HomeKlassenkampfArdo-Streik nach zwei Wochen abgebrochen

Ardo-Streik nach zwei Wochen abgebrochen

Der Streik im Ardo-Gemüseverarbeitungswerk im niederösterreichischen Groß-Enzersdorf wurde abgebrochen. Die Verhandlungen gehen weiter.

Groß-Enzersdorf. Nach fast vierzehn Tagen wurde der Streik bei der österreichischen Zweigniederlassung des belgischen Tiefkühl-Gemüseverarbeiters Ardo am Dienstag abgebrochen. Die Arbeiterinnen und Arbeiter wollten mit dem Streik eine Lohnerhöhung um zweihundert Euro netto erreichen.

Die Geschäftsführung in Groß-Enzersdorf hat selbst laut Aussagen eines PRO-GE-Vertreters gegenüber der Zeitung der Arbeit keine Verhandlungsvollmachten. Sie muss offenbar jeden Schritt mit der Konzernzentrale in Belgien abstimmen. Zuletzt hatte sie den Produktionsmitarbeitern in Einzelgesprächen eine Einmalzahlung und ein Gratis-Kebab angeboten, wenn sie unterschreiben, dass sie sich nicht mehr am Streik beteiligen werden. Dieser Druck auf die Einzelnen dürfte auch zu rückläufiger Beteiligung am Streik geführt haben.

Man muss dabei berücksichtigen, dass die österreichische Arbeiterklasse seit vielen Jahrzehnten keine wirkliche Kampferfahrung hat, und kann daher den Kolleginnen und Kollegen bei Ardo nur gratulieren, dass sie den Sprung ins kalte Wasser eines Streiks gewagt haben.

Dass man jetzt seitens Gewerkschaft und Betriebsrat wieder auf die „Sozialpartnerschaft“ setzt, wird wohl kaum zum gewünschten Ergebnis führen. Die Kolleginnen und Kollegen bei Ardo müssen – egal wie das Ergebnis ausfällt – erhobenen Hauptes aus dieser Kampfmaßnahme hervorgehen. 

Sie haben gezeigt, was schon in einem alten Lied der Arbeiterbewegung besungen wird: „Mann der Arbeit aufgewacht, und erkenne deine Macht. Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will.“

Quellen: NÖN/ORF

BILDQUELLEPRO-GE
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