HomePanoramaAnstieg des globalen Menschenhandels: UNODC schlägt Alarm

Anstieg des globalen Menschenhandels: UNODC schlägt Alarm

Der Menschenhandel hat weltweit zugenommen, insbesondere durch organisierte kriminelle Netzwerke, die Kinder, Mädchen und Frauen für sexuelle Ausbeutung, Zwangsarbeit und Online-Betrug ausbeuten. Konflikte, Naturkatastrophen und legale Geschäftsfassaden tragen zur Komplexität und Verbreitung dieses Verbrechens bei, wie die UNODC berichtet.

Wien. Nach Angaben der Vereinten Nationen haben Zwangsarbeit und der Kinderhandel in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Laut dem neuen Menschenhandelsbericht der UNO-Behörde für Drogen- und Kriminalitätsbekämpfung (UNODC) gibt es in vielen Regionen der Welt einen besorgniserregenden Anstieg beim Schmuggel von Mädchen, die zur sexuellen Ausbeutung missbraucht werden. Aber auch Jungen, die häufig als allein reisende Flüchtlinge unterwegs sind, zählen zunehmend zu den Opfern.

Die Daten wurden aus 156 Staaten gesammelt. Aufgrund anhaltender Konflikte und wetterbedingter Katastrophen, die ganze Bevölkerungen entwurzeln, warnen Expertinnen und Experten vor einem weiteren Anstieg des Menschenhandels.

Fälle von Menschenhandel stiegen um 25 %

Immer wieder kommen Fälle ans Licht, bei denen Unternehmen unter dem Deckmantel legaler Tätigkeiten – etwa im Bauwesen, in der Fischerei, in der Landwirtschaft oder bei Vermittlungsagenturen – tatsächlich in den Menschenhandel verwickelt sind. „Das Verbrechen ist komplexer geworden“, erklärte die UNODC-Expertin Angela Me. Im Jahr 2022 registrierte die in Wien ansässige UNO-Behörde 75.000 Fälle von Menschenhandel, darunter 25.000 Kinder. Aktuellere Daten liegen noch nicht vor.

Das entspricht einem Anstieg von insgesamt 25 Prozent im Vergleich zu den Jahren vor der COVID-19-Pandemie. Dieser Trend betrifft mittlerweile auch wohlhabendere Länder, einschließlich West- und Südeuropa sowie Nordamerika.

Die Experten der UNODC haben nahezu 440 Routen für den grenzüberschreitenden Menschenhandel identifiziert. Laut Bericht stammen die meisten Opfer aus Afrika. In drei von vier Fällen sind kriminelle Organisationen für diese Verbrechen verantwortlich. Viele Mädchen und Frauen werden zur Prostitution gezwungen oder für Online-Betrugsnetzwerke eingesetzt, die unter anderem mit pornografischen Inhalten und Dating-Plattformen Gewinne erzielen.

Quelle: ORF

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