen und Ärzte. Die israelischen Behörden gestatten den Gefangenen nämlich nicht, sich von ihren persönlichen Ärztinnen und Ärzten behandeln zu lassen. Außerdem wird ihnen der Zugang zu ihren Krankenakten verwehrt, sodass sie über ihre medizinischen Probleme im Unklaren gelassen werden.
Schwerkrank und hilflos
Palästinensischen Statistiken zufolge sind von den 4800 derzeitigen palästinensischen Gefangenen rund 700 krank oder schwerkrank und leiden an einer Reihe von Krankheiten wie Krebs, Herzkrankheiten und Diabetes.
Im Laufe der Jahre haben viele palästinensische Gefangene zu gewaltlosen Protestaktionen wie Hungerstreiks gegriffen, um die israelischen Behörden zur Achtung ihrer Rechte zu zwingen oder um gegen willkürliche Inhaftierung oder missbräuchliche Behandlung zu protestieren. Zuletzt starb Khader Adnan, der 87 Tage lang im Hungerstreik war, um gegen seine rechtswidrige Verwaltungshaft zu protestieren.
Quelle: PeoplesDispatch