Abkommen zwischen Griechenland und Ägypten heizt die Lage im Mittelmeer weiter an.
Die Kommunistische Partei Griechenlands und die Kommunistische Partei der Türkei sprachen sich erst kürzlich in einem gemeinsamen Statement gegen die drohende Kriegsgefahr aus. „Die Parteien merken an, dass die bürgerlichen Klassen der beiden Länder und imperialistischen Allianzen, in denen sie sich befinden, die Konflikte weiter verschärfen. Es geht darum, welches Land sich als regionales Energiezentrum bzw. als Transitknotenpunkt der Energiereserven durchsetzen kann.“ Und genau das zeigt sich auch in dem Abkommen zwischen Griechenland und Ägypten.
Der ägyptische Außenminister Sameh Shoukry erklärte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem griechischen Amtskollegen Nikos Dendias, dass Ägypten und Griechenland am Donnerstag ein Abkommen über die Einrichtung einer ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) zwischen den beiden Ländern unterzeichnet hätten.
Das Abkommen zwischen Ägypten und Griechenland wurde nach den Spannungen zwischen der Türkei und Griechenland im östlichen Mittelmeerraum bezüglich des freien Zugangs zu kürzlich entdeckten Gasfeldern unterzeichnet. Ägypten und Griechenland stehen in Konflikt mit der Türkei, die die beiden Länder im vergangenen Jahr verärgert hatte, als sie ein Abkommen zur maritimen Abgrenzung mit der von der UNO anerkannten libyschen Regierung der Nationalen Vereinbarung (Government of National Accord, GNA) unterzeichneten, was die Streitigkeiten über mögliche Offshore-Gasreserven im östlichen Mittelmeer eskalierte. Als Reaktion darauf unterzeichnete Griechenland vor zwei Monaten ein Abkommen mit Italien über die Begrenzung der maritimen Hoheitsgebiete im Ionischen Meer.
Das türkische Außenministerium gab eine Erklärung zum maritimen Abgrenzungsabkommen zwischen Ägypten und Griechenland ab und kündigte an, dass das Abkommen für die Türkei null und nichtig sei.
Die Erklärung lautet wie folgt: „Das Abkommen ist null und nichtig: Das angeblich abgegrenzte Gebiet befindet sich auf dem türkischen Festlandsockel. Griechenland und Ägypten haben keine maritimen Grenzen. Der angebliche Vertrag über die Abgrenzung der Seegrenzen, der zur Unterzeichnung erklärt wird, ist für die Türkei null und nichtig. Dieses Verständnis wird sowohl auf dem Feld als auch auf dem Tisch offenbart werden. Ägypten hatte bereits 3.350 Quadratseemeilen seines Festlandsockels mit einem früheren Abkommen aufgegeben, das es 2003 mit der griechisch-zypriotischen Verwaltung unterzeichnet hatte, und verliert mit dem jüngsten angeblichen Vertrag, mit dem auch Libyen seine Seegrenze an sich reißen will, erneut seine Seegrenze. Die Türkei wird keine Aktivitäten in diesen Gebieten zulassen und wird weiterhin entschlossen ihre legitimen Rechte und Interessen im östlichen Mittelmeer sowie die der Türkischen Republik Nordzypern verteidigen“. Was die Konsequenzen dieser neuerlichen Aktionen sein wird, bleibt abzuwarten.
Quelle: SoLinternational